Die Bauart ist gleich, doch keine Heizkassette gleicht der anderen bis auf den Millimeter, jede ist Maßarbeit. Deshalb kommt es beim Ausmessen des Feuerraums auf absolute Genauigkeit an. Gemessen werden zunächst Breite und Höhe vorne und bei seitlich offenen Kaminen wie diesem auch an der Seite, dann die Tiefe und die hintere Breite. Bei den meisten Kaminen hat der Feuerraum eine trapezförmige Grundfläche, und das muss natürlich berücksichtigt werden.
Die ermittelten Maße geben noch nicht die endgültige Größe der Kassette an; sie soll rundherum 1 bis 2 cm Luft haben, denn das Material dehnt sich bei Erwärmung aus. Natürlich muss auch die Dicke der Dämmschicht, die hier zusätzlich eingebaut wird, berücksichtigt werden.
Fehler beim Messen können teuer werden, wenn die bestellte Heizkassette nicht passt. Deshalb ist es ratsam, diese Arbeit auch dann dem Lieferanten zu überlassen, wenn der Einbau später selbst vorgenom-ment werden soll.
1 Als erstes wird die Klappe ausgebaut, mit der der Luftstrom bisher gedrosselt werden konnte. Den ganzen Feuerraum und den Schornstein – soweit erreichbar – gründlich aussaugen.
2 Das gesamte Material steht bereit. Rund um den Kamin muss genügend Bewegungsfreiheit für mindestens zwei Personen sein, die die Kassette später einschieben. Sie wiegt bei einer Größe von 60 x 50 x 50 cm etwa 80 Kilo!
3 Die Dämmung, die an der Rückwand des Feuerraums notwendig ist, wird lose gegen die Wand gedrückt und haftet an der rauen Fläche. Geeignet ist Steinwolle, denn sie ist hitzebeständig.
4 Nun kann die Kassette vorsichtig eingeschoben und ausgerichtet werden.
5 Die Fugen zwischen der Kassette und den Feuerraumwänden müssen sorgfältig mit Steinwolle geschlossen werden, damit später keine Rußpartikel aus dem Schornstein in den Hohlraum fallen können. Sie entzünden sich bei Hitze leicht und könnten einen Schornsteinbrand verursachen.
6 Mit breitem, selbstklebendem Dichtungsband aus Keramikfaser werden die Fugen zwischen den Seitenblenden und dem Mauerwerk geschlossen.
7 Für den breiten Schlitz zwischen Tragrahmen des Kamins und Kassette eignet sich Dichtungsschnur besser. Sie ist komprimierbar und passt sich auch unregelmäßig geformten Fugen an. Größere Löcher schließt man mit Schamotteplatte, die passend geschnitten und mit hitzebeständigem Schnellbinder eingesetzt wird.
8 Die Heizkassette muss genau lot- und waagerecht ausgerichtet werden. Dafür gibt es unter dem hinteren Teil der Kassette Stellfüße, die von innen gedreht werden können. Die Kassette steht richtig, wenn die Tür nach dem Öffnen leicht von selbst zufällt.
9 Die schmale Fuge an der Unterkante wird mit einer hitzebeständigen Versiegelung abgedichtet. Aus optischen Gründen können auch die Dichtungsschnüre damit abgedeckt werden.
10 Die Feuerprobe zeigt, ob alles stimmt. Wenn die Kassette sich zum ersten Mal erhitzt, bildet sich ein weißlicher Nebel, weil eine Schutzbeschichtung einbrennt. Kräftig lüften hilft – nach ein paar Stunden ist alles in Ordnung.