Jeder liebt sie, aber längst nicht jeder hat Glück mit der Petersilie aus dem eigenen Garten. Denn das unentbehrliche Kraut hat ein paar Eigenheiten, die man kennen muß.
Was wären frische Bohnen, geschmorte Champignons, Kartoffeln oder Semmelknödel ohne Petersilie? Fast jedes Gericht wird dadurch schmackhafter und gesünder: Petersilie enthält viel Vitamin A und C, außerdem Phosphor, Eisen und Calcium. Ursprünglich wurde das Kraut als Heilpflanze angebaut, denn es ist wohltuend für den Magen, entwässert, hilft gegen Gicht, Rheuma und Lebererkrankungen. Wirkstoff ist der Petersilienkampfer (Apiol), ein Gift, das harmlos ist, wenn die Petersilie als Gewürz und nicht als Gemüse verwendet wird.
Wer es richtig anfängt, kann das ganze Jahr ernten. Ab März kommt die Saat in den Boden, gemischt mit Radieschensamen, die früher auflaufen und die Petersilienreihe markieren. Geerntet wird ab Juni.
Die Zwischenzeit wird mit Vorjahrspflanzen überbrückt, die bis zu ihrer Blüte abgeerntet werden können. Denn Petersilie wächst zweijährig: Im ersten Jahr entwickeln sich die Blätter, im zweiten Jahr kommt sie zur Blüte, darf dann nicht mehr verwendet werden und stirbt ab. Immerhin überstehen die im März gesäten Pflanzen den Winter mit einer Abdeckung aus Kiefernzweigen oder Reisig. Und sicherheitshalber kann man im Juli/August noch einmal in Töpfchen säen oder einzelne Pflanzen im Herbst eintopfen.
Petersilie braucht ständigen Wechsel
Petersilie ist sich selbst nicht grün: Sie sondert Stoffe ab, die sie nicht vertragen kann und muß deshalb spätestens alle zwei Jahre einen neuen Platz bekommen. Erfahrene Gärtner empfehlen sogar einen Vierjahresrhythmus. Hält man sich nicht an diese Grundregel, verkümmern die Pflanzen oder entwickeln sich erst gar nicht, egal wie gut der Platz auch gelegen sein mag.
Ein zweiter Grund für kümmerliches Wachstum und gelbe Blätter sind Nematoden im Boden. Gegen sie helfen Tagetes und Ringelblumen als Zwischen- oder Vorsaat.
Was die Standorte angeht, ist die Petersilie nicht sehr anspruchsvoll. Sie gedeiht in Sonne und Halbschatten, wenn nur der Boden durchlässig und locker, leicht feucht, aber frei von Staunässe ist. Frischer Dünger bekommt ihr gar nicht, besser ist die Nährstoffversorgung durch guten Kompost. Auch mit Mulch kann man für mäßigen, aber regelmäßigen Nachschub an Nährstoffen sorgen. Die Bodenbedeckung hat außerdem dem Vorzug, daß sie die Feuchtigkeit länger im Boden hält und die Pflanzen deshalb kaum jemals dursten müssen. Die Wasserversorgung läßt sich auch verbessern, wenn der Boden nach dem Gießen gehackt wird. Nur so wird er nämlich richtig durchfeuchtet, und alle Wurzeln können Wasser aufnehmen.
Da Petersilie recht kälteunempfindlich ist, übersteht sie mit einer Reisigabdeckung die winterliche Kälte ganz gut, und so kann sogar noch im November oder Dezember frisches Grün geschnitten werden. Auch bei der Aussaat macht sich die Kälteresistenz positiv bemerkbar:
Schon ab März können die Samen im Reihenabstand von 10 bis 15 cm in den noch kalten Boden. Die junge Saat kann mit wachsender Folie gegen Schnecken geschützt werden. Güsse mit Brennesseljauche oder anderen Pflanzenstärkungsbrühen geben ihr einen guten Start.
Man kann es sich aber auch bei der Natur abgucken, wie gesät wird: Ab August sind die Samen reif und fallen aus und bleiben einfach liegen und keimen noch in den letzten warmen Herbstwochen. Im nächsten Jahr dann sind sie die ersten, die wieder frische Blätter treiben.