Hauptnährelement: Stickstoff
Der Stickstoff ist für das allgemeine Wachstum der Pflanzen verantwortlich. Alle die Gewächse, die besonders viel Blattmasse bilden oder stark wachsen, benötigen eine große Menge davon. Im Gemüsegarten sind das zum Beispiel Tomaten, Gurken und Kohl.
Zum Glück kommt der Stickstoff neben Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff mit am häufigsten im Boden vor. Es gibt sogar Bakterien, die dieses Element aus der Luft binden. Die sogenannten Knöllchenbakterien leben unter anderem mit Bohnen, Erbsen, Wicken und Lupinen in Symbiose.
Daher wird die Lupine auch gern als Gründünger eingesetzt. Sie wird vor der Bestellung der Beete einfach untergegraben. So bleibt der gesammelte Stickstoff im Boden. Außerdem sorgt die Blattmasse für organische Düngung.
Leider hat der Stickstoff einen großen Nachteil. Er wird sehr gern und schnell im Boden „ausgewaschen“.
Fehlt der Stickstoff im Boden, dann kommt es bei den Pflanzen zu Mangelerscheinungen. Die treten zuerst an den älteren Blättern auf, die am Anfang nur etwas heller erscheinen. Danach werden sie gelb und fallen sogar ab. Die neuen Blätter sind zum Beginn zwar noch schön grün, zeigen aber nach einiger Zeit ebenfalls die beschriebenen Symptome. Die Pflanze kümmert im Allgemeinen und blüht oft zeitig und recht klein. Man spricht dann von einer sogenannten Notblüte.
Weil viel nicht immer viel hilft, kann es auch zu einem Stickstoff-Überschuss kommen. Den erkennt man an einem übertrieben üppigen Wachstum mit sehr großer Blattmasse. Die wirkt allerdings nicht fest und gesund, sondern schwammig und weich. Damit verringert sich die Standfestigkeit der Pflanzen, sie sind anfälliger gegenüber Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall und haben eine geringere Frostresistenz. Außerdem sammelt sich in diesem Fall mehr Nitrat als gewöhnlich in den Pflanzen an. Das ist ein Effekt, den man bei selbst gezogenem Gemüse nicht unbedingt erzielen möchte.
Was ist bei der Stickstoff-Düngung zu beachten:
- Nicht überdüngen
- Gründungpflanzen (Lupine) im Frühjahr einarbeiten
- Boden nicht brachliegen lassen (Auswaschungsgefahr), daher Zwischenfrüchte anbauen
- Stallmist oder Kompost im Frühjahr einarbeiten (sonst Auswaschung)
- Organische Dünger brauchen länger, um zu wirken
Wer nicht auf chemischen Dünger verzichten mag: lieber mehrere kleine Gaben über einen längeren Zeitpunkt als eine größere Düngeaktion.
Wer seinen Boden gut beobachtet, kann auch am Bewuchs durch die Wildkräuter erkennen, ob in der Erde genug Stickstoff ist. Zeigerpflanzen können zumindest einen ersten Überblick geben.
- stickstoffreich: (Große) Brennnessel, Hahnenfuß, Kletten-Labkraut, Kreuzkraut, Kerbel, Melde, Vogelmiere
- stickstoffarm: Ackerschachtelhalm, Hundskamille, Mauerpfeffer, Wilde Möhre, Vogelknöterich
Vogelmiere : schmeckt übrigens sehr lecker!