Hauptnährelement: Phosphor
Für die Bildung von Blüten und Früchten brauchen die Pflanzen einen bestimmten Anteil an Phosphor. Außerdem ist dieses Element im Boden für die Krümelbildung zuständig. Fehlt es, dann haben die Pflanzen ein langsameres Wachstum und bilden weniger und kleinere Blüten und Früchte aus. Beim flüchtigen Hinsehen scheinen die Symptome, denen des Stickstoffmangels zu gleichen. Einen Unterschied kann man daran erkennen, dass die Blätter nicht vergilben. Sie können sogar recht dunkel wirken oder an der Unterseite einen rötlichen Schimmer bekommen. Ansonsten wirken sie recht starr in ihrer Haltung. Die Mangelsymptome treten auch hier zuerst an den älteren Blättern auf.
Im Garten haben wir bei einem Phosphorüberschuss kaum direkte Einwirkungen auf die Pflanzen zu fürchten. Ist im Boden gleichzeitig wenig Stickstoff, dann reagieren die überschüssigen Anteile des Elements mit den Spurenelement Eisen und Zink. Es entstehen Phosphatverbindungen, die zu Eisen- und Zinkmangel führen und am Ende doch wieder zu Wachstumsstörungen führen. Ohne eine ordentliche Bodenanalyse kann man in diesem Fall aber erst einmal im Dunkeln tappen.
Der Phosphor hat leider noch eine weitere unangenehme Eigenschaft. Aus unseren Haushalten (z.B. Waschmittel) gelangt er in die Flüsse und Seen. Dort sorgt er für ein überdimensionales Algenwachstum. Wenn diese nach ihrem Lebenszyklus absterben, werden sie von den Bakterien zersetzt. Viele Algen bedeuten, dass sich die Bakterien unverhältnismäßig stark vermehren. Die Überpopulation verbraucht im Verhältnis zu viel von dem Sauerstoff, der sich im Wasser befindet. Damit reicht das Angebot nicht mehr für die vorhandenen Fische, Pflanzen und weitere Lebewesen. Dadurch sterben diese nach und nach am Sauerstoffmangel. Dieser Vorgang wird als „das Gewässer kippt um“ bezeichnet.
Eine Möglichkeit dem Boden Phosphor ohne chemische Keule zuzuführen besteht in der Verwendung von Knochenmehl. Das ist ein organischer Dünger, der aus Knochenabfällen von Schlachthöfen hergestellt wurde.