Keine Frage, ein Vertiko ist ein Stück aus Großmutters Zeiten, ein Stück Nostalgie. Wir haben uns vorgenommen, es ins ausgehende 20. Jahrhundert herüberzuholen. Dazu waren im wesentlichen vier Chrombeine und eine 3 cm starke Multiplexplatte notwendig – und die Respektlosigkeit, den Aufsatz des alten Vertikos zu durchlöchern. Herausgekommen ist ein Mittelding zwischen Zierschrank und Anrichte, garantiert ein Unikat. Das Ganze erweist sich als anlehnungsbedürftig, weshalb wir sicherheitshalber an der Wand eine Leiste befestigt haben, auf der das Möbelstück ruht. Um zu betonen, daß unsere Neuschöpfung aus verschiedenen Quellen gemixt wurde, haben wir die Deckplatte in ihrem Holzton absichtlich nicht dem Korpus angeglichen.
Unter die Vorderkante des Vertiko-Aufsatzes werden zwei Chrombeine (Länge 72 cm, 0 6 cm, erhältlich im Baumarkt) geschraubt. Um den Beinen für das obere Bord einen Weg zu bahnen, werden Öffnungen durch Decke und Innenboden gesägt (Lochsäge, ∅ 6,3 cm). Die höhenverstellbaren Füße in den Chrombeinen werden innen am Boden des Vertikos festgeschraubt. Dann die Beine wieder aufsetzen. Das obere Bord, links und rechts je 10 cm, vorn 5 cm breiter als das Vertiko, wird an den Kanten um 45 Grad abgeschrägt und geschliffen. Damit das Bord genügend Halt hat, werden Ringe aus dem gleichen Material (Multiplexplatte) ausgesägt und mit der Oberfräse abgeschrägt. Die Ringe werden in Position gebracht und unter die Platte geleimt. Solange der Weißleim noch nicht abgebunden hat, die Platte auflegen. Mit aufgelegter Platte können die Ringe korrigiert werden. Zum Abstützen der Platte auf dem Vertiko hinten ein Brettchen befestigen. Das Sideboard lehnt an der Wand und bedarf zur Sicherheit einer Stützleiste, die in eine L-förmige Halterung an der Wand eingreift.