ZIMMERPFLANZEN EINST UND JETZT

Die Bevorzugung bestimmter Zimmerpflanzen ist Wandlungen unterworfen. Wie im Leben des Menschen allgemein, so spielt auch bei der Pflanzenliebhaberei die Mode eine beachtliche Rolle. Was man vor Jahrzehnten noch bewunderte und begehrte, gefällt heute oftmals nicht mehr. Nicht zuletzt durch die Veränderungen des Wohnstils wechselte auch die Vorliebe für bestimmte Blüten- und Blattpflanzen. Von dem … „ZIMMERPFLANZEN EINST UND JETZT“ weiterlesen

Die Bevorzugung bestimmter Zimmerpflanzen ist Wandlungen unterworfen. Wie im Leben des Menschen allgemein, so spielt auch bei der Pflanzenliebhaberei die Mode eine beachtliche Rolle. Was man vor Jahrzehnten noch bewunderte und begehrte, gefällt heute oftmals nicht mehr. Nicht zuletzt durch die Veränderungen des Wohnstils wechselte auch die Vorliebe für bestimmte Blüten- und Blattpflanzen. Von dem lebenden Pflanzenschmuck der mit Plüschmöbeln und verdüsternden Fenstervorhängen ausgestatteten Wohnungen unserer Urgroßeltern, in denen die großen, steifen Palmen (oftmals sogar künstliche Exemplare!), Dracaenen und Lorbeer als prunkvolle Dekorationsstücke bevorzugt wurden, ist in unseren lichten, modernen Räumen kaum noch etwas anzutreffen. Eine Anzahl altbekannter Gewächse der Bauern- und Bürgerstuben, von denen nur die unverwüstliche „Schusterpalme“ (Aspidistra) und die nicht minder anspruchslose „Metzgerpalme“ (.Aucüba) genannt seien, vermochte durch besondere Eigenschaften und Vorzüge den Geschmacks Wechsel zu überleben. Auch Gummibaum, Fensterblatt, Zimmeraralie, Zimmertanne, Zimmerlinde und Zimmerefeu sowie die Zierspargel-Arten erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit.

Manche Topfpflanze unseres heutigen, so verschiedenartigen Zimmer-pflanzensortimentes war vor wenigen Jahrzehnten aber noch gar nicht in gärtnerischer Kultur oder wurde nicht in den Mengen und zu den Preisen angeboten, daß sie allgemeine Verbreitung finden konnten.

So hat sich die Braut- oder Fliederprimel (Primula malacoides Franch.), ein unscheinbares blaßlila-blühendes Unkraut der Reisfelder Chinas, in erstaunlich kurzer Zeit allgemeine Beliebtheit und Verbreitung erworben und ist heute aus unserem Sortiment winterblühender Topfpflanzen nicht mehr wegzudenken, nachdem es der gärtnerischen Züchtung seit der Jahrhundertwende gelang, die heute angebauten, reichblühenden und großblumigen Sorten zu erzielen. Auch die erst 1928 aus Madagaskar eingeführte Kalanchoe (Kalanchoe blossfeldiäna v. Poelln.) zählt heute bereits zu den Topfgewächsen, die wir nicht mehr missen möchten. Auch nach der Blütezeit, die sich über viele Wochen erstreckt, wirkt die sukkulente Pflanze durch ihre fleischigen, glänzend-grünen Blätter zierend.

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