Wie markieren Wölfe ihr Revier?

Bei Beute wie Elch, Hirsch oder Reh beträgt die Reviergröße eines Wolfsrudels immerhin noch 100 bis 200 Quadratkilometer – das ist so groß wie der gesamte Nationalpark Bayerischer Wald. Auch solch ein Gebiet können die Wölfe nicht immer und überall gegen Eindringlinge verteidigen. Aber sie können hier ihre Spuren hinterlassen, die besagen, dass dieses Revier … „Wie markieren Wölfe ihr Revier?“ weiterlesen

Bei Beute wie Elch, Hirsch oder Reh beträgt die Reviergröße eines Wolfsrudels immerhin noch 100 bis 200 Quadratkilometer – das ist so groß wie der gesamte Nationalpark Bayerischer Wald. Auch solch ein Gebiet können die Wölfe nicht immer und überall gegen Eindringlinge verteidigen. Aber sie können hier ihre Spuren hinterlassen, die besagen, dass dieses Revier besetzt ist. Vor allem die erwachsenen Rüden heben bei jeder Gelegenheit das Bein und markieren mit Urinspritzern ihren Anspruch auf dieses Gebiet. Amerikanische Forscher haben festgestellt, dass Wölfe meist entlang ihrer Reviergrenzen wandern und hier besonders viel markieren. Das Gleiche machen natürlich auch die Wölfe aus benachbarten Revieren. So ziehen sich richtige „ausgetretene“ Grenzmarkierungen durch die Landschaft, an denen die Wölfe auch besonders häufig heulen.
Was bei uns also Grenzpfosten und Schlagbäume entlang der Grenzen sind, sind bei den Wölfen Duftmarken mit Urinspritzern, die – ebenso wie Grenzen – nicht ohne weiteres überschritten werden dürfen. Meist sind es Jungwölfe, die in ein benachbartes Revier eindringen – auf der Suche nach besseren Jagdgründen, nach einer Partnerin oder vielleicht nur aus Neugier. Meist geht alles gut, weil die Revierinhaber vielleicht gerade anderswo unterwegs sind. Wird der Eindringling aber entdeckt, folgt sofort der Angriff. Vor allem der ranghöchste Rüde ist wütend. Hemmungslos stürzt er sich zusammen mit den anderen erwachsenen Rudelmitgliedern auf den Eindringling. Kann er sich nicht durch Flucht retten, töten sie ihn auf der Stelle und – sollten sie Hunger haben – fressen ihn auf.
Bei der Verfolgungsjagd dringen einige besonders aggressive Jungrüden in das fremde Revier ein, wo sie sofort angegriffen werden. Daraufhin kommt von beiden Seiten Verstärkung angerückt, und alles sieht sehr bedrohlich aus. Nur gut, dass Wölfe im Grunde feige sind Deshalb sind regelrechte „Grenzkriege”, wie wir sie vom Menschen kennen, selten. Meist beschränken sich die Wölfe auf wüste Drohauftritte in sicherer Distanz. Dennoch wird auch hier eine große Ähnlichkeit zwischen Wolf und Mensch deutlich. Als Großwildjäger leben beide Arten in Gruppen in einem gemeinsamen Jagdrevier, das sie entschlossen gegen Rivalen verteidigen.

Warum Wölfe (wie Hunde) sich so gerne in übelriechenden Dingen wälzen, weiß man nicht. Vielleicht wollen sie sich für die Jagd tarnen oder halten sich so Zecken vom Hals.