Möbeloberflächen bearbeiten Feines Finish

Den meisten alten Möbeln sieht man ihr Alter sofort an – Jahrzehnte des Gebrauchs haben ihre Spuren hinterlassen. Die Lacke und Polituren von damals sind heute kaum noch bekannt, das Aufarbeiten ist aber trotzdem möglich.

Haben Sie auch noch ein altes, unansehnliches Möbel auf ihrem Dachboden? Bei näherem Hinsehen werden Sie vielleicht feststellen, dass es früher mal ein wahres Schmuckstück gewesen ist, es also aus gutem Grund nicht auf den Müll gewandert ist. Ein wenig Arbeit müssen Sie natürlich investieren, damit das Möbel wieder vorzeigbar wird. Wenn es ursprünglich lackiert war, verbirgt sich meist einfaches Nadelholz darunter. Dem können Sie durch Lack oder Beize zu neuem Glanz verhelfen, denn alter Lack kann durch Hitze, chemische Farb-entferner oder ausdauerndes Schleifen entfernt werden. Edle Holzfurnierflächen dagegen wurden oft mit einer Politur aus Schellack versiegelt. Dieses Material bekommen Sie heute nur noch im Farbenfachhandel und Künstlerbedarf. Es wird in Spiritus aufgelöst und dann mit einem Baum-wollballen poliert. Eine Technik die viel Übung und Ausdauer erfordert. Viel einfacher geht es mit fertig angesetztem Streich-Schellack zum Pinseln.

Zehn Möglichkeiten – dann ist der Lack ab!

1    Ebene Flächen lassen sich mit dem Exzenterschleifer leicht und effektiv von Farbe befreien. Das Gerät ist leicht und kann mit einem weichen Schleifteller auch leichte Rundungen bearbeiten. Um Riefen zu vermeiden sollte die Maschine erst aufgesetzt und dann gestartet werden.
2    Rundungen, scharfe Ecken und Kanten können Sie mit dem Deltaschleifer freilegen. Bei Rundungen aber möglichst eine geringe „Drehzahl“ einstellen, damit man keine Flächen hineinschleift.
3    Dicke Lackschichten lassen eine Heißluftpistole kalt: Mit etwa 600° C heißer Luft und einem Stoßspachtel lösen Sie gleich mehrere Lackschichten in einem Arbeitsgang.

4    Kleinere Flächen werden mit einem Dreikantschaber abgezogen. Ziehen Sie damit den Lack von der heißen Pistole weg.

5    Für Schaber mit Wechselklinge gibt es Klingen mit verschiedenen Kantenradien, die an den Zierprofilen alter Möbel verwendet werden können.

6    Chemische Abbeizer, mit dem Pinsel aufgetragen, lösen nur eine Schicht auf einmal. Die Arbeit sollte immer mit Gummihandschuhen und bei guter Belüftung ausgeführt werden.

7    So genannte Abbeizstrips eignen sich gut für dicke Lackschichten auf waagerechten Flächen. Sie werden mit Pinsel oder Spachtel aufgetragen und über Nacht mit einer Folie abgedeckt. Am nächsten Tag hebt man Lack und Abbeizer mit dem Spachtel ab (Sondermüll!).

8    Nachdem der Lack entfernt wurde, werden die Holzoberfläche geglättet und letzte Farbreste entfernt. Am besten von Hand, da man dann kontrolliert in Maserrichtung schleifen kann und Schleifspuren vermeidet. Ideal sind Schleifklötze mit Spannklammern oder Klettfläche zum Befestigen des Schleifpapiers.

9    Mit in Streifen geschnittenem Schleifleinen kommen Sie sogar in gedrechselte Profile.

10    Wenn Sie beim Schleifen in Profilen mit Schleifleinen mehr Druck brauchen, wickeln Sie das Schleifmittel um geeignete Halbrund- oder Dreieckleisten.