Traditionelle Möbelpolituren auffrischen.
Edle Möbel wurden etwa 400 Jahre lang mit einem gelösten Naturharz, der Schellackpolitur, geschützt. Anders als moderne Klarlacke wurde Schellack in vielen hauchdünnen Schichten aufgetragen und poliert. So wurden zunächst die Holzporen gefüllt und dann eine widerstandsfähige, glänzende Schicht aufgebaut. Heute gibt es gebrauchsfertigen Schellack sogar zum Verarbeiten mit dem Pinsel. Wer sich an die traditionelle Methode wagen möchte, geht folgendermaßen vor:
1 Die alte Politur wird mit Ziehklingen (hier ein Schwanenhals) und Schleifpapier (240er-Körnung) entfernt. 2 Um den langwierigen Schellackauftrag etwas abzukürzen, werden die Holzporen mit einer Grundierung gefüllt. 3 Ein Retuschierstift ergänzt fehlende Holzmaserung.
4 Der Blätterschellack wird in Spiritus eingeweicht und über Nacht gelöst.
5 Nun wird ein strammer Polierballen aus Baumwollfäden und -tuch in Handgröße gewickelt. 6 Mit einem eingearbeiteten Ballen wird der Schellack aufgetragen und schichtweise in achtförmigen Bewegungen poliert. Alternative: Fertigpolituren in verschiedenen Farbtönen.
Beizen macht aus Nadelholz feinstes Edelholz.
Alte lackierte Möbel bestehen meist aus billigern Nadelholz. Mit Beize können Sie ihnen den Anschein edelster Hölzer geben. Verwenden Sie am besten Wasserbeize, und machen Sie 13 zum Bestimmen des Farbtons eine kleine Beizprobe (1). Sind noch Reste von Harz, Leim oder Wachs auf dem Holz, werden sie mit Kernseife abgeschrubbt (2). Grundsätzlich wird das Holz vor dem Beizen gewässert, damit die Holzfasern , quellen und glattgeschliffen werden können (3).
Mit einem speziellen Beizpinsel wird die Beize gleichmäßig nass in nass verteilt (4).