Dachausbau richtig planen Mehr Wohnraum-gut durchdacht

image-bigWer unterm Dach nur Gerümpel lagert oder im neuen Haus die Ausbaureserve nicht nutzt, verschenkt wertvollen Wohnraum. Ganz gleich ob Single oder Familie, genau geplant und sorgfältig durchdacht schaffen Sie in jedem Dachgeschoss Platz für Kinder, Gäste, Arbeiten.

Es ist sicher das größte Projekt, das sich ein Selber-macher zutraut, aber ein Dachausbau lohnt sich und bietet unglaublich viele Möglichkeiten, selbst Hand anzulegen. So kommt man zu erschwinglichen Kosten zu jeder Menge neuen Wohn- und Stauraums. Beim weit verbreiteten Einfamilienhaus-Neubau mit etwa 80 qm Grundfläche haben neben einem großzügigen Bad auch noch ein Schlafzimmer und bis zu zwei Kinderzimmer Platz (2).

Wenn man im leeren Dachraum steht scheint die Fläche die zur Verfügung steht, riesig zu sein. Doch durch Drempel (Kniestock), Wände und einen notwendigen Flurbereich werden aus der großen Fläche schnell relativ kleine Bereiche. Für den perfekten Wohnraum unterm Dach sind sorgfältiges Abwägen der eigenen Vorstellungen und eine genaue Planung Voraussetzung. Das afet Bad unters Dach bietet sich an, da dort einfach mehr Platz zur Verfügung steht. Wer nur ein Kind unterzubringen hat, wird sich ein großzügig geschnittenes Schlafzimmer gönnen können (1). Paare und Singles sind hier natürlich noch etwas variabler.

Sie haben genug Platz, um ein Arbeitsoder Gästezimmer einzurichten (4). Man kann auch, außer beim Bad, auf Wände verzichten und den Raum durch entsprechende Einrichtung in verschiedene Bereiche aufteilen (3). In jedem Fall entsteht durch Abseiten, Abstellräume und eingebaute Schränke jede Menge Stauraum. Doch es gibt dabei vielerlei zu beachten.

Wenn Ihnen Ihr Dach genügend Stehhöhe bietet (siehe Kasten Seite 19), müssen Sie zunächst noch klären, ob Sie genügend Licht unters Dach bekommen. Die Glasflächen der Fenster müssen mindestens einem Achtel der Grundfläche entsprechen (Als Grundfläche gelten alle Flächen ab 1,5 m Deckenhöhe). Nur ausreichend belichtet gilt Ihr Dach nach Baurecht als Wohnraum. Bis hier können Sie die Voraussetzungen selbst klären, doch was zulässig und was genehmigungsbedürftig ist, kann Ihnen nur das Bauamt oder ein Architekt sagen. Denn hier unterscheidet sich das Baurecht in den einzelnen Bundesländern oft erheblich.

Zuvor sollten Ihre Planungen aber abgeschlossen und alle wichtigen Ausbauvorhaben geklärt sein:

DÄMMUNG

Ganz gleich, ob Sie übliche Glasoder Mineralfaser oder ökologische Dämmstoffe für die Dachdämmung verwenden, alle Materialien sind leicht zu verarbeiten. Ideal sind solche, die Sie einfach zwischen die Dachsparren oder, bei Untersparrendämmungen, eine Konterlattung klemmen. Die Energiebilanz Ihres Hauses verbessern Sie in jedem Fall.

WÄNDE

Gemauerte Wände haben beim Selbstausbau nichts zu suchen. Sie sind schwer (Statik!) und schwierig zu verarbeiten. Leichter geht es mit großformatigen Gasbetonsteinen, die einfach nur verklebt werden.
Ideal sind aber Leichtbau wände aus Gipsbauplatten auf einer Unterkonstruktion aus Metallprofilen, die sich, wenn nötig, später leicht verändern lassen. Zudem lassen sich, je nach Konstruktion des Wandaufbaus, der Schall- und der Feuerschutz optimieren. Und auch das komplizierte Verputzen entfällt!

HEIZUNG

Wer den Ausbau seines Dachgeschosses bislang nicht vorgesehen hatte, muss damit rechnen, dass die Heizungsanlage aufgerüstet werden muss. Lassen Sie einen Installateur prüfen, ob Ihre Heizung zusätzliche Heizkörper und gegebenenfalls auch Wasserentnahmestellen verkraftet. Alle notwendigen Arbeiten sollte der Profi machen. Nur so haben Sie die volle Gewährleistung, falls doch mal etwas nicht funktioniert. Denn Heizungsschäden können schnell zu kostspieligen Wasserschäden führen. Ausnahmen sind, in Absprache mit dem Installateur, das Selbstmontieren der Heizkörper und Badezimmerarmaturen.

FENSTER

Um ausreichend Licht unters Dach zu bekommen, gibt es drei Möglichkeiten: Giebelfenster, Gauben und Dachflächenfenster. Während der nachträgliche Einbau der ersten beiden Möglichkeiten vom Profi erledigt werden muss, können Sie Dachflächenfenster dank ausgereifter Montagesysteme heute problemlos selbst einbauen. Vorausgesetzt, Sie müssen dafür am Dachstuhl keine Änderungen vornehmen. Hier ist dann zunächst der Zimmermann gefragt.

FUSSBODEN

Der Boden unterm Dach ist meist einfacher Machart und selbst bei Neubauten sieht man nur den rohen Beton. Hier gilt es, eine ebene Fläche für den endgültigen Bodenbelag herzustellen. Zugleich müssen Schallbrücken und Raumschallübertragung unterbunden werden. Auch hier haben Bodenelemente aus modernen Gipsbauplatten die Na- „** se vorn. Diese sogenannten Trockenestrichelemente sind handlich und lassen sich ohne Vorkenntnisse verlegen. Ein Randdämmstreifen verhindert die Übertragung von Trittschall auf die Wände und damit in Nachbarräume. Eine Dämmstoffkaschierung an der Elementunterseite sorgt bei Bedarf für Wärme- und für Trittschalldämmung. Wenn der Rohboden sehr uneben ist, wird vorm Verlegen eine Ausgleichschüttung, beispielsweise aus Gipsgranulat, eingebracht und waagerecht abgezogen. In der Schüttung können Elektroleitun-gen und bei ausreichend dicker Schicht auch Wasserleitungen ganz elegant verschwinden.

INSTALLATION

Von drei Bereichen sollten Selbermacher die Finger lassen: Gas, Wasser- und Elektroinstallatio-nen! Sie können zwar selbst Abwasserleitungen legen und Elek-trokabel ziehen, doch schon die Planung der InstalIationen sollten Sie mit einem Profi abstimmen. Druckwasserleitungen sind Sache des Installateurs, um teure Wasserschäden schon im Vorhinein auszuschließen. Elektroinstalla-tionen darf nur der geprüfte Elektriker anschließen. Er steht für Sicherheit und Funktionsfähigkeit Ihrer Stromversorgung gerade.

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