Orchideen – die zarten Verführerinnen

Sie stehen in dem Ruf, heikel und ungeeignet für die heimische Fensterbank zu sein. Wer aber ein paar Grundregeln beachtet, darf ruhig der exotischen Versuchung erliegen.

Bei ihnen haben selbst Botaniker den Überblick verloren: Gut 30000 Orchideenarten gibt es weltweit. Kein Wunder, dass sich Liebhaber bei dieser Vielfalt mit Faustregeln zur Pflege behelfen. Die wichtigste für die beliebtesten Orchideen aus tropischen Zonen betrifft das Gießen: Kurz und heftig, am besten mit Regenwasser am Morgen, danach muss das Substrat in der Tageswärme wieder austrocknen können. Staunässe dagegen lässt auch robusteste Züchtungen in kurzer Zeit eingehen. Das Substrat muss also entsprechend beschaffen sein: Durchlässig und porös, so dass Wasser glatt durchlaufen kann. Deshalb sollten Anfänger zu Spezial-Orchideenerde greifen.

Das hartnäckige Vorurteil, dass Orchideen Feuchtigkeit lieben, stimmt nur für einen Teil der Pflanze: Die Blätter, nicht aber Blüten oder Erde, müssen feucht gehalten werden, zum Beispiel mit einem Zerstäuber. Am besten gedeihen sie an Ost- oder Westfenstern, direkte Sonne mögen sie so wenig wie Zug und aufsteigende Heizungsluft. Beruhigend wirkt eine andere Faustregel: Orchideen sind robuster, als sie wirken.

Zerbrechlich wie Porzellan scheinen die Blüten der Nachtfalterorchideen (Phalaenopsis) zu sein, dabei ist diese Art pflegeleicht. Sie verträgt Zimmerwärme bis 22°C und blüht das ganze Jahr. 1 Die Kahnorchis (Cymbidium) entwickelt lange, dichte Rispen. Sie darf im Winter nur wenig gegossen werden und mag Sonne. 2 Die Stiefmütterchen-Orchidee (Miltonia) wünscht Feuchtigkeit, verträgt aber keine nassen Blätter. Sie steht am besten im Halbschatten. 3 Dendrobien blühen vorwiegend in Frühjahr und Winter, dann müssen sie fast trocken gehalten werden. Blätter öfter sprühen.

Mit ganz sanfter Hand und sehr vorsichtig werden Orchideen umgetopft. Etwa alle drei Jahre ist das nötig. Wenn die Wurzeln verletzt werden, geht die Pflanze ein.

Gut ein Drittel des Topfes sollten Sie für die Drainage vorsehen. Sparen Sie nicht mit Blähton, damit die Orchidee trocken steht.

Setzen Sie die Pflanze auf eine dünne Schicht Substrat und umhüllen Sie die Wurzeln mit der Erde. Den Topf mehrmals aufklopfen.

 

 

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