In der Heimat der meisten Zimmerpflanzen scheint immer die Sonne. Bei uns nicht – deshalb brauchen sie jetzt im Winter Ersatz aus der Steckdose.
Wenn Pflanzen ihre Blätter fallen lassen oder die jungen Triebe viel zu lang und nur mit wenigen Blättern besetzt sind, ist im Winter meistens Lichtmangel der Grund. Die kurzen, oft auch trüben Tage, dazu ein Platz, der mehr als ^ Im vom Fenster B entfernt ist, I können selbst W schattenverträg-f liehen Arten wie Grünlilie oder Efeutute Probleme bereiten. Ganz abgesehen davon, , dass sie kümmern: Im Halbdunkel kämen auch Prachtexemplare nicht zur Geltung, weil man sie kaum sieht.
Licht muss also her – natürlich nicht irgend welches, sondern eines, das den Pflanzen die Sonne ersetzen kann. Normale Glühbirnen eignen sich ebenso wenig wie bläulich eingefärbte, die oft als Tageslichtlampen angeboten werden. Bei beiden ist der Rotanteil viel zu hoch. Ausgesprochen pflanzenfreundlich ist das Licht von Leuchtstoffröhren; vor allem die als „kaltweiß“ gekennzeichneten bieten ein dem Sonnenlicht sehr ähnliches Spektrum. Sie sind preiswert, leicht zu installieren und verbrauchen wenig Strom. Einziger Nachteil: Sie wirken nicht sehr wohnlich.
Anders Energiesparlampen, die ja auch Leuchtstoff enthalten und so dieselben Vorzüge haben wie die Röhren. Dass sie viel teurer sind, wird dadurch mehr als wett gemacht, dass sie so einfach und vielseitig genutzt werden können. Jede vorhandene Leuchte kann mit einer Energiesparlampe bestückt als Pflanzenlicht genutzt werden. Vor allem, wenn einzelne Pflanzen beleuchtet werden sollen, sind Energiesparlampen optimal, denn sie werden nicht sehr heiß und können mit wenig Abstand von der Pflanze angebracht werden, was natürlich die Lichtintensität erhöht.
Zur Beleuchtung von Pflanzengruppen sind mit Metalldampflampen bestückte Pflanzenleuchten hervorragend geeignet, denn sie haben einen hohen Wirkungsgrad bei geringem Stromverbrauch. Noch 1 m von einer 50-Watt-Lampe entfernt wird ein Kreis von 160 cm Durchmesser mit 800 Lux versorgt. Bei einer 20-Watt-Energiersparlampe wird dieser Wert bei 80 cm Höhe in einem Kreis von 120 cm Durchmesser erreicht. Einziger Nachteil dieser Leuchten ist ihr relativ hoher Anschaffungspreis.
Sonnenschein nach Bedarf
Als Bewohner der Subtropen oder Tropen sind die meisten Zimmerpflanzen zwölf Stunden Helligkeit am Tag gewöhnt. Länger sollten auch die künstlichen Sonnen nicht scheinen, denn die Pflanzen brauchen für ihren Stoff-echsel mehrere Stunden Dunkelheit.
Wie viele Stunden die Pflanzenleuchten angeschaltet werden sollten, hängt von der Raumtemperatur, der Lichtintensität und natürlich dem Lichtbedarf der jeweiligen Pflanze ab. Je wärmer der Raum ist, desto mehr Licht wird gebraucht, je kühler, desto weniger ist ausreichend. Unabhängig davon, um welche Pflanze es sich handelt, sollten aber bei 5° bis 10° C Umgebungstemperatur etwa neun Stunden am Tag 700 Lux vorhanden sein. Mehr Licht kann schaden, zum Beispiel wenn die Pflanze sich in der Ruhephase befindet und den Stoffwechsel reduziert hat. In der warmen Wohnung brauchen sonnenliebende Pflanzen etwa 1500 bis 2000 Lux, schattenliebende begnügen sich mit 800 bis 1000 Lux. Blütenpflanzen und solche mit bunten Blättern benötigen mehr Licht als Grünpflanzen, Die meisten Pflanzen fühlen sich wohl, wenn sie neun Stunden am Tag soviel Licht bekommen, wie sie brauchen. Das bedeutet, dass die Pflanzenleuchte an sonnigen Tagen ausgeschaltet bleiben kann, an trüben Tagen dagegen die vollen neun Stunden benötigt wird. Wenn sich herausstellt, dass die Lichtquelle für eine Pflanze zu schwach ist, kann sie auch länger eingeschaltet bleiben. Neun Stunden lang 900 Lux haben den gleichen Effekt wie zwölf Stunden 600 Lux. Länger tut das Licht jedoch nicht gut – es wird dann Zeit für die Nachtruhe.