Wenn der Stellplatz fürs Auto in die Jahre gekommen ist, lohnt eine Instandsetzung meist nicht mehr. Mit Mietgeräten und „Muskelschmalz“ ist Ihr Privatparkplatz aber in kurzer Zeit neu angelegt.
Ein Stellplatz fürs Auto gehört heute wohl so selbstverständlich zum Haus wie die Eingangstür. Inzwischen gibt es aber auch Stellplätze, die bereits . sosehr gealtert sind, dass sie eher einem Acker denn einem Parkplatz gleichen. Hier hilft es kaum noch zu reparieren, denn oft ist der Untergrund weggesackt, das Pflaster spröde geworden oder mit den Jahren kaputtgefroren. Neu anlegen heißt jetzt die Devise. ‚Die einfachste Methode ist das Pflastern mit Betonsteinen in einem Sandbett. Wir haben den Stein „Germania antik“ der Kann-Baustoffwerke, verwendet. Bevor er aber verlegt wird, braucht er einen tragfähigen Unterbau: Der Boden wird bis auf standfestes Erdreich „aüsgehoben – wenigstens 35 cm! Dieses „Planum“ erhält mindestens 2 % Gefälle vom Haus weg oder in Richtung einer Drainage und wird mit einer Vibrationsplatte verdichtet. Vibrationsplatten kosten etwa 40 Euro Miete pro Wochenende (Vermieter finden Sie in den Gelben Seiten).
Die untere Lage, eine minimal ‚ 25 cm dicke Trag- und Drainageschicht, besteht aus Schotter, Kies oder Baurecyclingmaterial verschiedener Korngrößen (verlangen Sie Korngröße 0/32 oder 0/45). Jetzt ist Muskelkraft gefragt, denn I eine Kipplasterladung so schweren Materials gilt es wenigstens zu verteüer^M zu verdichten. Da-faufwirckals Pflasterbett eine 5 cm hohe Sandschicht abgezogen.
1 Mit Wasserwaage und Richtschnur wird die Oberkante der späteren Pflasterfläche mit etwa zweiprozentigem Gefälle eingemessen.
2 Für die Tragschicht eines üblichen Stellplatzes muss mindestens eine LKW-Ladung Schotter angeliefert werden.
3 Die Tragschicht wird schon mit Gefälle verteilt und mit einer Vibrationsplatte verdichtet.
4 Anschließend verteilen Sie auf der Fläche eine unverdichtet rund 5 cm dicke Sandschicht.
5 Das Gefälle der Fläche wird vor dem Verdichten noch einmal kontrolliert und bei Bedarf korrigiert.
6 Jetzt liegt das Sandbett etwas weniger als eine Pflastersteinhöhe unter der späteren Pflasterfläche.
7 Schließlich wird das Sandbett mit einer Vibrationsplatte, die tageweise gemietet werden kann, verdichtet. Danach kann mit dem Pflastern begonnen werden.
Pflastern -Schwerarbeit, aber nicht schwierig
Nachdem Unterbau und Pflasterbett fertiggestellt und mit dem optimalen Gefälle perfekt abgezogen sind, darf die Fläche nicht mehr betreten werden! Ab jetzt wird „über Kopf“ gearbeitet, also von der verlegten Pflasterfläche aus. Die erste Steinreihe muss absolut im Winkel zur Begrenzung liegen, also zu Kantstein oder Mauer, damit unnötige Steinzuschnitte und ein unsauberes Pflasterbild am Rand vermieden werden. Eine Begrenzung kann auch aus einem Betonrücken bestehen, ist aber unerlässlich, da sonst beim letzten Abrütteln des Pflasters die Steine seitlich auswandern oder sich verschieben können! Auch beim Verlegen von Betonsteinen sollte man verschiedene Pakete mischen, damit keine Farbflächen auftreten. Halten Sie beim Verlegen von Betonpflaster grundsätzlich 3 bis 5 mm Fugenbreite ein. Verlassen Sie sich nicht auf die seitlichen Abstandsrippen der Steine, sie geben nicht automatisch das Fugenmaß vor!
Bevor Sie lospflastern lohnt es sich, das Muster auf einer Probefläche einzuüben.
8 Beginnen Sie in einer Ecke, und achten Sie darauf, dass die äußeren Reihen rechtwinklig zueinander liegen. Das erspart Ihnen später Schneidearbeit.
9 Zum Trennen der Steine nimmt man einen „Steinbrecher“ (für rund 40 Euro/Wochenende zu mieten) i oder einen Zweihandwinkelschleifer l mit Diamantscheibe, der aber optisch zu saubere Kanten erzeugt.
10 Die fertige Fläche sollte eine Mauer oder Kantsteine als Begrenzung erhalten, die beim Pflastern gleich mitgesetzt werden.
11 Jetzt wird das Pflaster noch j einmal abgerüttelt. Empfindliche^« Pflaster verlangt nach einer ‚ Vibrationsplatte aus Kunststoff.
12 Dann wird Sand in die Fugen i gefegt, abgerüttelt und…
13 … mit Wasser und Besen nochmals Sand eingeschlämmt.
So verschwindet das Regenwasser:
Jede Pflasterfläche versiegelt den Boden zu einem bestimmten Anteil, so dass Regenwasser nicht mehr versickert, sondern oberflächlich abläuft. Ausnahmen: Splittgefüllte Sickerfugen und Rasenpflaster. Zum Ableiten des Wassers wird am Rächenende (unterer Punkt des Gefälles) eine befahrbare Entwässerungsrinne eingebaut, hier von Aco seif (1 m etwa 30 Euro). Sie wird in einen sogenannten Betonstuhl gelegt (1), der das Wegbrechen und Absacken der Rinne verhindert. Am Ende der Rinne (Gefälle!) wird der Abfluss mit Geruchverschluss (Laubfang) an ein 100-mm-KG-Rohr angeschlossen (2), das zum Regenwassersiel oder, wo möglich, in eine Sickergrube führt. Fragen Sie das zuständige Bauamt, welche Bestimmungen Sie beachten müssen (3). Die Rinnenabdeckung ist meist verzinkt und wird einfach auf Haltefedern gedrückt (4). Alternativ gibt es sie auch aus Gusseisen, das mit der Zeit einejostige rustikale Optik bekommt (5).