Echte Holzdielen im Haus oder in der Wohnung zu haben, weckt immer noch die Bewunderung der Gäste.
Das Verlegen der Dielen ist mittlerweile wesentlich einfacher und platzsparender geworden, so dass dieser edle Belag nicht länger ein unerfüllter Traum bleiben muss.
Dick aufgetragen haben Massivholzböden schon immer. Das liegt daran, dass die Dielen auf einer Unterkonstruktion verlegt und verschraubt werden müssen, die in der Regel aus mindestens 4 bis 6 cm dicken Latten besteht, was zu einer Aufbauhöhe von 6 bis 8 cm führt. Das ist sehr viel, wenn es um eine Renovierung geht, also ums Verlegen auf einem vorhandenen Boden. Aber es gibt eine schlankere Lösung: Dielen auf Spanplatten verlegen. Damit bleiben Sie mit einer Aufbauhöhe von etwa 4 cm knapp in einem vertretbaren Bereich.
Spanverlegeplatten als Unterboden haben zudem den Vorteil, dass sie den Dielen eine absolut ebene Verlegefläche bieten und nicht, wie bei den Lattenkonstruktionen üblich, mit Keilen und Unterlegscheiben aufwendig in die Waagerechte gebracht werden müssen. Allerdings sollten die Platten auch selbst ausreichend tragfähig sein. Das sind sie dann, wenn ihre Materialstärke mindestens 22 mm beträgt und sie an den Stößen in Nut und Feder miteinander wasserfest verleimt sind. Fürs Dielenverlegen ist dann keine weitere Vorbehandlung nötig.
Die Massivholzdielen selbst bieten Ihnen bei den üblichen Stärken von 20 (Nadelholz) und 21 mm (Laubholz) keine wirkliche Wahl. Wohl aber bei der Optik: Sie können sie nämlich als Ein- oder Mehrstabdielen legen, was den Landhausdielen respektive dem Schiffsboden beim Fertigparkett entspricht. Dabei besteht die Einstabdiele über die gesamte Breite aus einem Stück Holz, die Mehrstabdiele hingegen ist in der Breite aus drei gleichbreiten Stäben verleimt.
Massivholzdielen bieten auf Grund ihres Aufbaus eine quasi unbeschränkte Lebensdauer. Sie können nämlich wesentlich öfter und leichter nachgeschliffen werden als schwimmend verlegtes Fertigparkett. Kein Wunder also, dass Hersteller wie beispielsweise Parador mit einer Garantiezeit von bis zu 25 Jahren werben. Für massives Holz empfiehlt sich im Übrigen immer eine Oberflächenbehandlung mit einem hochwertigen Öl. Dann können Sie nämlich eventuelle Schadstellen auch partiell ausschleifen und nachölen, ohne gleich die ganze Fläche bearbeiten zu müssen.
Ein Nachteil massiver Dielen ist ihr „Fleiß“, denn sie arbeiten erheblich mehr als mehrschichtige Fertigparkettdielen. Das verlangt beim Verlegen nach einigen Maßnahmen, damit es im Laufe der Zeit nicht zu unerwünscht großen Fugen oder gar Rissen kommt.
DIE VERSCHRAUBUNG
So müssen Sie jede einzelne Diele mit dem Unterboden, hier also mit den Spanplatten, verschrauben, und zwar jeweils durch die untere Nutwange der Dielen. Wichtig ist dabei, dass der Schraubenkopf komplett im Holz versenkt wird, damit Sie die nächste Diele mit der Feder sauber aufschieben können. Benutzen Sie dazu am besten die Schrauben des Dielenherstellers, denn die haben erstens ein spezielles selbstschneidendes Gewinde und zweitens einen entsprechend kleinen versenkbaren Kopf. Sie müssen die Dielen unbedingt stramm zusammenpressen, bevor Sie sie festschrauben.
Ganz wichtig: Durch die nur einseitige Fixierung der Dielen auf dem Unterboden haben diese auf ihrer anderen Seite die Möglichkeit, frei zu quellen und zu schwinden ohne dabei zu reißen. Eine leichte Fugenbildung im Winter ist allerdings bei einem Naturstoff wie Holz unvermeidlich.
DER RAND
Wie bei allen harten Bodenbelägen müssen Sie auch beim Massivholz eine umlaufende Bewegungsfuge von 10 mm zu den Wänden berücksichtigen. Kleine Rastkeile helfen Ihnen dabei. Lassen Sie sie ruhig während dem ganzen Verlegen zwischen Dielen und Wänden eingeklemmt, damit die Dielenfläche beim Klopfen und Pressen der nächsten Reihen nicht verrutscht. In Farbe und Breite (!) passende Fußleisten aus dem gleichen Programm verdecken nachher diese Fugen.
1 Die erste oder zweite Dielenreihe müssen Sie mit einer Richtschnur sorgfältig gerade ausrichten und verschrauben, da hier nicht, wie bei Fertigparkett, mit Leim und Zwingen gearbeitet werden kann.
2 Mit dem Zugeisen und einem Hammer fügen Sie die letzte Diele einer Reihe ein. Halten Sie beim Schlagen das Eisen unbedingt fest, sonst splittert die Dielenkante.
3 Rastkeile, von denen Sie jeweils zwei bis drei zwischen Dielen und Wand schieben, halten den erforderlichen Mindestabstand von 10 mm während des Verlegens.
4 Schlagen Sie die Diele mit dem Hammer und einem Zulageholz in der Längsfuge an die vorherige.
5 Erst jetzt und nur, wenn die Fuge richtig dicht ist, (siehe auch Tipp unten), verschrauben Sie die Diele mit Spezialschrauben schräg durch die untere Nutwange. Den Schraubenkopf müssen sie dabei bündig mit der Federoberkante versenken, damit Sie die Nut der nachfolgenden Diele aufschieben können.