Backe
Wenn Sie beim Händler eine Kombizange in die Hand nehmen, werden Sie wahrscheinlich zuerst das Auffälligste begutachten: die beiden Greifbacken. Auch als Laie können Sie anhand einiger Kriterien durchaus beurteilen, ob die Zange etwas taugt oder nicht. Zum Beispiel die Passgenauigkeit: Die beiden Halteflächen müssen im zusammengekniffenen Zustand exakt bündig aneinander liegen (1). Schon wenige Zehntelmillimeter Spiel lassen auf eine schlechte Verarbeitung und Stabilität der Zange schließen. Das gleiche gilt auch für die Fräsung der groben Greifzähne (2). Achten Sie hier vor allem darauf, das diese exakt ausgeformt und alle Grate entfernt sind.
Ein nützliches Extra bieten einige Kombizangen, die auf Höhe der Schneidkanten zusätzlich etwas runder angeordnete Greifzähne bieten (3). Damit lassen sich besonders Sechskantmuttern gut greifen und an unzugänglichen Stellen fest- oder losdrehen.
Gerade bei den kleinen Kombizangen, den Feinmechanikerzangen, ist es wichtig, dass sie mit einer Feder oder Doppelfeder ausgestattet sind (4). Diese Federn öffnen die Zange automatisch, was vor allem bei den filigraneren Arbeiten eine große Erleichterung darstellt.
Material
Bei der Oberflächenbehandlung des schon erwähnten Werkzeugstahls haben Sie je nach Beanspruchung die Wahl zwischen poliert und brüniert (für den gelegentlichen Selber-macher) bis zur hochwertigen Chrom-Nickel-Beschichtung (für den Profi). Achten Sie hier vor allem darauf, dass die Stahloberflächen der Zange matt sind und somit nicht blenden können.
Von entscheidender Bedeutung für die Schärfe der Klingen wie auch für die Verwindungssteifigkeit der Halteflächen ist die Stahlqualität. Einige Hersteller kennzeichnen diese Qualität auf dem Gelenk (Bild oben). So ist ein C60-Werkzeugstahl zäher und härter als ein C30-Stahl, die Zange insgesamt natürlich auch teurer. Bei guten Exemplaren sind die Schneidkanten zusätzlich induktiv gehärtet.
Gelenk
Je näher das Drehgelenk der Kombizange an der Schneide und damit auch an den Halteflächen liegt, desto günstiger sind die Hebelverhältnisse beim Greifen und desto mehr Kraft können Sie aufbringen. Oder die Zange kann bei gleicher Kraftübertragung kürzer und damit auch leichter und handlicher sein. Die Zangen für diese höheren Anforderungen weisen deshalb einen sogenannten Gelenkexzenter auf (Bild oben, rechts), der auf den ersten Blick zu erkennen ist.
Griffschale
Wie bei mittlerweile fast allen Handwerkzeugen, so ist auch bei den Kombizangen der zweikomponentige Griff Standard. Die zweite, weichere Komponente an der Griffaußenseite sorgt dabei für rutschfestes Zugreifen. Achten Sie bei der Griffausformung unbedingt darauf, dass die Griffschalen am oberen Ende einen Abgleitschutz haben. Das sind die beidseitigen Ausbuchtungen, die verhindern, dass Sie durch das viele Auf und Zu in Richtung Schneide abrutschen können.
Eine Besonderheit bieten die Elektrikerzangen, die an einer gelben zweiten Griffkomponente zu erkennen sind (Bild oben). Diese Griffschalen schützen bis 1000 V Wechselstrom und 1500 V Gleichstrom, was durch eine Einzelstückprüfung gewährleistet wird. Aufgedruckt ist das dreieckige VDE-Zeichen.