Fensterbeschläge justieren – Fenster sollen klappen, nicht klemmen

Griffe, Schließhebel und -lager sind wichtige Teile des Fensters. Auch bei modernen Fenstern gilt: Die Beschläge müssen gewartet werden.

Die Zeiten, in welchen Fenster durch schwere, sichtbar auf dem Fenster montierte Überwurfbügel oder Riegel verschlossen wurden, sind längst vorbei. Seit etwa 1960 werden fast ausschließlich verdeckte Einhandbeschläge verwendet, bei denen außer dem Bedienhebel, der Griffolive, alle Beschlagteile im Fensterfalz angeordnet und flächenbündig eingelassen sind. Solche modernen Fensterbeschläge sind komplexe mechanische Einheiten, die aus vielen aufeinander abgestimmten und ineinandergreifenden Einzelteilen bestehen. Jedes dieser Teile bedarf einer sorgfältigen Wartung und Pflege, damit der gesamte Beschlag seine vielfältigen Aufgaben auf Dauer zuverlässig erfüllen kann. Fensterbeschläge, dazu zählen auch die Beschläge für Terrassen- und Balkontüren, müssen drei wichtige Funktionen ausführen:

•    Sie müssen den Fensterflügel sicher und unverrückbar in seiner Position im Rahmen halten und auch größerem Winddruck standhalten.

•    Sie müssen das Fenster fest und einbruchsicher verschließen.

•    Sie müssen eine einfache und funktionsgerechte Bedienung gewährleisten.

Einbruchschutz mit abschließbaren Griffen
Abschließbare Bedienhebel kann man an jedem Fenster montieren. Durch das Schloß läßt sich der Hebel bei geschlossenem oder geöffnetem Fenster arretieren. Dadurch bietet er Schutz vor Einbrechern. Achten Sie beim Kauf mehrerer Hebel auf die einheitliche Schlüsselnummer, damit Sie für alle Fenster nur einen Schlüssel haben.

Sachgerechter Gebrauch
Fensterbeschläge sind inzwischen hochtechnisierte Produkte, die nur dann ordnungsgemäß funktionieren, wenn alle Teile in einwandfreiem Zustand sind und bestimmungsgemäß benutzt werden. Durch das Produkthaftungsgesetz sind die Hersteller verpflichtet, nur Produkte anzubieten, die vom Endverbraucher nach entsprechender Einweisung problemlos zu nutzen sind. Aus diesem Grund gehört heute zu jedem Fenster eine Broschüre mit einer ausführlichen Bedienungsanleitung sowie umfassenden War-tungs- und Pflegevorschriften. Diese Broschüre ist ein wichtiges Zubehör, sie sollte sorgfältig gelesen und aufbewahrt, die Hinweise und Vorschriften sollten stets beachtet werden. Bei Nichtbeachtung dieser Vorschriften oder bei offensichtlichem Fehlgebrauch ist der Hersteller von jeder Haftungsverpflichtung frei.

Regelmäßige Wartung
Moderne Fenster haben nur sehr geringe Maßtoleranzen. Bereits stärkere Temperaturschwankungen können dazu führen, daß ein Fenster klemmt oder sich nur schwer bedienen läßt. Besonders Kunststoffenster haben Sommer- und Wintermaße. Sie müssen gegebenenfalls mehrfach nachjustiert werden.
Neu eingebaute Fenster müssen grundsätzlich etwa zwei bis vier Wochen nach dem Einbau, wenn sie sich im Baukörper gesetzt haben, nachgerichtet werden.
Um die Funktionsfähigkeit des Beschlags zu erhalten und die Einzelteile vor Verschleiß zu schützen, sollte jedes Fenster grundsätzlich sofort, wenn sich eine Funktionsbeeinträchtigung bemerkbar macht, nachjustiert werden, um Folgeschäden an anderen Beschlagteilen zu vermeiden. Durch die Vielzahl der verschiedenen Justierungsmöglichkeiten an den Beschlägen läßt sich jeder festgestellte Mangel mit minimalem Aufwand sofort beheben.

Geöffnete Fensterflügel arretieren
Das Fenster geöffnet, die gegenüberliegende Tür geöffnet, schon knallt das Fenster zu! Diese Kettenreaktion kennen viele aus leidvoller Erfahrung. Ein einfaches Mittel, sie zu verhindern, sind Aussteller, mit denen sich der geöffnete Flügel in verschiedenen Stellungen arretieren läßt.

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