Das Giessen

Wenn das Wasser beim Gießen von oben nach einiger Zeit in den Untersatz oder Übertopf durchfließt, ist im allgemeinen der Ballen ausreichend durchfeuchtet. Fließt es aber sehr schnell hindurch, dann ist der Erdbällen bereits zu stark ausgetrocknet und nimmt deshalb nur schwer Feuchtigkeit auf. Hier hilft nur das oben besprochene „Wasserbad“. Wenn sich ein Teil … „Das Giessen“ weiterlesen

Wenn das Wasser beim Gießen von oben nach einiger Zeit in den Untersatz oder Übertopf durchfließt, ist im allgemeinen der Ballen ausreichend durchfeuchtet. Fließt es aber sehr schnell hindurch, dann ist der Erdbällen bereits zu stark ausgetrocknet und nimmt deshalb nur schwer Feuchtigkeit auf. Hier hilft nur das oben besprochene „Wasserbad“.

Wenn sich ein Teil des Gießwassers im Untersatz ansammelt, müssen wir es bei trübem, kühlem Wetter entfernen, damit die im Wasser stehende Wurzelpartie nicht durch Luftmangel abstirbt. Bei warmem, sonnigem Wetter und hohen Zimmertemperaturen wird das in den Untersatz gelaufene Wasser jedoch sehr bald verdunsten, wobei die Luft in unmittelbarer Umgebung der Pflanze mit Feuchtigkeit angereichert wird.

Bei starken Wasserzehrern wie Calla, Hortensie, Zypergras, reichblühenden Gloxinien und starken Exemplaren des Zierspargels (Asparagus sprengen Regel) kann man während der warmen Jahreszeit und in geheizten Räumen ständig etwas Wasser in den Untersätzen oder Umtöpfen stehen lassen. Die Pflanzen versorgen sich dann aus diesem Vorrat nach Bedarf selbst. Allerdings führt diese stehende Nässe bei kühlem Stand auch bei den genannten

Pflanzenarten zu Wurzelschädigungen. Eine Ausnahme macht das Zypergras, das ja auch in der freien Natur mit seinen Wurzeln ständig im Wasser steht.

Bei Zimmerpflanzen mit einer Fülle dicht gedrängt stehender Blätter und Blüten (als Beispiele seien hier Alpenveilchen, Becherprimel, Gloxinie und Usambaraveilchen sowie von den Blattpflanzen die Zimmerfarne genannt) kann eine Wasserzufuhr von unten oft vorteilhafter als das Gießen von oben sein. Bei dieser Form der Wasserversorgung wird die benötigte Feuchtigkeitsmenge aus wassergefüllten Untersetzern angesaugt. Man sollte diese jedoch bis zum oberen Rand mit grobem Sand oder Steinsplitt füllen und die Töpfe leicht in das Substrat eindrücken. Dann geht ständig nur so viel Wasser in die Topferde über, wie von der Pflanze selbst und durch Verdunstung an der Erdoberfläche verbraucht wird. Das Verfahren, das man als „Selbsttränke“ bezeichnen könnte, entspricht dem Prinzip der Staubewässerung in flachen, kiesgefüllten Wannenbeeten, die als neuzeitliche Kulturmethode in den Anzuchtgärtnereien angewendet wird.

Die günstigste Tageszeit für die Wasserversorgung unserer Zimmerpflanzen ist aus pflanzenphysiologischen Gründen der Abend. Das Längenwachstum der Pflanzen findet nachts statt, und die am Tage von den Blättern gebildeten Baustoffe werden mit Hilfe des Wassers an die Wachstumspunkte befördert oder als Vorrat in den Speicherorganen abgelagert. Deshalb benötigt die Pflanze nach dem hohen Wasserverbrauch durch starke Verdunstung in den Sonnenstunden das Wasser am nötigsten. Man sollte also vorwiegend abends gießen. Keinesfalls darf in den heißesten Stunden bewässert werden, wenn die Topferde durch Sonnenbestrahlung stark erwärmt ist. Sollten Pflanzen zu dieser Tageszeit durch Schlappen der Blätter Wassermangel anzeigen, dann muß man sie beschatten und überbrausen, damit die Luftfeuchtigkeit erhöht und die Verdunstung herabgesetzt wird. Das verwendete Wasser sollte mindestens Zimmertemperatur aufweisen, da sich die Pflanzen im anderen Falle durch plötzliche starke Abkühlung „erkälten“.

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