Vorsicht: Roboter im Haus – Mein Leben mit dem RoboCleaner

Wer hat dazu noch Lust, wenn es einen Roboter gibt, der das auch kann? Hat ihn eingesetzt – ein Erfahrungsbericht aus dem Alltag.

Der Traum aller Hausfrauen und -männer ist wahr geworden: Die Heinzelmännchen sind wieder da. Nur kommen sie heute aus dem Elektroniklabor von Kärcher, können bloß Staubsaugen und haben Namen und Design wie in dem Film „Krieg der Sterne“: „RoboCleaner RC 3000“, keine fliegende, eine rollende Untertasse von der Größe einer Pizza. Wir haben einen Roboter im Haus aufgenommen und fragen uns seither: Können wir den Ansprüchen dieser Haushaltshilfe überhaupt gerecht werden?

Das Handbuch gibt deutliche Anweisungen: „Räumen Sie vor Einsatz des RC 3000 genauso auf, als ob Sie staubsaugen würden. Lassen Sie keine losen Gegenstände auf dem Boden liegen.“ Das gilt wohl auch für die Zeitung, für Spielzeug oder die Hundedecke, Dinge, die sonst beim Staubsaugen mal eben hochgenommen werden. Unser Robbi aber will, dass solche profanen Alltagsdinge seine Kreise nicht stören -und zwar nie mehr. Gespannt verfolgen wir, wohin ihn das Zufallsprinzip in unserem Wohnzimmer treibt – und reißen hektisch Spielzeug an uns, während Robbi ein Plüschtier besteigen will, dann kehrt macht, die Decke zerknüllt und drunter fährt, kreiselt, keinen Ausweg findet… Ist das alles unsere Schuld, sind wir zu schlampig für einen Roboter?

Neuer Versuch – inzwischen ist das Zimmer aufgeräumt wie seit unserem Einzug nicht mehr, der Hund hat sich verzogen. Emsig macht sich Robbi auf den Weg, kreuz und quer, tickt Möbel und Wände sanft an, nimmt jedes Stuhlbein mit, dreht sich nach dem Hinderniskontakt so lange, bis er freie Bahn hat, und saugt… Weil er rund ist, macht er auch die Ecken rund wie eine schlechte Putzfrau. Aber sonst schafft er alles tadellos: Teppich, Dielen, Fliesen, alles ohne Kratzer. Gelegentlich müssen wir ihn doch noch befreien: Unter den Rippen der Heizung fährt er sich fest, die Jalousieschnur hat er erwischt und auch noch einen Strumpf. Den aus Robbis Bürste zu ziehen dauert nicht halb so lang wie die Diskussion, warum der Strumpf da lag.

Inzwischen verlassen wir getrost das Haus, wenn Robbi saugt. Denn er ist ja nicht allein. Er verständigt sich per Infrarot ständig mit der Basisstation, die seine Akkus auflädt und ihm den Staub abnimmt. Beides ist mit Geräusch verbunden: Im Vergleich zu Robbis stetem Brummen ist dieser halbminütige Vorgang ein sattes Röhren. Das Handbuch rät, die Funktion „Leiser Betrieb“ einzustellen, zum Beispiel „bei Anwesenheit“. Wir wählen dann die andere Taste: „Aus“.

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