Als eine solide Konstruktion haben sich die Druckspüler aus Polyamid des Armaturenwerkes Leipzig erwiesen, die seit etwa 15 Jahren im industriellen Wohnungsbau serienmäßig installiert werden, und zwar ist deren technischer Aufbau so überschaubar, daß es dem sachkundigen Mieter ohne weiteres möglich ist, etwaige Funktionsstörungen selbst wieder zu beheben. Das setzt allerdings Kenntnisse voraus, wie die Armatur arbeitet.
Das Schnittmodell im Bild 1 zeigt die Ruhestellung des Spülers. Die Kolbendichtung wird durch den Wasserdruck fest auf ihren Sitz gepreßt.
Bild 2 zeigt die Situation bei gedrücktem Spülerhebel. Das Wasser strömt nunmehr ungehindert durch das Spülrohr zum Becken. Damit nach Loslassen des Hebels die in der oberen Spülerkappe befindliche Spiralfeder den Kolben nicht sofort wieder auf seinen Sitz zurückdrückt, wodurch der Spülvorgang sofort beendet wäre, wird durch eine sinnvolle Konstruktion der Schließvorgang auf 5 bis 7 Sekunden verlängert, und zwar sorgt für diese Verzögerung eine Bohrung im Kolben mit einer Austrittsöffnung von etwa 0,3 mm. Der Kolben kann also nur mit der Geschwindigkeit in die Ruhestellung zurück, wie es die durch den feinen Kanal in den oberen Teil des Spülers strömende Wassermenge zuläßt.
In Weiterentwicklung des im Schnittmodell gezeigten Spülers hat das Herstellerwerk die Druckfeder anstatt im Kappenraum jetzt im unteren Teil des Spülers untergebracht. Dadurch wird deren Lebensdauer zwarerhöHt, weil sie nicht mehr mit Wasser in Berührung kommt; nachteilig ist jedoch, daß es bei einem Federbruch dem Laien kaum noch möglich ist, das Auswechseln selbst vorzunehmen, weil dazu das Anschlußrohr zum Becken demontiert werden muß.
Der Spülvorgang dauert zu lange
■ Rohrzange, Schraubenzieher, Stahldraht, 0,3mm Durchmesser
■ Dichtungsscheibe aus Gummi 36 mm • 30 mm • 1,5 mm
Der Überlaufkanal mit 0,3 mm Düsenöffnung setzt sich im Laufe der Zeit regelrecht zu, so daß dann der Spülprozeß erst nach sehr langer Zeit beendet wird (zumeist unter gewaltsamen Hochdrücken des Betätigungshebels). Zur Behebung dieses Mangels braucht nur die verstopfte Düsenöffnung durchstoßen zu werden. Nach Schließen des dem Spüler vorgelagerten Ventils wird die Spülerkappe mit der Hand abgeschraubt. Bei Verwendung einer Rohrzange (Bild 3) ist äußerste Vorsicht geboten, damit die Kappe dabei nicht zerbricht. Auch der nächste Arbeitsgang, das Herausschrauben des Entlastungskegels (Bild 4), verlangt Fingerspitzengefühl, um die Plastteile nicht zu beschädigen. Beim weiterentwickelten Spüler sind die Verschraubungselemente in Messing ausgeführt.
Die Düsenöffnung des Überlaufkanals befindet sich unmittelbar unter der Kolbenwulst. Beim Durchstechen (Bild 5) darf die Öffnung nicht vergrößert werden. Man nimmt dazu entweder die Borste einer Drahtbürste oder den entsprechenden Durchmesser aus dem Düsennadelsatz, den der EBM-Industrievertrieb in seinen Fachgeschäften zum Verkauf anbietet. Beim Zusammenbau ist zu überprüfen, ob die Dichtungsscheibe an der Spülerkappe noch in Ordnung ist oder ob sie erneuert werden muß.
Spüler läuft ständig
In diesem Falle ist die Ursache in der beschädigten Kolbendichtung (Bild 1,3) zu suchen. Nach Öffnen des Spülers – wie zuvor beschrieben – und Herausnehmen des Kolbens wird mit einem Schraubenzieher dessen Dichtung abgeschraubt, wobei zu überprüfen ist, ob sie nur umgedreht zu werden braucht oder ob sie ausgewechselt werden muß.
Spüler schlägt
Das Schlagen des Spülers ist entweder auf eine eingetrocknete Ledermanschette (Bild 1,6) oder auf eine bereits zu große Düsenöffnung des Überlaufkanals zurückzuführen. Während in letzterem Falle der komplette Kolben ausgewechselt werden muß (Bestell-Nr. 3622-02), läßt sich eine faltige Ledermanschette mit einem handelsüblichen Lederfett zumeist wieder geschmeidig machen. Vor dem Wiedereinsetzen des Kolbens ist die Manschette mit dem Daumennagel etwas aufzuweiten.
1 Schnittmodell des Druckspulers R ¾″ in Schließstellung. 1 Regulierschraube am Betätigungshebel, 2 Sitz der Kolbendichtung, 3 Kolbendichtung aus Gummi, 4 Kolben, 5 Überlaufkanal, 6 Ledermanschette, 7 Entlastungskegel, 8 Druckfeder, 9 Schraubkappe
2 Schnittmodell des Druckspülers in Arbeitsstellung
3 Vorsicht beim Abschrauben der Spülerkappe mit der Rohrzange!
4 Herausschrauben des Entlastungskegels
5 Durchstechen der Düsenöffnung des Überlaufkanals