Die Marburger Tapetenfabrik definiert den sonst so spröden Wandbelag völlig neu. Sie bringt nämlich die Tapete zum Leuchten. Das System, bestehend aus Trafo, Leuchtstreifen, stromführenden Kupferbändern und natürlich Tapete lässt sich auf jeder beliebigen Fläche installieren – wir zeigen Ihnen, wie es geht.
Schon der Name dieses Produkts klingt wie ein Kunstwerk: Art Luminaire aus der Kollektion Art Tee. Und der Effekt, der sich mit den leuchtenden Streifen erreichen lässt, wird – vermutlich – jeden Seibermacher bezaubern. Was aber steckt dahinter?
Basis der Lichtinstallationen ist eine Tapeten mit einer körnigen Granulateffekt-Oberfläche, kombiniert mit Metallic- oder Lackflächen in regelmäßiger Anordnung. Drei verschiedene Muster ergeben sich dadurch, dass die Lackflächen als waagerechte beziehungsweise diagonale Streifen oder als Quadrate ausgebildet sind. Dabei wiederholen sich die Muster in einem Abstand von 90 cm.
Bis aber das leuchtende Werk Ihre Wohnung schmückt, liegt noch ein wenig Arbeit vor Ihnen. Auf der nächsten Seite zeigen wir, wie die Tapete zum Leuchten gebracht wird.
Die neue Tapete mit den Lichteffekten lässt sich am besten punktuell einsetzen wie hier zum Beispiel bei einer Heimkinowand. Punktuell deshalb, weil sich erstens die Leuchttapete so am schönsten in Szene setzen lässt, zweitens würde ein komplett damit tapeziertes Zimmer doch zu sehr nach Disko aussehen und drittens könnte das viele Material leicht ein Loch in Ihre Haushaltskasse fressen. (Die Preise finden Sie oben rechts.)
Zurück zu unserem Heimkino: Das Grundgerüst besteht aus einer 16 mm dicken Tischlerplatte, die von 2 x 4 cm dicken Leisten umrahmt ist. So hebt sie sich gut von der übrigen Zimmerwand ab und tritt als Gestaltungselement in den Vordergrund. Der Hohlraum hinter der Platte ist bestens geeignet, um beispielsweise die Kabel von Fernseher und Dolby-Surround-System oder einer StereoAnlage aufzunehmen.
Tischlerplatte haben wir deshalb verwendet, weil sie über ein weiches Deckfurnier verfügt, in dem die kleinen Kupferstifte der Leuchtstreifen nicht so leicht abbrechen (siehe Bild 10 und 11). Denn: Ist so ein Kontaktstift erst einmal abgebrochen, ist der Leuchtstreifen unbrauchbar. Da hilft kein Klagen und kein Löten. Der nächste Arbeitsschritt besteht darin, die Tapete mitsamt den stromführenden Kupferbändern auf die so entstandene Grundplatte zu kleben (siehe Arbeitsfotos rechts). Bei den Borden handelt es sich um zwei Ikea-Modelle aus der Serie „Lack“. Damit der Satelliten-Receiver sicher stehen kann, haben wir die Borde mit einer Kiefernholzleiste in der Tiefe um 4 cm erweitert. Das untere Bord wird von zwei abgesägten Tischbeinen („Curry“ von Ikea) unterstützt, weil der Fernseher mit seinem Gewicht von über 30 kg zu schwer für diese Konstruktion gewesen wäre.
1 Auf die 16 mm dicke Tischlerplatte (121 x 250 cm) wird zur Verstärkung rückseitig ein 2 x 4 cm starken Rahmen aus Holzleisten aufgeleimt.
2 Lassen Sie die untere Leiste 2 cm überstehen, damit hier später das Kabel Platz hat. Siehe Bild 9.
3 Die Tapete wie gewohnt mit Stahlschiene und Cutter zuschneiden.
4 Die Kupferbänder, die den Strom zu den Leuchtelementen bringen, haben eine selbstklebende Rückseite. Kleben Sie die Kupferbänder auf die markierten Felder der Tapetenrückseite und pressen Sie sie mit einem Nahtroller an. Lassen Sie die Bänder unten um etwa 5 cm überstehen.
5 Die Tischlerplatte mit Tapetengrund streichen, damit die Tapete auch hält.
6 + 7 Ist die Grundierung trocken, wird ein senkrechter Markierungsstrich genau in der Mitte der Holzplatte gemalt. Damit kann die Tapete leicht mittig angesetzt werden. Nun kleistern Sie die Fläche mit „Methylan direct und Vliestapetenkleister“ ein
und setzen die Tapete sofort an.
8 Die Tapete wird auch um die Seiten der Holzplatte herumgeklebt. Da die Klebkraft des Kleisters nicht stark genug ist, um die dicke Tapete um zwei Kanten zu halten, wird in diesem Bereich doppelseitiges Klebeband verwendet.
9 Wenn der Kleister trocken ist, kann die Tapete verkabelt werden. Klemmen Sie dazu wie in der Anleitung beschrieben die Clips an die Kupferbänder an.
10 Die Leuchtelemente verfügen über zwei kleine Metallstifte, die Kontakt mit dem stromführenden Kupferband haben müssen. Da diese Stifte leicht abbrechen, müssen kleine Löcher vorgebohrt oder -gestochen werden.
11 Die Leuchtstreifen anbringen.
12 Haben Sie alle Elemente zum Leuchten gebracht, wird eine Fußleiste montiert, die das Kabel versteckt.
13 Tipp: Die Kabel der Elektrogeräte durch ein Loch in den Hohlraum der Platte führen und so verstecken!
Wollen Sie Tischsteckdosen einsetzen und Stromleitungen verlegen, dann ziehen Sie einen Fachmann zu Rate.