Fassaden – gut gedämmt und neu verputzt – teil 2

Den richtigen Aufbau einer Fassade im Wärmedämm-Verbundsystem zeigt diese Zeichnung. Die Putzträgerlamellen werden ohne Dübel im Verbund verklebt. Die Armierung und der Putz sorgen für eine feste Außenhaut.

So werden Putzträgerlamellen verklebt.
Ein mineralischer Klebemörtel, mit Wasser dickflüssig angemischt, wird mit der Kelle auf die Putzträgerlamellen-Rückseite aufgetragen.
Gleichmäßig verteilen kann man den Klebemörtel mit einer ganz groben Zahnkelle. Den Mörtel-Überschuß wieder in die Bütt geben.
Im Profil der Abschlußschiene setzt man die erste Putzträgerlamelle an. Die Rückseite an den alten, tragfähigen Fassadenputz drücken.
Im Verbund verklebt: So reiht sich eine Schicht Putzträgerlamellen an bzw. auf die nächste, bis die Fassadenfläche komplett eingedeckt ist.

Obgleich der rein handwerkliche Vorgang beim Verkleben der Stein-wolle-Putzträgerla-mellen kinderleicht erscheint: Wenn Sie die Absicht haben, die eigene Hausfassade nachträglich zu dämmen und neu zu verputzen, sollten Sie das keinesfalls im Alleingang versuchen, sondern nur in direkter Zusammenarbeit mit einem Fachmann. Die richtigen Ansprechpartner für eine fachgerechte Beratung, die eine Besichtigung des Hauses einschließt, wären Maler-, Stukkateuroder Maurermeister. Fragen Sie vorher nach, ob die Firmen Erfahrungen in der Verarbeitung von Wärmedämm-Verbundsy-stemen und den Steinwolle-Putz -trägerlamellen besitzen und ob sie zu einer Art Arbeitsteilung Fachmann/Hobbyhandwerker bereit sind. Sie als Auftraggeber verpflichten sich, das gesamte Material über den Handwerksmeister zu beziehen (es wird ohnehin nur von sogenannten Systemhaltern ange-boten, Firmen, die sowohl mit dem Dämmaterial, dem Kleber, der Armierung und dem darauf abgestimmten Putz handeln). Und der Handwerksmeister sichert Ihnen im Gegenzug eine Fachberatung und die Einweisung in die Arbeitstechnik zu. Von einer solchen Kooperation profitieren beide Parteien: Der Handmerksmeister verdient durch den Weiterverkauf des Materials, und Sie gewinnen dadurch, daß Sie einfache, aber zeitaufwendige Arbeiten selber erledigen und so Geld sparen.

Wenn’s los geht, tauchen die vielen kleinen Fragen auf, so auch beim Anbringen eines Wär-medämm-Verbundsystems. Muß man den Untergrund vorbehandeln? Was ist bei den Dehnungsfugen zu beachten? Wie werden Ecken, Simse, Mauervorsprünge behandelt? Welche Bereiche der Fassade gelten als stoßgefährdet? Auf alle Fragen weiß der Fachmann eine Antwort. Und Sie wären schlecht beraten, wenn Sie sich nicht bereits vor Beginn der praktischen Arbeiten ausgiebig schlau machen würden. Das beginnt mit der Auswahl der erforderlichen Werkzeuge und setzt sich damit fort, sich möglichst viele Kniffe für die beste Verarbeitung des Materials zeigen zu lassen. Denken Sie auch daran, daß Sie sicherlich ein Gerüst brauchen, damit Sie zügig und effektiv arbeiten können. Auch wenn Sie handwerklich sehr geschickt sein sollten: Das Putzen der Fassade übertragen Sie besser von vornherein Ihrem Kooperationspartner. Als Versuchsobjekt wäre Ihr Haus sicher auch viel zu schade!

Die neue Fassade: unbrennbar, optimal gedämmt und hoch diffusionsfähig.

Ein Armierungsgewebe macht die Außenhaut fest:
Mit Winkelprofilen werden die Kanten der Putzträgerlamellen verfestigt: an den Fenster- und Türlaibungen ebenso wie den Gebäudeecken.
Mit pastösem Klebemörtel wird das Glasfasergewebe, das unter der Winkelschiene liegt, mit einer Glättkelle deckend überstrichen.
Die Wandflächen versieht man mit Kleber, wenn die Laibungen getrocknet sind. Man zieht den Klebemörtel mit einem breiten Glätter auf.
Das Glasfasergewebe, zuvor grob auf Länge geschnitten, wird überlappend in den frischen Kleber gebettet. Von der Mitte her andrücken.
Beim Überarbeiten der Wand mit einer kleineren Traufel wird das Gewebe flächig in den Kleber eingebettet. So Bahn für Bahn fortfahren.
Die Endbeschichtung der Fassade mit einem Mineralputz sollte nur in geschlossenen Flächen erfolgen. Hier ist der Fachmann gefragt!
Mit einer rostfreien Stahltraufel wird der Putz auf die Wand aufgezogen. Die Dicke entspricht der Kornstärke des verwendeten Materials.

Das Abscheiben mit einem KunststoffReibebrett ist der letzte Arbeitsgang am Putz der neuen Fassade. Mit diesem Schritt erhält die noch frische Endbeschichtung ihre endgültige Struktur. Zum Schluß folgt noch ein einmaliger Ausgleichsanstrich.

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