Arbeiten mit Spezialwerkzeug – Beim Anritzen mit dem Glasschneider muß das Glas immer flächig aufliegen. Als Unterlage eignet sich am besten ein glatt ausgelegtes Tuch auf einer festen, planen Platte. Auch der Rest eines festen Teppichbodens ist als Arbeitsunterlage geeignet. Anzeichnen kann man den Schnitt mit einem Fettstift bzw. Filz- oder Alles-schreiber. Es sollten aber nur die Endpunkte der Schnittlinie markiert werden, damit Farbpaste oder Filzertusche das Schneidrad des Schneiders nicht behindern. Der Anschlag, den man durch das Unterkleben mit zwei Streifen Tesamoll rutschsicher machen kann, wird so angelegt, daß er die Punkte miteinander verbindet. Der Abstand von der Schneidradmitte zur Schneideraußenkante muß dabei berücksichtigt werden. Das Schneidrad wird dann in einem Zug über das Glas geführt. Muß man nachsetzen, immer exakt in der alten Schnittrille. Bei Rundschnitten, die immer an einem Anschlag oder an einer Schablone geführt werden, muß man genau darauf achten, daß das Anritzen eine durchgehende Linie bildet. Bei engen Radien empfiehlt sich ein Glasschneider mit drehbarem Fuß. Er folgt den Konturen besser als ein starres Werkzeug.
Durch leichtes Anklopfen mit dem Glasschneider genau unter der Schnittlinie springt das Glas an dieser Stelle und läßt sich leicht brechen, bei Rundungen mit Hilfe einer Zange, bei Geraden über einer scharfen Kante und bei schmalen Streifen mit den Aussparungen im Glasschneider. Bleiben dabei kleine Reste stehen, kann man sie durch vorsichtiges Ab knabbern mit einer speziellen Glasbrechzange entfernen.
Mit Bohrern bekommt man auch Löcher in Glas. Es gibt dafür Glasoder Spiralbohrer mit spezieller Ausrüstung. Um ein Verkanten des Bohrers im Bohrloch zu vermeiden, sollte sich die Maschine in einem Ständer befinden. Die Glasscheibe muß fest und flächig aufliegen und beim Bohren festgehalten werden. Mit Terpentin oder Wasser wird der Bohrer gekühlt und geschmiert. Man arbeitet mit geringer Drehzahl und sachtem Druck. Um Ausbrüche an der Unterseite zu vermeiden, von beiden Seiten bohren.
Der drehbare und besonders spitze Fuß dieses speziellen Glasschneiders paßt sich runden Anschlägen besser an als der breitere Fuß des Standardmodells. Für kreisrunde Ausschnitte oder runde Glasscheiben gibt es Kreisschneider. Sie werden im Mittelpunkt mit einem Gummisauger fixiert und sind fein einstellbar. Ausschnitte werden durch mehrfaches Anritzen in einzelne Segmente geteilt. Nach dem Anklopfen von der Unterseite werden sie einzeln vorsichtig herausgebrochen. Runde Zuschnitte werden kreisförmig angeritzt und das außen abfallende Material wird zusätzlich sternförmig in Segmente aufgeteilt, die man Stück für Stück abbricht. Gerundete Ecken bis zur Außenkante anritzen und mit Glasbrechzange (unten) abtrennen. Kleine Reste mit einer punktförmig greifenden Zange (oben) abknabbern. Dickes Glas muß beim Bohren besonders geschmiert werden. Ein kleiner Ring aus Knetmasse verhindert wirksam, daß die Kühlflüssigkeit auseinanderläuft. Bei dünnem Glas reicht es aus, den Bohrer von Zeit zu Zeit mit Kühlflüssigkeit zu benetzen. Nach dem Durchstoßen des Bohrers den Rest von der Rückseite bohren.
Gegen scharfe Kanten schützen – Zum Tragen von Glasscheiben sollte man die Hände durch Handschuhe oder durch ein schnittfestes Gummituch vor Verletzungen schützen. Sicherer lassen sich Scheiben mit speziellen Gummisaugern anheben.