Die Universalleiter – Eine für alle Fälle

Eine Leiter wird nicht nur für eine einzige Arbeit und auch nicht nur an einem Standort eingesetzt. Sie muss rund ums Haus verschiedene Aufgaben erfüllen und beim Arbeiten immer einen sicheren Stand bieten. Welche ist richtig?

Leitern im Garten können eine sehr wackelige Angelegenheit sein. Viele Haushaltsunfälle sind auf schadhafte Leitern, mehr noch auf den falschen Einsatz der Leitern zurückzuführen. Wir sind einmal um ein normales Einfamilienhaus und durch den Garten gegangen und haben überlegt, mit welcher Leiter die meisten Bereiche erreichbar sind, an denen im Laufe des Jahres gearbeitet werden muss. Das Ergebnis: Die dreiteilige Mehrzweckleiter, die verschiedene Hersteller in fast identischer Form anbieten, ist am vielseitigsten einsetzbar. Sie kann einteilig als leichte, handliche Anlegeleiter, zwei- oder dreiteilig als Teleskopleiter oder als Stehleiter verwendet werden. Sie steht auch auf einer Treppe oder der schrägen Auffahrt stabil und kann für Arbeiten im Garten mit Erddornen versehen werden.

Das A und O beim Aufstellen jeder Leiter ist der sichere Stand. Die Mehrzweckleiter bietet dafür besonders viele Möglichkeiten. Entscheidend aber sind Untergrund und Abstand vom Objekt. Da der Anstellwinkel bei Anlegeleitern mindestens 70 Grad betragen soll (steiler ist unsicher!), ist viel Stellfläche nötig. Wieviel, lässt sich berechnen, indem man die Länge der Leiter mit dem Faktor 0,38 multipliziert. Beim Bau von Wegen und Pflasterflächen sollte man daran denken. Übrigens: Leitern gehören unter Verschluss, damit sie nicht zum Einbruch benutzt werden können.

So finden Sie die Leiter, die sie brauchen.

■    Welche Arbeiten fallen häufig an?

Denken Sie an das Reinigen der Dachrinne, das Ausschneiden von Bäumen und Büschen, ans Streichen und Putzen der Fenster.

■    Wo arbeiten Sie?

Von der Beantwortung dieser Frage hängt es ab, ob eine einfache Anlegeleiter ausreicht, eine Stehleiter oder eine Mehrzweckleiter besser ist.

■    Wie hoch wollen Sie hinaus?

Messen Sie den höchsten Anlegepunkt (zum Beispiel 7 m). Da die Leiter im 70°-Winkel am Haus stehen soll, muss sie etwas länger sein. Multiplizieren Sie deshalb 7 mit 1,064; das Ergebnis (7,45) gibt die Mindestlänge der Leiter an.

■    Wo kann die Leiter sicher stehen? Wenn Sie nur auf festem, ebenem Boden arbeiten, kommt jede Leiter in Frage. Kann die Stellfläche weich oder schräg sein, sind Extras wie Erddornen oder Füße mit Niveauausgleich wichtig.

■    Wo wird die Leiter gelagert?

Der Platz im Keller, der Garage oder dem Gartenschuppen ist ausschlaggebend für die maximale Länge der Leiter.

■    Wer benutzt die Leiter?

Die beste Leiter nützt nicht viel, wenn sie schwer und sperrig ist. Jeder, der sie braucht, sollte sie auch tragen können.

Leitern und Bäume sind noch ein ganz besonderes Kapitel. Ein sicherer Anlege -punkt ist schwer zu finden, der Boden unter den Bäumen ist selten eben. Wir zeigen zwei ausgesprochene Gartenleitern.

Je länger die Leitern sein müssen, desto unhandlicher werden Sie auch. Die ganz langen Teleskopleitern werden aus diesem Grunde mit einem Seilzug ausgezogen. Wenn Sie eine lange Leiter lagern können, sollten Sie eher zur zweiteiligen als zur dreiteiligen Leiter greifen. Zweiteilige sind leichter und handlicher, noch leichter sind nur die einteiligen Anlegeleitern.

Ein richtiges Gerüst werden Sie nur bei umfangreichen Renovierung gebrauchen. Arbeitsdielen, die in die Mehrzweckleiter eingehängt werden können oder kleine Klappgerüste sind eine sinnvolle Ergänzung zur langen Leiter.

Sicherheits-Check

■    Schadhafte, wackelige Leitern gehören aufden Sperrmüll. Steigen Sie nie auf eine geflickte, ausgebesserte Leiter.

■    Der richtige Anstellwinkel für eine Anlehnleiter mit Sprossen ist 70°. Zu steil angestellt, kippt die Leiter nach hinten, zu flach angestellte Leitern rutschen ab.

■    Auf dem Boden muss die Leiter sicher und rutschfest stehen. Der Boden muss tragfähig sein. Auf gewachsenem Boden verwenden Sie zusätzlich Erdspieße, die es für alle Leitern als Zubehör gibt.

■    Der Kopf der Anlehnleiter muss gegen Abrutschen gesichert sein. Die Anlehn-fläche muss fest und eben sein.

■    Bei Stehleitern muss die Spreizvorrichtung immer gespannt sein, sonst ruckt es beim Besteigen der Leiter.

■    Die Rastvorrichtungen bei mehrteiligen Leitern müssen richtig eingreifen.

■    Seitliches Wegbeugen beim Arbeiten auf der Leiter ist unbedingt zu vermeiden.

■    Anlegeleitern müssen etwa 1 m höher sein als das zu besteigende Objekt.

■    Beim Aufstieg auf die Leiter halten Sie sich wenigstens mit einer Hand fest und beherzigen sinngemäß die Seglerregel: Eine Hand fürs Schiff, eine Hand für den Mann.

■    Die Gebrauchshinweise auf den Leitern sollten Sie beachten.

2 Gedanken zu „Die Universalleiter – Eine für alle Fälle“

  1. Schöner Artikel, würden sie denn ein spezielles Modell empfehlen oder kann man da getrost auch ein günstigeres nehmen? Ich dachte da an eine Länge von mindestens 3,5-4 Metern.
    Mfg

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