Kein Haus besteht heute einfach nur aus Steinen. Neue Materialien und Größen erweitern das Angebot an Mauersteinen. Steine gibt es in vielen Variationen. Alle passen aber zueinander, da die Formate systematisch aufeinander aufbauen. Als Kleinformate werden die Größen DF (Dünnformat), NF (Normalformat) und der 2-DF-Stein bezeichnet. Das Mittelformat umfaßt die Steine vom 3-DF- bis zum 6-DF-Stein. Steine, die über diese Formate hinausgehen, werden als Großformate bezeichnet. Sie haben alle eine Höhe von 23,8 cm. Welcher Stein für den Hausbau verwendet wird, hängt von vielen Faktoren ab, z. B. Bauvorschriften oder klimatischen Bedingungen. Steine von geringer Rohdichte, leichte Steine also, garantieren eine gute Wärmedämmung. Schwere Steine bieten einen guten Schallschutz und werden auch für tragende Innenwände verwendet. Entscheidend ist, ob ein ein- oder zweischaliges Mauerwerk erstellt wird. Bei einschaligem Mauerwerk werden breite Steine verwendet, die mit Putz versehen werden. Bei zweischaligem Mauerwerk besteht die äußere Schale aus dem Verblender.
Materialvielfalt
Bei Verblendern gibt es ein großes Angebot, was Farbe und Oberfläche betrifft. Die äußere Gestaltung eines Hauses wird aber oft im Bebauungsplan vorgeschrieben, so daß nicht das ganze Farbspektrum zur Auswahl steht. Dennoch bleibt eine große Auswahl an Steinen. Glatte, gleichmäßig gefärbte Steine, bunt geflammte, gesandete Steine oder Handstrichziegel, jeder Stein gibt einem Haus bei gleicher äußerer Form seinen eigenen Charakter.
Rationelles Arbeiten ist mit großformatigen Steinen möglich. Diese Steine sind mit Griffmulden versehen, die ein leichtes Arbeiten mit den Blöcken ermöglichen. Es gibt Großformate aus allen Materialien, aus denen auch die Kleinformate hergestellt werden. Durch die gleichmäßig ebenen Oberflächen und aufgrund der Herstellung mit Nut und Feder ist ein Verlegen mit wenig Mörtel im sogenannten Dünnbett möglich. Großformatige Steine bis zu einem Gewicht von 25 kg dürfen von Hand verarbeitet werden, bei darüber hinausgehenden Gewichten müssen Verlegehilfen, kleine Kräne, eingesetzt werden.
Abwechslung bei Verblendern
Um ein einheitliches Erscheinungsbild einer Mauer aus Verblendern zu erreichen, ist es wichtig, Steine aus verschiedenen Gebinden zu verarbeiten. So entsteht ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild von Steinschattierungen, inselartige Farb-flecken können vermieden werden, die unweigerlich auftreten, wenn Steine nur palettenweise verarbeitet werden.
Kalksandsteine
Dieses Material wird aus natürlichen Rohstoffen und kieselsäurehaltigen Zuschlägen, nämlich Kalk und Sand, hergestellt. Das Mischungsverhältnis beträgt 1:12. Das Gemenge wird mit vollautomatischen Pressen zu Rohlingen der benötigten Größe gepreßt. Bei einer Temperatur zwischen 160 und 220 Grad Celsius werden die Rohlinge unter Dampfdruck vier bis acht Stunden gehärtet. Nach dem Härten und Abkühlen sind die Steine gebrauchsfertig.
Tonziegelsteine
Tonziegel werden, wie der Name sagt, aus Ton gebrannt. Es gibt Tonziegel seit mehr als 5000 Jahren. Am Prinzip des keramischen Brennvorgangs hat sich bis heute nicht viel geändert, die Herstellung erfolgt aber weitgehend automatisiert und computergesteuert.
Tonziegel gibt es als Vollsteine oder als Hochlochziegel. Letztere haben ausgezeichnete Wärmedämmeigen-schaften und werden in Großformaten und im NF-Format hergestellt. An den Stirnflächen der Steine gibt es Mörteltaschen, an den Seitenflächen ermöglichen Rillen eine gute Putzhaftung. Verzahnte Hochlochziegel erlauben eine Rationalisierung bei der Vermauerung. Vollsteine werden als Verblender bei zweischaligem Mauerwerk eingesetzt. Sie schützen die innenliegende Wand vor Feuchtigkeit. Es gibt Vollsteine auch in besonderen Formen als Verblender oder Sohlbanksteine. So unterschiedlich die Formen, so vielfältig sind die Farben und die Strukturen der Ziegelsteinoberflächen: glatt, handstrich, gesandet oder auch farbig glasiert.
Blähtonsteine
Unzählige Luftporen, die in gebrannten Tonkügelchen eingeschlossen sind, geben Blähtonsteinen ihre hervorragenden Wärme-dämmeigenschaften.
Porenbeton in handlicher Blockform oder als Großformat – Feinkörniger Quarzsand, Kalk und Zement sind die Grundbestandteile, aus denen Porenbeton besteht. Ein Treibmittel läßt die winzigen Luftporen im Gemisch entstehen. Die Grundmischung wird in Formen gegossen und gehärtet. Es gibt Steine in handlichen Formaten und als große Tafeln, die nur mit Kränen verarbeitet werden können.