Abflußrohre verlegen – So findet das Abwasser seinen Weg

Die sichere und zuverlässige Abwasserentsorgung über ein Rohrsystem aus Kunststoff ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz.
Wasser ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel des Menschen. Ohne feste Nahrung kann der Mensch mehrere Wochen überleben, ohne Wasser kaum mehr als eine Woche.
Da wir unser Trinkwasser zum größten Teil aus dem Grundwasser beziehen, ist neben dem sparsamen Verbrauch und dem verantwortungsvollen Umgang mit Trinkwasser die Reinhaltung der Reservoire leb ensnotwendig.

Grundwasserschutz
Die Entsorgung und Behandlung aller Abwässer aus Industrie- und Gewerbebetrieben, aber auch aus privaten Haushalten ist in strengen Verordnungen und Bestimmungen geregelt und wird äußerst streng überwacht. Ein Verstoß gegen eine solche Verordnung zieht immer ein erhebliches Bußgeld nach sich und kann in Extrem- oder Wiederholungsfällen auch strafrechtliche Folgen haben. Die Aufsichtsbehörde kann die betroffene Einrichtung oder Anlage bis zur fachgerechten Beseitigung des Schadens oder Mangels per Verordnung stillegen. Die Kosten hat grundsätzlich der Verursacher zu tragen, im Privathaushalt immer der Hauseigentümer. Ist der Schaden auf eine unsachgemäße Installation, den Einsatz nicht zugelassener Materialien oder gar auf eine Manipulation an der Anlage zurückzuführen, ist auch jede Versicherung von der Leistungspflicht befreit.

Kennzeichnung
Die Vorschriften für die Hausentwässerung sind feste Bestandteile der Landesbauordnungen. Maßgeb-
lich ist die DIN 1986 in ihrer jeweils neuesten Fassung. In ihr sind alle Kriterien für die Materialien, deren Verarbeitung und Verlegung festgeschrieben. Für Abwasserleitungen dürfen in Deutschland nur gekennzeichnete Rohre und Formteile mit der PA-Zulassung des Instituts für Bautechnik, Berlin, verwendet werden. Aus der Kennzeichnung muß neben dem PA-Zeichen die Nennweite und das Material (z.B. PP = Polypropylen, schwer entflammbar) hervorgehen.
Es gibt drei verschiedene Sorten von Abwasserrohren: KA-Rohr (KAN oder KAV) für Verbindungs- und Anschlußleitungen mit niedrigen Temperaturen im Innenbereich (Farbe hellgrau), HT-Rohr für Leitungen im Innenbereich mit hohen Abwassertemperaturen (Farbe dunkelgrau) und KG-Rohre für alle Temperaturbereiche zur Verlegung im Außenbereich (Farbe rotbraun).

Abflußrohre verlegen
Abflußrohre sollen das Abwasser auf schnellstem Wege in die Kanalisation leiten. Deshalb sind in der DIN 1986 auch Montagevorschriften enthalten.

HT- und KG-Rohre
Abwasserrohre müssen frost-, hitze-und chemikalienbeständig sein. Innerhalb des Hauses werden dafür sogenannte HT-Rohre, hochtemperaturbeständige Kunststoffrohre aus Polypropylen, verwendet. Sie sind bis 90 °C, kurzfristig auch bis 100 °C, absolut hitze- und formbeständig. Für die Verlegung im Erdreich werden KG-Rohre (Kanal-Grund-Roh-re) verwendet.

Abgestimmte Systeme
Die meisten Hersteller bieten inzwischen komplette Leitungssysteme an. Dabei lassen sich alle Teile über Steckmuffen, in die bereits Dichtungen eingesetzt sind, problemlos zusammenstecken. Die Rohre können mit einer Feinsäge auf jedes benötigte Maß geschnitten werden. Ein Gleitmittel sorgt dafür, daß die Dichtung beim Zusammenstecken nicht beschädigt wird. Die einzelnen Rohre müssen mit einem Gefälle von 2 bis 5 cm/m zum Fallrohr verlegt werden. Bei zu geringem Gefälle können Schmutzteile im Rohr liegenbleiben, während das Wasser abläuft. Ist das Gefälle zu groß, schießt das Wasser über die festen Bestandteile hinweg, und es kommt ebenfalls zu Verstopfungen. Bei zu geringem Rohrquerschnitt kann eine Verstopfung, gleichzeitig aber auch eine Sogwirkung entstehen, welche die Geruchsverschlüsse leersaugt. Um diese Gefahr auszuschließen, sind die für die einzelnen Abwasserstellen nötigen Nenndurchmesser der Rohre vorgeschrieben.

Fallrohr und Hausanschluß

Die einzelnen Abflußleitungen werden entweder über eine Sammelleitung oder direkt zum Fallrohr geführt. Dieses sollte senkrecht durch alle Etagen direkt zum Hausanschluß führen. Ist dies nicht möglich, muß das Rohr bis über den Hausanschluß waagerecht „verzogen“ und dann in einem sog. Absturz wieder senkrecht zu diesem hingeführt werden. Die Nennweite des Fallrohrs darf nie kleiner sein als die der stärksten angeschlossenen Zuleitung, meist werden als Falleitungen Rohre mit mindestens 100 mm Nennweite verwendet. Mindestens in jeder Etage sollte das Fallrohr eine jederzeit zugängliche Wartungsöffnung besitzen. Um starke Geräuschentwicklung zu vermeiden, verlegt man Fallrohre in Schächten, die mit Dämmstoff gefüllt sind.

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