Zwei Vorschläge für Ihre Gartenwege

Etwas mehr Aufwand muß man schon betreiben, wenn man Gartenwege mit Natursteinen statt mit Fertigplatten angelegen will. Aber schöner wirken Kiesel allemal. Man muß eben nur die Tricks kennen.

Schon die alten Germanen holperten über Wege und Straßen aus Rundlingen, auch Katzenköpfe genannt, ihren Zielen entgegen. Unsere Altvordern haben von dem unverwüstlichen Material reichlich Gebrauch gemacht, und man muß sich fast wundern, daß uns die von den Gletschern geformten Steine noch heute in genügender Menge zur Verfügung stehen. Kieselsteine sind die kleinen Geschwister der „ausgewachsenen“ Rundlinge. Sie wurden im Laufe der Erdgeschichte viel hin- und hergeschoben und dabei immer kleiner. Sie eignen sich auch gut für die Anlage begehbarer Streifen zwischen Staudenbeeten.

RUNDLINGE
Rundlinge fügen sich besonders gut in ihre Umgebung ein. Am schönsten wirken Exemplare mit teils glatter, teils rauher Oberfläche, und zwar buntgemischt aus Granit, Porphyr und Sandstein. Man findet solche Steine noch ab und zu an den Rändern von Feldwegen, zusammengetragen von Bauern, die beim Pflügen darauf gestoßen sind. Wer nicht die Mühe auf sich nehmen will, das Material an Ort und Stelle abzusammeln, kann die Rundlinge auch über den Baustoff- oder Natursteinhandel beziehen. Auch Kiesgruben geben Material ab, allerdings gemischt mit Sand und Bruchsteinen, berechnet nach Festmetern.
Rundlinge werden einzeln in einem 15 bis 20 cm dicken Sandbett verlegt, Stück für Stück dicht aneinandergepaßt und mit einem Fäustel (Gummiaufsatz!) eingetrieben.

Bei geraden Wegen eine Richtschnur spannen, den Weg 60 bis 80 cm breit und bis 20 cm tief mit Spaten oder Schaufel ausheben. Der Verlauf von Kurven wird im Rasen sauber abgestochen. Dann kann der Verlegesand etwa 15 cm dick aufgefüllt und verteilt werden.
Mit Brett oder Leiste, besser mit einer langen Wasserwaage wird das Sandbett glatt abgezogen. Rasenkante überstehen lassen. Jeder einzelne Stein wird in das Sandbett gelegt und eingeklopft. Je genauer die Steine aneinander passen, desto besser das Gesamtbild.
Möglichst mit der flachen Seite nach oben werden die Steine verlegt. Wegwölbung (Wasserabfluß) einplanen, Sand einschlämmen.

KIESELSTEINE

Auch für Kieselsteine bietet sich als Bezugsquelle der Baustoff- oder Natursteinhandel an. Sie werden in bunter Mischung angeboten oder sortiert nach Farben und Steinarten. Außerdem sind sie nach ihrer Größe gestaffelt, und zwar in Gruppen von etwa 8 bis 16 mm, 16 bis 24 mm und 24 bis 40 mm.
Zu unterscheiden sind Rheinkiesel und Gletscherkiesel sowie die weißen Marmorkiesel (Carrara), die es einfarbig sowie in schwarzweißer und in bunter Mischung gibt. Im Gegensatz zu den Wegen aus Rundlingen sind Kieswege ausgesprochen pflegebedürftig. Sie müssen immer wieder geharkt werden, um einen schönen Anblick zu bieten. Man sollte möglichst darauf verzichten, Kieswege in der Nähe von Laubbäumen oder dichten Sträuchern anzulegen, denn es macht Mühe, die Blätter zu entfernen. Der bei Katzenköpfen naturnah wirkende Bewuchs mit Moos macht sich auf Kieswegen störend bemerkbar.

Das Bett des Weges etwa 30 bis 40 cm tief ausheben. Unten 10 bis 15 cm groben Kies einfüllen, darüber Verlegesand in gleicher Stärke. Die Sandschicht glatt harken und mit einem Stampfeisen oder Brett verdichten. Anschließend wird ein Streifen Glasfaservlies aufgelegt. Die Vliesschicht verhindert starken Moosbewuchs. Überstehende Ränder mit einer Klinge abschneiden. Dann die Kiesel aufbringen.

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