So wird’s ein Traumgarten – garantiert!

Damit Ihr grüner Traum Wirklichkeit wird, müssen Sie kein Traumgrundstück haben.
Mit guter Planung läßt sich jeder Garten paradiesisch gestalten.

Das ideale Haus ist gefunden, aber der Garten sieht so langweilig aus, daß man ihm am liebsten den Rücken kehren möchte. Oder: Nach dem Neubau besteht das Grundstück, das einmal Garten werden soll, aus nichts als nackter Erde und ein paar Bäumen, die stehen bleiben sollten. Oder: Nach vielen Jahren hat der Garten sein Gesicht verloren, weil die Gehölze zu einem Wildwuchs geworden sind, in dem weder Rasen noch Blumenbeete Platz haben.

All das sind Ausgangspunkte für eine Neugestaltung des Gartens. Mit Änderungen hier und dort ist nicht viel zu gewinnen, denn ein schönes Bild entsteht nur, wenn alle Teile zueinanderpassen und entsprechend der Nutzung grüne Räume geschaffen werden. Wichtig ist erst einmal die Bestandsaufnahme dessen, was vorhanden ist, eine Auflistung der Wünsche, die der Garten erfüllen soll, sowie der Ideen, wie sie in die Realität umgesetzt werden können.

Für Gartenarchitekten steht am Anfang immer ein Plan, in dem all das berücksichtigt ist und Terrassen, Gewächshaus, Schuppen, Rasen und Beete ohne Mühe hin und hergeschoben werden können.

1. Der Boden

Den Rasen genau auf dem lehmigsten Fleck Erde anzulegen hat ebenso wenig Aussicht auf Erfolg wie das Gemüsebeet dort, wo Sand vorherrscht. Nach dem Aufmaß müssen also die Bodenarten im Garten in den Plan eingezeichnet werden. Wo bereits etwas wächst, kann man sich an sogenannten Zeigerpflanzen orientieren: Ackersenf und Brennesseln signalisieren fruchtbaren Boden, Hahnenfuß bevorzugt nasse, verdichtete Erde, Sauerampfer und Breitwegerich wachsen auf undurchlässigem Boden und Heidekraut dort, wo es wenig Nährstoffe und saures Milieu gibt. Genaueres erfährt man aus Bodenproben, die man mit Hilfe von Testsets selbst untersuchen oder an Untersuchungsämter einschicken kann (Adressen im nächsten Heft).

2. Die Geländeform

Bei Hanggrundstücken kann es sinnvoll sein, Terrassen anzulegen, um den Platz besser nutzen zu können. Um festzulegen, wo terrassiert werden soll, mißt man das Gefälle und zeichnet es in den Plan ein. Das geht sehr einfach mit Meßlatte, Zollstock und Wasserwaage. Das eine Ende der Meßlatte wird horizontal auf den Boden gesetzt, dann verschiebt man den Zollstock bis zu dem Punkt, wo er einen Meter Abstand zum Boden zeigt, und nimmt das Maß vom Anfang der Latte bis zu diesem Punkt. Von dort mißt man weiter die ganze Flucht bis zum tiefsten Punkt des Grundstücks. Schließlich überträgt man die Waagerechten sowie die Senkrechten und hat damit das Gefälle in die Zeichnung umgesetzt. Bei welligem Gelände sind mehrere solcher Messungen sinnvoll, die wie Scheiben aneinandergelegt werden können.

3. Die Neuanlage

Was der neue Garten bieten soll, wird am besten im Familienrat beschlossen. Sitzplatz und Terrasse, Blumen- und Gemüsebeete,
Sandkiste und Spielgerüst -alles wird in den proportional richtigen Abmessungen aufgemalt, ausgeschnitten und auf dem Gartenplan hin- und hergeschoben, bis der beste Platz gefunden ist.
Die folgenden Standardmaße helfen bei der Planung.
Der Sitzplatz (oder die Terrasse) mit einem Tisch und vier bis sechs Sesseln muß mindestens 3×4 Meter, besser aber 4×5 Meter groß sein. Für die Sitzecke im Garten mit nur einer Bank und einem Tisch rechnet man 2×3 Meter, dasselbe bei einem Platz für zwei Liegestühle. Die Sandkiste mit Spielfläche darum herum beansprucht 3×3 Meter, soll ein Spielgerüst mit Schaukel und Leiter aufgestellt werden, sollte man 8×5 Meter rechnen. Gartenwege müssen so breit sein, daß man mit einer Schubkarre bequem hindurchkommt: Etwa ein Meter ist notwendig. Beete, die von beiden Seiten zugänglich sind, können ebenfalls einen Meter bzw. zwei Armlängen breit sein. Werden auf einem Hanggrundstück Stützmauern gebaut, rechnet man etwa einen Meter Breite für die leicht schräge Befestigung. Bei allen Bauten wie Carports oder Pergolen sind die vorgeschriebenen (in den Bundesländern unterschiedlichen) Grenzabstände zu beachten.

Planung Schritt für Schritt

Um alles zu berücksichtigen, was für die Planung wichtig ist, müssen mehrere Pläne gezeichnet werden. Für das Aufmaß des Geländes geht man von gegebenen Fixpunkten aus, die wir mit Buchstaben gekennzeichnet haben: A = Grundstücksecke, B = Hausecke, C = Baumstamm-Mittelpunkt, D = Baumkrone, E = Gehölzgruppe, F = Höhenlinie.

Ein einfaches Aufmaß, wie es für den Gartenplan gebraucht wird, enthält neben Grundstücksform und Lage des Hauses alle unveränderlichen Details wie z. B. Mauern und Zäune, Stufen, Schachtabdeckungen oder Wasseranschlüsse sowie die Pflanzen, die erhalten bleiben sollen. Der Plan wird im Maßstab 1:100, bei kleinen Grundstücken auch 1:50 auf Millimeterpapier angelegt.

Mit dem Messen beginnt man bei dem Haus, das mit Fenster-und Türöffnungen eingezeichnet wird. Von den Hausecken aus mißt man dann rechtwinklig zu den Grundstücksgrenzen. Am einfachsten ist es, diese Meßlinie durch eine Schnur sichtbar zu machen und dann von dieser Linie aus wiederum rechtwinklig zu den übrigen Grenzen zu messen. Von diesen Linien aus läßt sich auch die Position von Bäumen, Treppen und ähnlichen Elementen bestimmen. Alles, was sich nicht rechtwinklig ausmessen läßt, wird von zwei Punkten aus bestimmt. Beispiel: ein großer Baum, der stehen bleiben soll. Als Ausgangspunkte nimmt man zwei Hausecken, von denen aus zum Stamm gemessen wird. Auf dem Plan kann man den Schnittpunkt der beiden Entfernungslinien dann mit dem Zirkel bestimmen.

Wie bereits beschrieben, werden auch Abhänge und Erhebungen auf dem Grundstück ausgemessen und mit Höhenlinien eingezeichnet. Ebenso markiert man den höchsten und den tiefsten Punkt. In der Regel sind diese Messungen recht einfach, nur bei Gelände mit großen Höhenunterschieden kann man die Hilfe eines Vermessungstechnikers in Anspruch nehmen.

Da Sonne und Schatten im Garten sowohl für die Lage eines Sitzplatzes als auch für die Bepflanzung eine entscheidende Rolle spielen, markiert man auf der Zeichnung die Himmelsrichtungen. Ganz perfekt wird es, wenn man zusätzlich auf Kopien die Schattenzonen am Morgen, Mittag und Abend einzeichnet, wie sie im Frühjahr, Sommer und Herbst zu erwarten sind.

 

 

 

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