Nisthilfen: Platz für nützliche Insekten

Mit Bienen, Hummeln und Florfliegen kommt Leben in den Garten

Insekten werden oft nur als Störenfriede betrachtet. Doch viele von ihnen nehmen dem Gärtner beim Pflanzenschutz Arbeit ab und locken außerdem noch Vögel in den Garten.

Bienen, Hummeln, Wespen, Hornissen: Für viele Menschen sind die gelbschwarzen Flieger alle gleichermaßen unheimlich -wie die meisten Insekten. Allein in Deutschland gibt es über 10 000 Arten, die bis auf ganz wenige Ausnahmen harmlos für den Menschen und unentbehrlich im Kreislauf der Natur sind. Denn sie leisten wichtige Dienste bei der Pflanzenbestäubung und Schädlingsvertilgung: Immerhin sind 70 wirtschaftlich genutzte Pflanzenarten bei uns auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen.

Doch Klimaveränderungen und chemische Umweltbelastung durch Herbizide und Insektizide führten bereits zu einem alarmierenden Rückgang der Artenvielfalt, dazu kommt der Mangel an Nistplätzen in aufgeräumten Gärten und perfekt verputzten Häusern.

Insekten nisten in Mauerritzen und -fugen, sie nutzen von Käfern gebohrte Löcher in morschen Baumstämmen oder Zaunpfählen. Diese „natürlichen“ Nistplätze verschwinden mehr und mehr, doch sie sind leicht zu ersetzen, wie die Beispiele auf diesen Seiten zeigen. Aufgebohrte Holzblöcke, Lochziegel, Bündel von hohlen Halmen oder Zweigen sind ein verlockendes Angebot an Hautflügler wie Bienen, Schlupfwespen oder Schwebfliegen. Als Winterquartier sind auch die hohlen Stengel von Stauden begehrt, die in einem „ordentlichen“ Garten vor dem Winter geschnitten werden. Natürlich müssen sich in der Umgebung der Nisthilfen auch genügend Nahrungsquellen finden. Ein Stück Wiese, ein Eckchen mit Brennesseln, Blumen und heimische Sträucher können zum stets gedeckten Tisch für Insekten werden. Allein an der Salweide sammeln 34 Wildbienen-Arten ihren Pollen!
Steinhaufen als Nistplatz
Ein Haufen ungeordnet aufgeschichteter Feldsteine wird zum Tummelplatz für Eidechsen, wenn sich die Steine in der Sonne erwärmt haben. Darunter, wo es kühler ist, fühlen sich Erdkröten wohl.

Wozu sind eigentlich Wespen nütze?
Beim Nachmittagskaffee im sonnigen Garten hat sich jeder schon einmal diese Frage gestellt, denn die „Mitesser“ stören oft sehr.

Doch wichtiger als Kuchen sind Fliegen als Nahrung für Wespen, denn damit werden die Larven gefüttert. Biologen haben beobachtet, daß 60 Wespen-Arbeiterinnen binnen einer Stunde 227 Insekten in ihr Nest brachten.

Gefürchteter als Wespen sind die doppelt so großen Hornissen. Zu Unrecht, denn wenn sie nicht bedroht werden, greifen sie nicht an, und ein Hornissenstich ist zwar schmerzhaft, aber normalerweise so ungefährlich wie ein Wespenstich. Geschätzt sind Hornissen, weil sie Eichenwickler-Raupen und Kiefern-busch-Hornblattwespen vertilgen. Blattläuse stehen auf dem Speisezettel bei Blattlaus-Schlupfwespe, Florfliege, Schwebfliege und Ohrwurm. Weißlingsschlupfwespen haben sich auf Kohlweißlinge spezialisiert, Sandknotenwespen verzehren Rüsselkäfer und Ameisenjungfern. Hummeln und Bienen sind unentbehrlich für die Bestäubung. Ohne sie gäbe es keine leckeren Äpfel oder Kirschen im Garten.

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