Die Luft – DIE LEBENSANFORDERUNGEN DER ZIMMERPFLANZEN

DIE LUFT Das als „Luft“ bezeichnete Gasgemisch weist in der freien Natur eine ziemlich gleichbleibende, in unseren Wohn- und Arbeitsräumen jedoch oft recht unterschiedliche Zusammensetzung auf. Die Luft ist die Quelle für den zur Atmung der Lebewesen erforderlichen Sauerstoff und für das Kohlendioxid, das alle mit Blattgrün ausgestatteten Pflanzen benötigen. Aus den anorganischen Stoffen Kohlendioxid … „Die Luft – DIE LEBENSANFORDERUNGEN DER ZIMMERPFLANZEN“ weiterlesen

DIE LUFT

Das als „Luft“ bezeichnete Gasgemisch weist in der freien Natur eine ziemlich gleichbleibende, in unseren Wohn- und Arbeitsräumen jedoch oft recht unterschiedliche Zusammensetzung auf.

Die Luft ist die Quelle für den zur Atmung der Lebewesen erforderlichen Sauerstoff und für das Kohlendioxid, das alle mit Blattgrün ausgestatteten Pflanzen benötigen. Aus den anorganischen Stoffen Kohlendioxid und Wasser bildet die grüne Pflanze unter dem Einfluß von Licht ihre Aufbaustoffe. Diesen Vorgang bezeichnet man als Photosynthese. Wie wir sehen, ist dabei das Zusammenwirken mehrerer Wachstumsfaktoren notwendig. Alle Pflanzenteile einschließlich der Wurzeln atmen aber auch. Man muß daher bei den Zimmerpflanzen stets für eine ausreichende Luftzufuhr im Wurzelbereich sorgen. Zu reichliche Bodenfeuchtigkeit – zum Beispiel durch stehende Nässe in Übertöpfen oder Untersätzen – führt zu Sauerstoffmangel und hemmt daher die Wurzelatmung oder unterbindet sie gänzlich. Vergilben oder Abfallen der Blätter und schließlich Eingehen der Pflanze sind die Folge. Durch Einbringen einer Kies- oder Scherbenschicht auf den Grund des Blumentopfes beim Verpflanzen und Offenhalten des

Abzugsloches im Topfboden sorgen wir dafür, daß überschüssiges Wasser abfließen kann. Wir erleichtern auch das Eindringen der Luft in den Topfballen, wenn wir die verkrustete Bodenoberfläche auflockern. Außerdem kann dabei das bei der Wurzelatmung ausgeschiedene Kohlendioxid entweichen.

Bei den im Zimmer gehaltenen Pflanzen treten leicht Staubablagerungen auf den Blättern auf. Der Staub verhindert den Lichteinfall in die stoffbil-denden Zellen, so daß die Pflanzen nicht assimilieren können. Aus diesem Grunde soll man die Zimmerpflanzen von Zeit zu Zeit abspritzen, im Sommer in den Regen hinausstellen oder die einzelnen Blätter mit einem weichen Schwamm und abgestandenem Wasser säubern. Diese Maßnahme ist in Arbeitsräumen mit starker Verunreinigung der Luft durch Staubentwicklung besonders wichtig.

Alle Zimmerpflanzen, insbesondere blühende Pflanzen und Blattpflanzen mit zartem Laub, sind empfindlich gegen Zugluft. Sie entzieht den Geweben viel Feuchtigkeit, verursacht plötzliche Abkühlung und sollte daher sorgsam vermieden werden. Dies schließt jedoch nicht aus, daß wir durch Lüften für ausreichende Frischluftzufuhr sorgen.

Verunreinigungen der Luft durch Rauch- und Giftgase (Leuchtgas, das häufig in Küchen auftritt und die Pflanzen noch in Beimischungen von 0,0001% schädigt), unter Umständen auch Tabaksrauch, können dazu führen, daß die Pflanzen langsam absterben. Rauch- und Giftgasschäden machen sich durch fahlgrünes Verfärben der Blätter und braune Flecken zwischen den Blattnerven bemerkbar.

Während die Luft in der freien Natur durch Tau, Regen und Verdunstung von Wasserflächen immer wieder von selbst mit Feuchtigkeit angereichert wird, ist dies in geschlossenen Räumen nicht der Fall. Trockene Luft veranlaßt die Pflanzen zu erhöhter Wasserabgabe und kann bei mangelnder Wasserzufuhr zu Schädigungen führen. Besonders ungünstig für das Pflan-wachstum sind die Luftfeuchtigkeitsverhältnisse in zentralgeheizten Räumen. Nur wenige Pflanzenarten, die sozusagen „von Natur aus“ einen nur geringen Wasserdampfgehalt der Luft beanspruchen, gedeihen auf die Dauer auch in Räumen mit trockener Luft. Bei allen anderen muß man für die nötige feuchte Luft sorgen, indem wassergefüllte, flache Schalen aufgestellt oder die Pflanzen an schönen, warmen Tagen mindestens einmal mit Hilfe eines Zerstäubers übersprüht werden. Für die Mehrzahl unserer Zimmerpflanzen (übrigens auch für uns Menschen!) ist eine relative Luftfeuchte von 60 bis 70 Prozent am zuträglichsten. Bei Gewächsen, die tropischen Gebieten mit feucht-warmem Klima entstammen, werden solche Notbehelfe nicht ausreichen, um sie dauerhaft als Zimmerschmuck zu halten. Diese exotischen Kostbarkeiten beanspruchen ein von der Zimmerluft abgeschlossenes Pflanzenfenster.