Der Zeitaufwand

Der Zeitaufwand. Selbst wenn man davon ausgeht, daß die Anzucht und Pflege von Obstbäumen, Gemüse und Blumen erholsame Tätigkeiten sind, erfordern sie doch Kraft und Zeit. Der erforderliche Aufwand, einen Garten intensiv zu bearbeiten und ihm ein gepflegtes Aussehen zu erhalten, darf nicht unterschätzt werden. Um die Zeit im Garten sinnvoll zu nutzen, muß jeder Garten nach wirtschaftlichen Überlegungen angelegt werden. Auf gekünstelte Wegeführung und Beetformen sollte man besser verzichten und jede Möglichkeit, die Gartenarbeit durch geeignete Geräte zu erleichtern, nutzen.

Der Pflegeaufwand hängt zwar ab vom Boden, dem Wetter und den Fähigkeiten, trotzdem sollen einige Zahlen für den notwendigen Zeitaufwand angegeben werden. Ein Nutzgarten von 300 m2, also eine Kleingartenfläche, erfordert von April bis Oktober durchschnittlich 1 Stunde täglich oder 5 Stunden Pflegezeit am Wochenende. Im Jahresdurch-
schnitt entfallen davon auf die Bodenbearbeitung 30 Prozent, auf Aussaat und Pflanzungen 15 Prozent, auf Pflegearbeiten wie Wässern, Düngen und Unkrautbekämpfung 30 Prozent, auf Erntearbeiten 20 Prozent, auf gelegentliche Arbeiten wie Aufräumen und Instandhalten der Geräte 5 Prozent. Bodenbearbeitung zusammen mit Aussaat und Pflanzung machen also fast die Hälfte aller gärtnerischen Tätigkeiten aus. Die Arbeiten sollten möglichst über das Jahr verteilt werden, damit sie nicht zu einer Belastung werden.

Alle offenen Flächen gräbt man bereits im Herbst um. Aussaaten von Spinat sind schon im September/Oktober möglich. Sobald der Boden frostfrei ist, werden im März Möhren, Petersilie, Schnittsalat, Küchenzwiebeln und Radies ausgesät. Auch bei den Blumenbeeten kann die Verwendung von einjährigen und zweijährigen Sommerblumen die Aussaat- und Pflanzarbeiten auf verschiedene Monate verteilen. Im Obstgarten sollen die Gehölzschnitte nicht nur im Spätherbst, sondern bei Steinobst, Beerenobst und frühem Kernobst bereits nach der Ernte durchgeführt werden. Gehölzschnitt und Unkrautbekämpfung können abwechselnd erfolgen. Auch das ist arbeitserleichternd, denn die eine Tätigkeit wird in aufrechter, die andere in gebückter Haltung ausgeführt.

Bei Rasen, Blumen und Ziergehölzen ist der Pflegeaufwand von der Anlage abhängig. Zierrasenflächen, Blumenrabatten mit Gartenstauden, Sommerblumen und Blütensträucher erfordern ebensoviel Pflege wie ein intensiv bewirtschafteter Nutzgarten. Um den Pflegeaufwand dieser Gartenteile auf wöchentlich nur ein bis zwei Stunden zu verringern, dürfen nur solche Gehölze, Stauden und Gräsermischungen verwendet werden, die dem Standort entsprechen und sich nach einer Anwachszeit allein behaupten. Eine wichtige Arbeit besteht dann lediglich darin, die am kräftigsten wachsenden Pflanzen zurückzuhalten und weniger wüchsige zu fördern. Der Rasen wird zwei- bis dreimal im Jahr geschnitten, nicht gedüngt und nur in langen Trockenperioden gewässert.