Das Giessen

DAS GIESSEN Eine sachgerechte Wasserversorgung ist die wichtigste Pflegemaßnahme bei der Erdkultur von Zimmerpflanzen. Hierbei kann ein Zuviel ebenso schädlich sein wie ein Zuwenig! Wie wohl bereits aus der Betrachtung des Wassers als Wachstumsfaktor der Pflanzen zu ersehen war, ist der Wasserbedarf der aus klimatisch ganz verschiedener Umwelt stammenden Pflanzenarten sehr unterschiedlich. Der Wasserverbrauch richtet … „Das Giessen“ weiterlesen

DAS GIESSEN

Eine sachgerechte Wasserversorgung ist die wichtigste Pflegemaßnahme bei der Erdkultur von Zimmerpflanzen. Hierbei kann ein Zuviel ebenso schädlich sein wie ein Zuwenig!

Wie wohl bereits aus der Betrachtung des Wassers als Wachstumsfaktor der Pflanzen zu ersehen war, ist der Wasserbedarf der aus klimatisch ganz verschiedener Umwelt stammenden Pflanzenarten sehr unterschiedlich. Der Wasserverbrauch richtet sich außerdem bei ein und derselben Art nach den jahreszeitlich bedingten Belichtungs- und Temperaturverhältnissen an ihrem Standort im Zimmer sowie nach dem Entwicklungsstadium der einzelnen Pflanze. Es spielt auch die verwendete Pflanzerde eine gewisse Rolle, denn die verschiedenen Erdarten haben ein ganz unterschiedliches Wasserhaltevermögen. Danach muß sich die Form der Wasserzuführung richten.

In der Regel wird bei den Zimmerpflanzen mit der Kanne in den Gießrand des Topfes gegossen. Dabei sollte man vermeiden, daß Wasser ins „Herz“ der Pflanzen, d.h. zwischen die Blattansätze am Wurzelhals gelangt. Bei der im Zimmer fehlenden oder nur geringen Luftbewegung tritt sonst leicht Fäulnis ein. Eine Ausnahme bilden die Ananasgewächse mit trichterförmiger Anordnung der Blätter. Am natürlichen Standort sammeln diese Bromelien-Arten, zu denen z. B. Aechmea, Billbergia, Nidularium und Vriesea gehören, in diesen Blattköchern Wasser, um es dann mit den Oberhautzellen ihrer Blätter aufzunehmen. Um sie in lufttrockenen, warmen Räumen am Leben zu erhalten, muß ihr trichterförmiger Herzteil ständig mit Wasser gefüllt sein!

Bei älteren Pflanzen mit stark durchwurzeltem Topfballen und artgemäß hohem Wasserbedarf ist ein Tauchen günstiger als das Gießen. Man setzt hierbei die Töpfe so lange in ein Gefäß mit Wasser, bis sich die Erde mit Feuchtigkeit gesättigt hat. Die ausreichende Wasseraufnahme des Bodens ist daran zu erkennen, daß keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dieses Verfahren ist auch die einzige Möglichkeit, stark ausgetrocknete Ballen von Moorbeetpflanzen wie Azaleen oder Kamelien wieder zu durchfeuchten. Beim Gießen solcher ballentrockenen Pflanzen von oben würde das Wasser zwischen Topfrand und durch Trockenheit stark geschrumpftem Ballen ablaufen, ohne den Pflanzen etwas zu nützen. Man muß die Töpfe wenigstens eine Stunde lang ganz in Wasser setzen, damit sich die Erde mit ihren torfigen Bestandteilen wieder ausreichend mit Wasser anreichert. Bei allen Heidekrautgewächsen (.Ericäceae), zu denen auch die Azaleen zählen, und sämtlichen in Heide- oder Moorerde kultivierten Pflanzen wie Hortensien und Kamelien sollte man ein Austrocknen der Erde unbedingt verhindern. Man kann aber auch die meisten Pflanzen – besonders die reich blühenden -an Abenden nach heißen Sommertagen regelmäßig tauchen. Die Pflanzen sind dann zur Nacht mit genügend Wasser versorgt, um einen Vorrat in die verdunstenden Organe zu transportieren.