„Gutes Werkzeug – halbe Arbeit“. Diese alte Tischlerweisheit trifft auch und gerade auf die vorweihnachtlichen Basteleien zu. Wir geben Ihnen einen Überblick über alle Werkzeuge und Hilfsmittel, die Sie für Ihre selbstgebauten Sterne, Krippen und Weihnachtsmänner brauchen.
Weihnachtszeit – Bastelzeit. Und wie so oft, stellt man erst dann fest, was einem an Werkzeug und Hilfsmitteln fehlt, wenn mans braucht. Jetzt ist also eine gute Gelegenheit, eine gründliche Inventur vorzunehmen. Wir haben für Sie eine Auswahl der Dinge zusammengestellt, die Ihnen das Basteln erleichtern sollen – damit Sie Ihrem nächsten Projekt mit Freude entgegensehen können.
Fangen wir mit den eigentlich selbstverständlichen Hilfsmitteln an: Einen Bleistift benötigen Sie in jedem Fall (1), am besten Jder Härte H, um auch im Millimeterbereich präzise anzeichnen zu können. Dazu gehört natürlich ein scharfer Anspitzer. Zum Abmessen, Linienziehen und Schneiden braucht man ein Stahllineal, besser noch einen Winkel (2), mit dem zusätzlich 90°- und 45°-Winkel gemessen werden können. Auch ein Zirkel (3) erweist sich oft als nützlich. Eine Schere haben Sie natürlich im Haus. Wenns keine Papierschere ist, kaufen Sie sich lieber eine (4): Die Schnitte werden sauberer. Noch bessere Ergebnisse erzielen Sie beim Schneiden mit einem Papiermesser (Cutter, 5). Als Klebstoff (6) reicht bei einfachen Papier- und Kartonarbeiten eine Tube Alleskleber, aber schon bei Sperrholz, erst recht aber bei den verschiedenen Kunststoffen . müssen Sie verschiedene Spezialkleber zur Hand haben.
SCHNEIDEN UND FORMEN
Beim beliebtesten Bastelmaterial, dem Sperrholz, reichen die üblichen Haushaltswerkzeuge nicht mehr aus. Das gilt vor allem dann, wenn Sie von bestimmten Objekten, beispielsweise unseren Weihnachtssternen, ganze Serien fertigen wollen. Um zugeschnittenes Holz in eine ansprechende Form zu bringen, eignet sich ein Feinbohr-schleifer (7) am besten. Dieser Allrounder bohrt, fräst, bürstet, graviert und trennt nach Leibeskräften, wobei das Einhandgerät nur 450 Gramm wiegt. Der Preis ist mit etwa 37 Euro ohne Zubehör wie Bohr-, Fräs- und Graviervorsätze durchaus erschwinglich.
Etwas teurer (42 Euro), aber genauso nützlich ist eine Mini-Stichsäge (8). Die ultradünnen Sägeblättchen sind ideal, um kleinformatige, geschwungene Motive auszuschneiden, das Gerät selber ist wesentlich handlicher und kleiner als die ebenfalls geeigneten Dekupiersägen. Eine einfache Laubsäge hingegen ist die günstigste Lösung. Normale Stichsägen mit ihren vergleichsweise groben Sägeblättern reichen an die Schnittqualität ihrer kleinen Verwandten nicht heran. Mit der Mini-Stichsäge können Sie Holz bis 10 mm Dicke, Platinen bis 3 mm und Nichteisen-(NE-)Metalle bis 2,5 mm schneiden.
Für lange, gerade Schnitte ist allerdings eine Tischkreissäge (9) besser, die es ebenfalls im Miniformat (300 x 262 x 170 mm) für ambitionierte Bastler gibt. Die Schnitttiefe ist mit 22 mm allerdings begrenzt, 45°-Schnitte sind aber trotzdem möglich. Die Kosten: ab etwa 350 Euro.
Geschnitten wird aber nicht nur Holz, sondern auch Papier und Pappe. Eine Papierschere, auch wenn sie scharf geschliffen ist, offenbart aber bei langen, geraden Schnitten Schwächen, weil Sie immer wieder angesetzt werden muss. Besser geeignet sind hier scharfe Messer wie der bekannte Cutter. Ideal in Kurven und bei Filigranschnitten ist ein sogenanntes Excel-Messer (10), da man wegen der schlanken Form einen besseren Blick auf die Schneidenspitze hat. Die auswechselbare Klinge dieses Messer ist so hart und scharf, dass auch starker Karton und dünnes Holz damit geschnitten werden können. Diese Messer sind erheblich stabiler als die Cutter mit ihren Abbrechklingen, so dass sich der Preis von 3,50 Euro durchaus lohnen könnte. Die passenden Ersatzklingen bekommen Sie für etwa 40 Cent das Stück. Zwei parallele Schnitte auf einmal können Sie mit dem Streifenschneider (11) durchführen, und das in einem frei wählbaren Abstand von 2 bis 35 mm. Inklusive zehn Ersatzklingen kostet das Zwillingsmesser stolze 42 Euro.
Trotz scharfer Klinge kein Schneidwerkzeug: das Rundlocheisen (12). Diese Stanzer für Papier oder auch Pappe sind dort wichtig, wo Löcher erstens klein, zweitens aber auch genau kreisrund sein müssen. Diese Locheisen gibt es in 0,5-mm-Schritten von 1 mm Durchmesser bis zu 4,5 mm. Ein Locheisen in der kleinsten Ausführung (1 mm) kostet etwa 1,50 Euro, das größte (4,5 mm) liegt bei 2,20 Euro. Ob sich ein kompletter Satz von acht Eisen für Sie lohnt, müssen Sie entscheiden. Achten Sie aber in jedem Fall darauf, dass die Schneiden der Locheisen gehärtet sind.
Trotz aller Feinwerkzeuge lässt es sich gerade beim Werkstoff Holz nicht vermeiden, dass Sie die Schnittkanten fein gebrochen und geschliffen werden müssen. Deshalb gehört neben dem üblichen Schleifpapier (Sie sollten von 80er- bis 240er-Körnung komplett ausgestattet sein) ein kleiner Feilensatz (13) in Ihre Werkstatt. Mit den Feilen erreichen Sie nämlich auch Stellen, die für Ihre schleif- papierbewehrten Hände unzugänglichen sind. Auch wenn Werkstücke stark abgerundet werden sollen, ist der Einsatz von Feilen anzuraten. Schließlich wollen Sie nicht unnötig Zeit mit den langweiligen Arbeiten vertrödeln. Für alle Feil-Fälle brauchen Sie deshalb vier verschiedene Formen in mindestens einer Größe: eine Rundfeile, eine Vierkantfeile, eine Dreieckfeile und eine Flachfeile. Für gute Ergebnisse sollte die Feilenlänge 8 cm nicht unterschreiten, sonst gestalten sich die Arbeiten damit zu fummelig. Komplette Feilensätze bekommen Sie ab etwa 8 Euro im Baumarkt.
Für die unterschiedlichen Bastelmaterialien Holz, Papier und Kunststoff brauchen Sie unterschiedliche Kleber respektive Verbindungsmittel. Auch wenn es einen sogenannten Alleskleber gibt, so sind solche All-roundkleber immer nur ein Kompromiss und nur bei Verbindungen untergeordneter Bedeutung verwendbar. Weil die meisten Kleberflaschen mit sehr kleinen oder gar keinen Pinseln zum Aufträgen ausgestattet sind, bietet sich zum Verleimen großflächiger (ab etwa 10 x 10 cm) Teile aus Papier oder Pappe ein Sprühkleber (14) an.
Wichtig: Nicht zu nah ans Werkstück ranhalten und bahnenweise aufsprühen, sonst lässt sich das Papier nur schwer glattstreichen. Zum Kleben kleinerer Flächen brauchen Sie lediglich eine Klebeflasche 15), die ein möglichst kleines Austrittsloch aufweist. Nur damit ist punktgenaues Kleben möglich, wie es bei kleinen Schnipseln manchmal nötig ist. Holz braucht hingegen richtigen Leim und sei die Klebefläche auch noch so klein. Für kleine Basteleien, die nicht ins Freie gestellt werden, reicht ein normaler Holzleim (16) aus, wenns wetterfest sein soll, muss es der teurere wasserfeste Leim sein. Kunststoffkleber (17) hat in der Regel einen Haken: Er klebt nicht jeden Kunststoff. Für Polyethylen (PE) und geschäumte Kunststoffe brauchen Sie speziellen Kleber (zum Beispiel Uhu-por).
Letzterer ist für extrem poröse Flächen geeignet.
Was nützen die sorgfältigsten Vorarbeiten, wenn schließlich das Finish, sprich die Oberflächenbehandlung, danebengeht? Auch hier hängt wieder viel vom richtigen Werkzeug ab, ein kompletter Pinselsatz (18) ist also Pflicht in der Bastelausrüstung. Investieren Sie dabei ruhig ein paar Euro : mehr, denn Echthaarpinsel (zum Beispiel vom Rotmarder für etwa 10 Euro pro 6er-Set) verlieren auch nach langem Gebrauch ihre Haare nicht, fransen nicht so leicht aus und garantieren so einen qualitativ hochwertigen Farbauftrag. Für Lacke und Lasuren brauchen Sie allerdings breite Pinsel (10 bis 40 mm). Vergessen Sie nicht, die Pinsel nach Gebrauch immer sorgfältig zu reinigen, damit Sie lange Freude an ihnen haben.