Möbeloberflächen aufarbeiten Das Anti-Aging Programm

Das Leben hinterlässt Spuren -das gilt natürlich auch für Möbel. Bevor Sie aber das gute Stück mit unseren Ideen aufpeppen, müssen Sie zunächst die Substanz prüfen und gegebenenfalls ausbessern. Wir zeigen Ihnen, wie.

Es ist schon manchmal ein Kreuz mit diesen schönen alten Möbeln. Einerseits sind die vielen Kratzer, Schrammen und stumpfen Flächen oft Dornen im Auge des Betrachters, andererseits verlieren die Möbel nach einer allzu gut gemeinten Aufarbeitung oft ihren ursprünglichen Charme. Augenmaß ist also gefragt beim Umgang mit Ersatzhölzern, Leim und Beize, damit Ihr gutes altes Möbel zu einem edlen Hingucker wird.

Am Anfang jeder Aufarbeitung steht die Bestandsaufnahme. Ist beispielsweise die alte Kommode wirklich noch zu retten oder schon vom Holzwurm halb verzehrt? Wie viele Teile müssen ersetzt werden? Wenn Sie mehr als die Hälfte des Materials erneuern müssen, steht der Aufwand meist in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zum Ergebnis.

Zweiter Schritt ist der Einkauf aller benötigten Hilfsmittel wie Holzpasten, Wachskitt, Beizen und Lacken, natürlich abgestimmt auf Ihr Möbelstück. Idealerweise sollten alle diese Dinge von einem Hersteller stammen, damit die Komponenten miteinander harmonieren. Trotzdem sollten Sie, gerade beim Beizen der Oberflächen, Probestücke mit allen verwendeten Hilfsmittel anfertigen, um böse Überraschungen bei der Farbanpassung der Oberflächen auszuschließen.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, Ihr altes Möbel – soweit es irgend geht -auseinander zu nehmen. Erstens erreichen Sie, gerade bei Kommoden, auch verwinkelt gelegene Stellen besser, zweitens können Sie auch gleich alle Holz- und Schraubverbindungen überprüfen und gegebenenfalls ersetzen.

1    Ist das Möbel vom Holzwurm befallen, so rücken Sie ihm mit Holz-wurm-Ex, das Sie mit einer Einwegspritze in die Löcher drücken, zu Leibe. Herausquellende Flüssigkeit müssen Sie sofort mit einem weichen Lappen wegwischen.

2    Alle Fehlstelle, Ausbrüche und Holzwurmlöcher verschließen Sie mit Holzpaste in passendem Farbton. Löcher vorher leicht anfeuchten.

3    Kleinere Kratzer und Schrammen kompensieren Sie mit einem Retuschierstift, den Sie auch in diversen Farben bekommen.

4    Mit einem Ballen (zusammengeballtes Baumwolltrikot) und Holzwachs frischen Sie stumpfe* Oberflächen nach einem leichten Schliff (280er Körnung) wieder auf. Bewegen Sie den Ballen in Maserrichtung und polieren Sie die Fläche nach dem Trocknen mit einem sauberen Ballen.

5    Aus dem Leim gegangene, eingerissene oder aufgespaltete Möbelteile müssen sorgfältig verleimt werden. Für die Leimangabe spreizen Sie den Spalt vorsichtig mit einem Stecheisen.

6    Sind alle Fehlstellen und Schäden gespachtelt und geleimt, schleifen Sie die Flächen mit 220er-Schleif-papier in Maserrichtung.

7    Die entstaubte Oberfläche zweimal mit Wachslasur streichen, danach jedesmal mit 240er-Papier zwischenschleifen.

8    Später auftretende Schäden beheben Sie mit handwarmem, farblich passendem Wachskitt.