Schwalbenschwanzzinkung herstellen

Schwalbenschwanzzinkung herstellenSchubladen, Möbel und Kästen bekommen erst durch Verwendung einer Zinkung handwerklichen Charme. Probieren Sie es einmal aus – mit etwas Übung können Sie so tolle Ergebnisse erzielen.

Schwalbenschwanzverbindungen sind durch die schrägen Verzahnungen sowohl eine äußerst stabile wie obendrein auch optisch schöne Holzverbindung. Ein ordentliches Arbeitsergebnis ist allerdings nur zu erlangen, wenn bereits beim Anreißen der Zinken mit größter Sorgfalt gearbeitet wird. Zu beachten ist hierbei, in welcher Richtung die Verbindung später belastet wird, denn danach entscheidet sich, an welcher Seite man die Zinken und an welcher die Schwalbenschwänze anreißt. So sollte man etwa bei einer Schublade die Schwalbenschwanzstücke seitlich anlegen, da sie sich sonst wegen der Zugbelastung von vorn leicht abziehen ließen. Seitlich angeordnet verkeilen sie sich und sind hoch belastbar. Die Einteilung von Zinken und Schwalbenschwänzen wird nach dem Berechnungsschema festgelegt und ist abhängig von Brettdicke und -breite.

1 Zeichnen Sie mit einem Tischlerwinkel und einem Bleistift beidseitig die Brettdicke auf das Ende des ersten Werkstückes.

2. Die Mittellinie des Bretts wird mit einem Streichmaß angerissen. Falls Sie keines besitzen, wird der Riss mit dem Winkel ausgeführt.

3.  Die errechneten Zinkenabstände (siehe Kasten) auf die Mittellinie übertragen und die ermittelten Zinken per Schmiege anzeichnen.

4. Nun mit einem Tischlerwinkel und einem Bleistift die Zinken auf beiden Brettseiten bis zum Bleistiftriss (Brettdicke) komplettieren.

5. Markieren Sie die Teile, die Sie aussägen wollen deutlich und lassen Sie beim Aussägen der Zinken die Bleistiftrisse stehen.

6. Mit einer Feinsäge werden die Zinken ausgesägt. Spannen Sie das Brett für diese Tätigkeit fest oder in eine Hobelbank ein.

7. Mit einem möglichst scharfen Stechbeitel wird das zu entfernende Stück zunächst etwa 1 bis 2 mm tief eingestochen.

8. Mit dem Stechbeitel Schicht für Schicht vorsichtig abtragen. Dabei immer rechts und links im Wechsel jeweils wie in Bild 7 das Holz einstechen und anschließend wieder abtragen. Diesen Vorgang etwa bis zur Mitte des Bretts wiederholen.

9. Das Brett umdrehen und die gleiche Arbeit von der anderen Seite ausführen, damit das Holz an sichtbarer Seite nicht ausreißt.

10.  Unsaubere Bereiche, sei es vom Sägen oder vom Abstechen, werden mit dem Stechbeitel vorsichtig ausgeputzt.

11. Mit Hilfe des fertigen Zinkenstücks reißt man nun mit einem Bleistift die Schwalbenschwänze auf dem zweiten Brett an.

12. Die Schwalbenschwänze werden auf Rissmitte mit der Feinsäge eingesägt und wie die Zinken mit dem Stecheisen ausgestochen.

13.  Die fertige Schwalbenschwanzzinkung kann nun zusammengesetzt und mit etwas Holzleim dauerhaft verbunden werden.

BERECHNUNG VON ZINKEN UND SCHWALBENSCHWÄNZEN

Bei der linken Variante wird auf halber Breite der Brettdicke (D) eine Mittellinie angerissen. Eine weitere Hilfslinie im Abstand von 3x D benötigt man dann zum Markieren der Dreiecke. Die Anzahl der Schwalbenschwänze wird nach der Formel B (Breite): 3xV2D errechnet. Das Ergebnis rundet man auf eine gerade Zahl ab und addiert die Anzahl der Zinken (=Anzahl der Schwalbenschwänze 0+1). Bei der zweiten Variante wird die Breite durch eine ungerade Zahl geteilt, so dass die Teilung etwa der Holzdicke entspricht. Von den Teilstrichen ist dann die gezeigte und selbstgefertigte Schablonenschmiege jeweils nach außen abzutragen.