Wann kommen die Welpen zum ersten Mal aus der Höhle?

Die Entwicklung der Welpen verläuft nun immer schneller. Gestern haben sie noch nicht richtig laufen können und heute rennen sie schon umher. Wenn die Mutter in die Höhle zurückkehrt, tapsen sie ihr entgegen und bedrängen sie, um an ihren Zitzen trinken zu können. Bei unbekannten Geräuschen flüchten sie in einen der vielen Gänge, die sie … „Wann kommen die Welpen zum ersten Mal aus der Höhle?“ weiterlesen

Die Entwicklung der Welpen verläuft nun immer schneller. Gestern haben sie noch nicht richtig laufen können und heute rennen sie schon umher. Wenn die Mutter in die Höhle zurückkehrt, tapsen sie ihr entgegen und bedrängen sie, um an ihren Zitzen trinken zu können. Bei unbekannten Geräuschen flüchten sie in einen der vielen Gänge, die sie im Bau gebuddelt haben, und verstecken sich.

Wenn die Welpen knapp vier Wochen alt sind, bringt die Mutter ihnen zum ersten Mal Fleisch in die Höhle. Die kleinen Wölfe stürzen sich auf die Futterstücke. Wenn sie nicht schnell genug Fetzen davon abreißen können, versuchen sie ganze Brocken hinunterzuwürgen. Kommt ihnen dabei ein Geschwister in die Quere, knurren sie wütend und blecken sogar ihre kleinen, spitzen Zähne. Es ist ein heilloses Durcheinander, an dem man nur eines erkennt: Auch schon sehr kleine und noch unbeholfene Wolfswelpen sind richtige Raubtiere.

Ist das Futter aufgefressen, spielen die Welpen wieder miteinander. Sie spielen jetzt überhaupt sehr viel. Noch unterscheiden sie nicht zwischen Spiel und Ernst: Immer wieder beißen sie sich gegenseitig über den Rücken, zerren im Fell, purzeln kopfüber und durcheinander.Tällt einer um, wird er von den anderen sofort überfallen, muss sich kräftig wehren – und ist im nächsten Moment selbst dabei, einen anderen Welpen zu „verprügeln“. So wechseln immer wieder die Rollen, wie es für die Rangeleien junger Tiere typisch ist. Wolfswelpen müssen viel lernen und wie alle Kinder tun sie dies hauptsächlich im Spiel.

Bei all ihren unterirdischen Unternehmungen kommen die Welpen nun auch einmal an den Höhleneingang. Dort ist es hell, es blendet ungewohnt. Sie vernehmen auch Töne, die sie nicht kennen: Winsellaute von großen Wölfen, die sie aus der Höhle zu locken versuchen. Sie hören auch ihre Mutter knurren. Denn immer noch lässt sie die anderen nicht zu ihren Welpen. Doch es dauert nicht lange, bis sie weniger streng ist. Einer der Jüngeren fasst schließlich Mut, kümmert sich nicht mehr um das Drohen der Alpha-Wölfin und kriecht in die Höhle hinein.

Die Welpen verziehen sich in ihre schmalen Gänge und verstecken sich. Da ihnen aber der Geruch und die Winsellaute vertraut Vorkommen, steckt einer nach dem anderen vorsichtig seinen Kopf wieder hervor. Bald sind alle da und beschnuppern den Eindringling. Ihre kleinen Schwänze wedeln, wenn sie ihre Schnauzen in sein Fell bohren. Sie klettern auf ihm herum, zerren in seinem Fell und lecken ihm das Gesicht. Vertrauen zu einem der größeren Wölfe, der sich um den direkten Kontakt mit ihnen bemüht, ist gefasst.

Wieder ist ein Abschnitt im Leben der Welpen vorüber und ein neuer beginnt. Sie sind jetzt gut vier Wochen alt und wachsen von Tag zu Tag schneller.

Die „Babysitter“
Nicht nur für die Welpen, auch für die anderen Rudelmitglieder verändert sich das Leben, wenn die Welpen aus der Höhle kommen. Von nun an sind alle für den Nachwuchs mitverantwortlich. Es gilt, viel Futter herbeizuschaffen, denn die Welpen sind immer hungrig.
Jeden Abend ziehen die Jäger des Rudels los. Auch die Alpha-Wölfin ist jetzt wieder dabei, jüngere, vor allem die Jungen vom letzten Jahr, bleiben bei den Welpen als „Babysitter“ zurück. So kommt es zu einer Arbeitsteilung bei der Aufzucht der Welpen.
Hören die Aufpasser die Welpen schreien, kommen sie sofort herbei. Während die einen geduldig mit den Welpen spielen und sich an Fell und Schwanz ziehen lassen, halten die anderen nach Gefahren Ausschau. Nehmen sie etwas Verdächtiges wahr, genügt ein leises Wuffen und die Welpen verschwinden schnell in der Höhle. Für diesen Warnlaut brauchen sie keine Erfahrung, sofortiges Fluchtverhalten auf dieses Signal ist ihnen angeboren.