Was machen die Welpen in den ersten Tagen?

In den ersten drei Tagen bleibt die Wölfin immer bei den Welpen. Sie leekt sie sauber, wenn sie ihr Geschäft gemacht haben, und hilft ihnen, an ihre Zitzen zu kommen, wenn sie wieder einmal aus ihrem Fell herunterkullern. Sie ist die perfekte Mutter, aufmerksam, fürsorglich und geduldig. Nur wenn ein anderes Ru-delmitglied neugierig seinen Kopf … „Was machen die Welpen in den ersten Tagen?“ weiterlesen

In den ersten drei Tagen bleibt die Wölfin immer bei den Welpen. Sie leekt sie sauber, wenn sie ihr Geschäft gemacht haben, und hilft ihnen, an ihre Zitzen zu kommen, wenn sie wieder einmal aus ihrem Fell herunterkullern. Sie ist die perfekte Mutter, aufmerksam, fürsorglich und geduldig. Nur wenn ein anderes Ru-delmitglied neugierig seinen Kopf in die Höhle steckt, knurrt sie bedrohlich. Daraufhin zieht es sich sofort wieder zurück. Mit einer Wolfsmutter ist nicht zu spaßen.

Dabei interessieren sieh die anderen Wölfe alle sehr für das, was dort unter dem großen Stein vor sieh geht. Ähnlich wie wir Menschen neugeborene Babys niedlich finden und streicheln wollen, ist es auch bei den Wölfen mit ihren Welpen nicht anders. Manche halten sich am liebsten in der Nähe der Höhle auf. Aber noch ist die Welpenpflege allein die Aufgabe der Mutter und das macht sie jedem klar. Nicht einmal der Vater, der Alpha-Rüde, darf zu ihr und den Welpen in die Höhle.

Während der ersten Tage dieser Zeit machen die Kleinen nichts anderes, als bei ihrer Mutter zu trinken und in ihrem Fell zu schlafen. Dreht sich die Wölfin einmal um, fallen sie meist auf den Boden der Höhle. Dann winseln sie leise. Sofort packt die Wölfin sie vorsichtig mit ihren Zähnen und legt sie auf ihren warmen Bauch zurück. Da kuscheln sich die Kleinen schnell ins Fell und schlafen oder saugen weiter. Nie mehr in ihrem Leben werden sie so geborgen sein.

Die Entwicklung der Welpen
Man teilt die Entwicklung der Welpen von der Geburt bis zum Erwachsensein in verschiedene Abschnitte ein. Der erste ist die infantile Periode (infantil = kindlich). Sie reicht von der Geburt bis zum Alter von ungefähr 14 Tagen, wenn die Welpen ihre Augen öffnen. In dieser Zeit machen sie nicht viel mehr als trinken und schlafen.
Die dritte Lebenswoche wird als Übergangsperiode bezeichnet. In dieser kurzen Zeit entwickeln sich die Welpen besonders stürmisch. Sie beginnen zu sehen und zu hören, krabbeln herum und versuchen erstmals, miteinanderzu spielen.
Der folgende Abschnitt wird Sozialisationsphase genannt (Sozialisation = Gemeinsinn entwickeln). Er erstreckt sich vom Tag ihrer ersten Begegnung mit den anderen Wölfen des Rudels ungefähr im Alter von vier Wochen bis zu etwa einem halben Jahr. In dieser Zeit müssen die Welpen sehr viel lernen: Ihre Artgenossen erkennen und Geschwister und andere Rudelmitglieder auseinanderhalten. Vor allem aber müssen sie lernen, wie man sich als kleiner Wolf verhält, was man machen darf und was nicht.
Nachdem die Welpen so groß geworden sind, dass sie im Rudel mitlaufen können, treten sie in die juvenile Periode (juvenil = jugendlich) ein. Jetzt sind es schon richtige Wölfe, die vor allem ihre Umwelt kennen lernen müssen.
Wenn die Jungwölfe im Alter von zwei bis drei Jahren geschlechtsreif werden, erreichen sie schließlich die adulte Periode (adult = erwachsen). Jetzt sind sie bereits erfahrene Wölfe, kennen die meisten Gefahren ihrer Umwelt und die Tücken der Jagd. Eines Tages werden sie sich auch paaren und eigene Welpen aufziehen.