Wie kämpfen Wölfe miteinander?

Das Leben im Rudel bringt nicht nur Vorteile, sondern auch Konflikte mit sich. Da streiten sich zwei Welpen um einen Knochen. Wütend knurren sie sich an, blecken die Zähne und geraten bald aneinander. Eine wilde Prügelei beginnt, bei der jeder versucht, den anderen mit seinem Körper wegzudrücken und ihn zugleich irgendwo am Fell mit den … „Wie kämpfen Wölfe miteinander?“ weiterlesen

Das Leben im Rudel bringt nicht nur Vorteile, sondern auch Konflikte mit sich. Da streiten sich zwei Welpen um einen Knochen. Wütend knurren sie sich an, blecken die Zähne und geraten bald aneinander. Eine wilde Prügelei beginnt, bei der jeder versucht, den anderen mit seinem Körper wegzudrücken und ihn zugleich irgendwo am Fell mit den Zähnen zu erwischen. Hat einer der kleinen Wölfe erst einmal zugebissen, schüttelt er wie wild seinen Kopf, um den anderen richtig zu verletzen. Doch das Fell der Welpen ist dick, ihre Zähne und Muskeln sind noch schwach, und deshalb passiert nicht viel. Vielleicht schreit der andere einmal auf und verteidigt sich wütend. Doch schon bald lassen die beiden wieder voneinander und tun so, als sei nichts gewesen. Schon Sekunden später können sie friedlich nebeneinander fressen oder miteinander spielen.

Kämpfe zwischen den älteren Wölfen sind viel ernsthafter, aber auch seltener. Denn jeder Kampf unter erwachsenen Tieren birgt die Gefahr einer Verletzung und die können sich Tiere, die für die Jagd körperlich fit sein müssen, nicht leisten. Jede Verletzung kann sich allein dadurch, dass keine Beute geschlagen werden kann, tödlich auswirken. Meist beschränken sich die Gegner daher auf Knurren und Drohen. Man imponiert, spielt sich auf, schnappt auch mal in Richtung Gegner, beißt aber nicht fest zu. Je lauter das Spektakel, desto harmloser der Streit. Denn auf einen wirklichen Angriff wird sofort mit heftiger Gegenwehr reagiert.

Daher herrscht bei den meisten Auseinandersetzungen im Rudel ein Gleichgewicht zwischen Aggression und Angst, Show und Ernst. Zudem verhindert die Rangordnung zwischen den Tieren, dass sich jeder mit jedem streitet. Sollte trotzdem ein Streit entstehen, gibt der Rangniedere nach, unterwirft sich und alles ist gut. Auch der Ranghöhere kennt seine Grenzen, die er nicht überschreiten darf. Denn sollte er einmal den Rangniederen zu stark auf den Boden drücken oder ihm ständig Futter wegnehmen wollen, wird sofort dagegen protestiert und zurückgebissen.