Die moderne Raumfahrt wäre ohne Computer nicht möglich. Denken wir nur an den Start einer Mondrakete. Lange vor ihrem Abschuß werden Zehntausende wichtiger Daten im Gedächnis einer riesigen Rechenanlage gespeichert: genaue Angaben über die geplante Geschwindigkeit und Richtung der Rakete und der Raumkapsel, über die notwendigen Flugeigenschaften, über alle Vorbedingungen für das Funktionieren der elektronischen Vorrichtungen und des Versorgungssystems, über Atem, Herzschlag, Körpertemperatur der Astronauten und vieles mehr. Ist die Zeit für den Start gekommen, wird die Rechenanlage mit den gesamten Angaben über den augenblicklichen Zustand des Raketensystems und der Astronauten „gefüttert“. Der Computer vergleicht sie innerhalb weniger Sekunden mit den gespeicherten Daten. Stimmen alle überein, leuchtet eine Glühbirne auf, die anzeigt: „Alle Bedingungen für den Start sind erfüllt!“ Weicht später der Flugkörper nur im geringsten vom Kurs ab, zeigt ein Elektronengerät es sofort an und berechnet die Kurskorrektur. Keine menschliche Rechenkunst kann es an Schnelligkeit mit den Computern aufnehmen. Und schnelle Berechnungen sind oft lebenswichtig, wenn es um Entscheidungen geht, von denen das Schicksal der Astronauten abhängt. Elektronische Maschinen können dem Menschen das Berechnen und Vergleichen abnehmen – aber nicht das wissenschaftliche, mathematische Denken.