PVC-Beläge Das sollten Sie darüber wissen

Auch die schönsten Farben und Muster entfalten nur dann ihre ganze Wirkung, wenn der Belag perfekt liegt. Das Verlegen von PVC-Bahnen ist auch für den Durchschnitts-Selbermacher kein großes Problem. Wir sagen, worauf es dabei ankommt.

Umgang mit PVC

Polyvinylchlorid, wie PVC mit vollem Namen heißt, ist in seinem Ursprungszustand ein eher harter und spröder Kunststoff. Erst durch den Einsatz von Weichmachern entstehen die Bodenbeläge in Rollen- oder Fliesenform, die Sie aus den Fachmärkten kennen. Dieser weiche (bei CV-Belägen zusätzlich geschäumte) Zustand macht PVC nicht nur zu einem äußerst warmen und gehkomfortablen Belag, sondern auch sehr einfach zu verarbeiten.

1    Die 1,5 bis 3 mm dicken Bahnen lassen sich mit einem simplen Cutter in Längs- und Querrichtung problemlos und sauber schneiden.

2    Kleine geometrische Ausschnitte können ebenfalls mit dem Cutter oder mit einem Stanzeisen ausführen.

Auch PVC-Beläge brauchen einige Zeit, um sich an die jeweiligen raumklimatischen Verhältnisse anzupassen, und zwar mindestens 24 Stunden. Bei loser Verlegung der Bahnen ohne Fixierung müssen Sie beim Längenzuschnitt eine umlaufende, 2 mm breite Randfuge berücksichtigen, um Dellenbildung in der Fläche zu vermeiden. Da PVC von beiden Seiten wasserdicht ist, kann es ausschließlich auf saugenden Untergründen wie Estrichen oder Spachtelmassen verklebt oder fixiert werden, keinesfalls funktioniert PVC auf PVC. Nur bei saugfähigen Materialien ist nämlich gewährleistet, dass das Wasser aus den Klebern/Fixierern (immerhin gut 40 Prozent der Klebermasse) entschwindet und der Kleber abbindet.

PVC verkleben oder nicht?

Das hängt von der Raumgröße ab.

1    In Räumen bis zu einer Größe von 20 qm reichen gute Doppelklebebänder als Fixierung der Ränder aus. Allerdings ist das Ergebnis nicht optimal und deshalb nur bei Räumen mit untergeordneter Bedeutung angesagt. Bei Temperaturschwankungen oder starker Nutzung des Raumes sind Dellen im Boden fast unausweichlich. In Mietwohnungen dagegen sind Klebebänder zu empfehlen -man kann sie nämlich leicht wieder mit Lösemittel und Schaber entfernen. Aber Achtung: Nicht alle handelsüblichen PVC-Beläge dürfen mit Klebeband fixiert werden, die Bänder müssen weichmacherbeständig sein.

2    Der bessere Weg, und bei Räumen ab 20 qm Größe unumgänglich, ist das vollflächige Fixieren oder Kleben der PVC-Bahnen. Dabei wird eine gebrauchsfertige Masse direkt aus dem Eimer auf dem Boden verteilt und mit dem Zahnspachtel durchgekämmt. Wichtig: Sie dürfen den Belag nicht sofort ins Kleberbett drücken, sondern müssen die Ablüftzeit des Klebers berücksichtigen. Die Zahnspachtelgröße ist entscheidend für das Klebeergebnis, achten Sie unbedingt auf die Herstellerangabe. Übrigens: Geklebt oder fixiert wird erst, wenn der PVC-Belag komplett und genau auf Raumgröße und -geometrie zugeschnitten ist, er also bereits perfekt liegt. Dann klappen Sie nur noch die eine Hälfte hoch, verteilen den Kleber/Fixierer oder das Klebeband auf der Rückseite und drücken den Belag dann sorgfältig auf dem Boden an-die zweite Hälfte genauso.
Die Nähte

Bei Räumen mit einer Wandlänge von mehr als 4 m kommen Sie nicht umhin, zwei Bahnen nebeneinander zu verlegen, weil die PVC-Rollen maximal 4 m messen.

1    Hier gilt: Bahnen grob ausrollen, am Stoß etwa 5 cm überlappen lassen und mit Doppelschnitt an einer Schiene entlang zuschneiden. Wenn Sie nach dem Doppelschnitt anfangen, die Ränder zuzuschneiden, sollten Sie den Belag zuvor mit ein paar im Raum verteilten schweren Gegenständen fixieren, um ein ungewolltes Verrutschen zu vermeiden.

2    Die Nahtstellen zwischen den PVC-Bahnen dürfen auf gar keinen Fall offen bleiben, sie müssen mit einem Kaltschweißmittel wasserdicht miteinander verklebt werden. Das hört sich komplizierter an, als es ist. Diese Kaltschweißmittel bekommen Sie in einer Tube, die mit einer dünnen Spitze versehen ist. Über diese Spitze drücken Sie das Mittel einfach gleichmäßig in die Naht – das war’s. Wichtig: Kleben Sie vorher die angrenzenden Oberflächen der Bahnen mit Klebeband ab, damit sie durch eventuell austretendes Schweißmittel nicht angegriffen werden. Nach dem Schweißen müssen Sie das Klebeband sofort wieder entfernen.

3    Grundsätzlich müssen beide Bahnen am Stoß auch auf dem Boden fixiert sein. Bei lose verlegter Ware kleben Sie deshalb ein Doppelklebeband unter beide Bahnen auf den Boden, in das Sie die beiden eindrücken. Erst dann können Sie verschweißen. Kaltschweißmittel bekommen Sie in nur wenigen Baumärkten, dafür aber überall im Fachhandel.

PVC und Ökologie

Das für Bodenbeläge verwendete Weich-PVC enthält zwar chemische Weichmacher, die auch langfristig ausgasen können. Allerdings sind die modernen PVC-Böden so eingestellt, dass nach Messungen des Umweltbundesamtes keine gesundheitsgefährdenden Mengen in der Raumluft nachweisbar sind. Problematischer sind da lösemittelhaltige Kleber, mit denen PVC-Beläge fixiert werden.

Auf die sollten Sie komplett verzichten. Besser sind sogenannte Dispersionskleber auf Wasserbasis. Das Wasser verzieht sich beim Abbinden in den Untergrund, zurück bleibt der reine Klebefilm.

 

 

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