Fenster aus Holz sanieren – So bleiben sie Ihnen erhalten

Es müssen nicht gleich neue Fenster sein. Mit Sorgfalt renoviert, erfüllen alte Holzfenster lange ihren Zweck. Alte Holzfenster, meist noch von Hand aus ausgesuchten Hölzern gebaut, findet man heute noch in vielen Häusern. Mangelnde Pflege und zu seltener Farbanstrich haben dem Material oft stark zugesetzt. Mit etwas Mühe und dem Einsatz moderner Materialien lassen sie … „Fenster aus Holz sanieren – So bleiben sie Ihnen erhalten“ weiterlesen

Es müssen nicht gleich neue Fenster sein.
Mit Sorgfalt renoviert, erfüllen alte Holzfenster lange ihren Zweck.
Alte Holzfenster, meist noch von Hand aus ausgesuchten Hölzern gebaut, findet man heute noch in vielen Häusern. Mangelnde Pflege und zu seltener Farbanstrich haben dem Material oft stark zugesetzt. Mit etwas Mühe und dem Einsatz moderner Materialien lassen sie sich aber häufig noch retten. Das spart nicht nur Geld, es hilft auch, den Charakter eines Hauses im Original zu erhalten. Mit einem einfachen Renovierungsanstrich ist es nicht getan, wenn die Holzsubstanz angegriffen und die Verkittung des Glases brüchig geworden ist. Eine Sanierung ist unumgänglich.

Dazu sollten alle alten Farben soweit wie möglich entfernt und der Anstrich ganz neu aufgebaut werden. Alte Lacke lassen sich mechanisch abkratzen, abschleifen oder durch thermische Behandlung (Heißluft) aufweichen und abschieben.

Wenn der Kitt, der abdichten und das Glas im Falz halten soll, ausgetrocknet ist, muß er vollständig mit einem Stechbeitel oder Kratzer entfernt und dann erneuert werden.

Grundregeln der Fenster-Erneuerung

■    Beim Abweichen alter Anstriche mit Heißluft entstehen Dämpfe, die die Gesundheit schädigen können. Arbeiten Sie deshalb im Freien oder in gut belüftbaren Räumen.

■    Holzteile, die als Reparaturstücke eingesetzt werden, vorher mit Holzschutzgrund behandeln.

 

Alten verhärteten Kitt beseitigen: Entfernen Sie den Kitt vorsichtig mit dem Beitel aus dem Falz, ohne die Glasstifte, die die Scheibe halten, zu verbiegen oder zu lösen.
Abbrennen alter Lackschichten mit Heißluft. Die breite Glasschutzdüse verhindert, daß die Scheibe durch die Hitze zerspringt. Spachtel mit langem Stiel nehmen.
Grobes Korn schafft viel alten Lack weg. Besonders gründlich arbeitet es sich mit einem elektronisch regelbaren Winkelschleifer und selbsthaftendem Schleifpapier.

Kratzmesser mit mehreren Klingen leisten beim Entfernen der Farbe gute Dienste, hier das Rundmesser beim Ausschaben der Halbrundprofile an einem alten Fenster.
Der Schleifschwamm ist ein praktisches Werkzeug zum Nachbearbeiten der gesäuberten Flächen. Man kann aber auch einen Korkklotz mit Schleifpapier umwickeln.

Scheiben erneuern
Die Generalüberholung alter Holzfenster ist eine gute Gelegenheit, die Scheiben auszutauschen. Ist der Falz tief genug (min. 20 mm, oder mit Oberfräse vertiefen), sollten Sie Doppelscheiben einsetzen. Sie haben einen wesentlich besseren Dämmwert als einfaches Glas, sparen also Energiekosten, und außerdem beschlagen sie nur bei extremen Temperaturdifferenzen. Die Doppelscheiben kann man nicht einfach zuschneiden, sie müssen auf Maß angefertigt werden. Bei modernen Fenstern werden sie mit Glasleisten und Profildichtungen eingesetzt, bei alten Fenstern greift man zum bewährten Fensterkitt.

Damit setzt man auch die einfachen Scheiben ein. Ist das vorhandene Glas noch kratzerfrei und ohne Sprünge, kann es wieder verwendet werden. Einfaches Fensterglas ist jedoch nicht teuer. Man kann die neuen Scheiben vom Glaser zuschneiden lassen, bei vielen kleinen Maßen kann es sich aber auch lohnen, die Zuschnitte selbst herzustellen.

Zuerst wird der alte Kitt sorgfältig entfernt, und die vorhandenen Farb-schichten werden abgeschliffen oder abgeweicht. Vor dem Einsetzen des Glases muß man die rohen Holzflächen mit Holzschutzgrund behandeln.

Sind die Scheiben dann eingesetzt, geht es an den neuen Anstrichaufbau. Nach der Grundierung kann man entweder mit speziellem Anstrichsystem mit wassergelöstem Vor- und Hauptlack auf Acrylbasis arbeiten oder mit herkömmlichem Vor- und Hauptlack auf Kunstharzbasis mit Lösemittel. Wir haben einen speziellen offenporigen Kunstharzlack für Fenster gewählt, der die Atmungsfähigkeit des Holzes erhält und trotzdem die Oberfläche zuverlässig schützt. Dieser nur in weiß lieferbare Lack trocknet so schnell, daß die erforderlichen drei Anstriche an einem Tag erfolgen können. Soll der letzte Anstrich farbig sein, kann man normalen Kunstharzlack mit einem Additiv mischen und damit auch diesen Lack zu dem Anstrichsystem passend seidenglänzend und offenporig halten. Wird mit normalem Acryl- oder Kunstharzlack gearbeitet, kann der letzte Anstrich auch mit der entsprechenden Lacksorte in dem gewünschten Farbton in glänzend oder seidenglänzend erfolgen.

Altes Holz entfernen und ersetzen
■    Verfaultes Fensterholz kann durch Zweikomponenten-Reparatur-spachtel ersetzt werden. Wichtig: Vorher alles befallene Holz sorgfältig entfernen. An diesem zur Demonstration durchgesägten Wasserschenkel ist zu sehen, wie tief der Schaden ins Holz gehen kann.

So verglasen Sie richtig
Kitt und alter Lack werden sorgfältig entfernt und alle Flächen sowie der Glasfalz sauber geschliffen. Dann das Holz satt mit Holzschutzgrund behandeln.
In den Falz kommt eine dünne Kittschicht als Unterlage für die Scheibe. Das Glas einlegen und so andrücken, daß der Kitt rundum fugenlos anliegt.
Glasstifte sind Nagelstangen, die an vorgegebenen Stellen abgeknickt und in die Falzseite geschlagen werden. Durch Biegen wird der Nagel abgebrochen.
Eine runde Kittwurst in die Falzecke pressen und mit einem Kittmesser abschrägen und glätten. Gut andrücken, um Lufteinschlüsse zu entfernen. Den Kitt bis zur Hautbildung antrocknen lassen, dann behandeln wie das zu streichende Holz. Den Lack zur Scheibe hin sauber begrenzen oder mit Krepp abkleben.
Fensterrahmen und feststehende Flügel werden auf die gleiche Art behandelt wie die Fensterflügel. Holzschäden vor dem Streichen ausbessern.