Dachziegel gibt es seit mehr als 4000 Jahren. Auch heute noch ist dieser natürliche, aus Ton gebrannte Baustoff von den Dächern unserer Häuser nicht mehr wegzudenken.
Dachziegel werden aus Ton hergestellt und im Brennofen gehärtet. Als flächige, keramische Bauelemente werden sie überwiegend dazu eingesetzt, Häuser einzudecken.
Es gibt mehrere verschiedene Ziegelarten, die – je nach ihrer Bauweise – in drei Hauptgruppen zusammengefaßt werden können:
■ Flachziegel sind plan und haben keinen Falz. Typisch dafür sind Biberschwänze, die unterseitig rund, gerade oder spitz geschnitten sind.
■ Profilierte Ziegel ohne Falz sind Hohlpfannen sowie Mönch-und-Nonnen-Ziegel (die Kombiziegel gleichen Namens gehören zur folgenden Gruppe).
■ Profilierte Ziegelformen mit Ver-falzung sind am weitesten verbreitet. Es gibt Pfannen mit nur einer Sei-tenverfalzung (Strangfalzziegel), mit einfacher Verfalzung an Seiten, Kopf und Fuß (Preßfalzziegel wie Reformpfanne oder Doppelmuldenfalzziegel) sowie mehrfacher Ring-verfalzung (Flachdachpfanne).
Farben für Ziegeldächer
Ein Dach ist ein deutlich sichtbares Element der Architektur. Es prägt daher sehr wesentlich das Bild eines Hauses mit. Der Auswahl der Dachziegel, nicht nur der Form, sondern vor allem auch der Farbe, kommt daher große Bedeutung zu. Drei verschiedenartige Oberflächen von Dachziegeln sind zu unterscheiden:
■ Naturfarbene Dachziegel gibt es in den typischen Farben gebrannten Tons. Das Spektrum reicht von Hellrot bis Dunkelbraun. Diese Art gehört zu den durchgefärbten Ziegeln, bei denen Farbpigmente das ganze Material durchziehen.
■ Glasierte Dachziegel haben eine stark glänzende, glasartig wirkende Oberfläche. Die Farbpalette ist sehr breit und umfaßt auch moderne Farben wie Hellblau oder Türkis. Die Glasur wird als Schicht zwischen 0,15 und 0,4 mm Stärke aufgetragen. Sie dient der Versiegelung und der Oberflächenveredelung.
■ Engobierte Dachziegel werden mit einer Tonschlämme versehen, um bestimmte Brennfarben wie Braun, aber auch Ziegelrot zu erzielen, wenn das Tonmaterial die gewünschte Farbe nicht allein hergibt.
Spezielle Formziegel
Einfache Dachziegel reichen in der Regel nicht aus, ein Dach regen- und sturmsicher zu machen. Denn an vielen Stellen, z. B. an First und Ortgang, dem Übergang zur Giebelwand, aber auch an der Traufe, dem Übergang zum Mauerwerk, sind spezielle Übergangsprobleme zu lösen. Um den Dachdeckern die Arbeit zu erleichtern und auch wirkliche Dichtigkeit sicherzustellen, wurden besondere Pfannen entwickelt, die als Formziegel bezeichnet werden. Zu diesen Ergänzungsziegeln kommt noch das Zubehör, das auf die Ziegelform abgestimmt ist. Dazu zählen auch Lüftungselemente, die oft aus Kunststoff gefertigt werden.
Auf regionale Bauweisen achten – Tondachziegel wurden früher in allen Regionen verwendet, in denen Ton gewonnen wurde. In bestimmten Landschaften gibt es daher ganz bestimmte Dachformen und Bauweisen, die als landschaftstypisch gelten. Wer neu baut oder sein Dach neu decken will, sollte möglichst auf diese traditionellen Bauweisen zurückgreifen.