Ein Apfelbaum muß sein, strahlend weiße Margeriten, Phlox in allen Rosatönen, Glockenblumen, Forsythien, Flieder, Schmetterlingsstrauch und, und, und: Die Liste der Lieblingspflanzen, die im neuen Garten wachsen sollen, ist lang. Meist zu lang, denn würde tatsächlich alles untergebracht, entstünde kein Traumgarten, sondern nichts als ein buntes Durcheinander.
■ Wie die Einrichtung des Hauses sollte der Garten einen Stil haben: Er kann streng und klar gegliedert, mit Schnitthecken und einigen gut abgegrenzten Rabatten angelegt werden, fröhlich bunt wie ein Bauerngarten sein mit Beeten, die von Buchshecken und Kieswegen eingefaßt sind, oder ganz naturnah mit Wildge-hölzen und Blumenwiese.
■ Als Blickfang werden besonders schöne Büsche, Bäume oder Stauden eingesetzt. Meist nimmt man sie als Ausgangspunkt im Pflanzplan, denn alle anderen Pflanzen sollen die Wirkung ihrer Blüten oder Blätter, ihrer Wuchsform oder Größe hervorheben, statt sich in den Vordergrund zu spielen.
■ Mit Farben läßt sich zaubern, wie unsere Zeichnungen beweisen. Ob leuchtende oder pastellige Töne dominieren, ob fröhlich-bunte oder edel abgestufte Farben gewählt werden, ist Geschmackssache. Als eiserne Regel dagegen gilt, daß immer ein Farbton vorherrschen soll und die Gruppen gleichfarbiger Pflanzen unterschiedlich groß sein sollen.
■ Blattstauden, Gräser, Bäume mit besonderem Wuchs spielen bei der Gestaltung eine große Rolle, denn sie bringen neue Formen ins Spiel und sind Blickpunkt oder ruhige Begleiter für auffallendere Pflanzen. Außerdem sorgen sie für ein schönes Bild, wenn nichts mehr blüht.
Viel zu dicht gepflanzt!“ Das ist der häufigste Kommentar von erfahrenen Gärtnern, wenn sie einen von Neulingen angelegten Garten begutachten. Tatsächlich fehlt am Anfang oft einfach die Geduld: Die Hecke soll sofort dicht, das Blumenbeet üppig wie im Prospekt, der Hausbaum von imposanter Größe sein. Doch Pflanzen wachsen nun einmal, und schneller als gedacht wird es eng im Garten, teuer bezahlte Pflanzen müssen herausgenommen und (im günstigsten Fall) verschenkt werden.
Um solche Umwege zu vermeiden, zeichnet man vor dem Einkauf in der Gärtnerei oder Baumschule Pläne, in denen die Pflanzen in ihrer endgültigen Größe (bei Bäumen Kronendurchmesser) eingezeichnet werden. Zwar sehen die Exemplare, die dann in den Boden kommen, zunächst noch recht dürftig aus. Nach vier, fünf Jahren aber zeigen sie sich wie gewünscht. Und die Wartezeit läßt sich gut mit einjährigen Blumen überbrücken, die die Lücken füllen.
Schon allein gute Planung hilft, die Anfangsphase zu überstehen: Wie die Zeichnungen oben zeigen, läßt sich Fülle durch die Kombination von Bäumen, Büschen und Stauden schaffen, die auf Lücke angeordnet werden.
Ausgangspunkt für Planung und Pflanzung sind immer die großen Gehölze, denn sie bilden das Gerüst des Gartens und lassen sich später schlecht umsetzen. Um sich für die richtigen Pflanzen zu entscheiden, lohnt es, ausführlich und gut bebilderte Gartenbücher zu wälzen und möglichst oft Gärtnereien zu besuchen, wo die Pflanzen in allen Jahreszeiten und meist auch in verschiedenen Form- und Farbvarian-ten zu sehen sind.