Kompostieren: Es geht auch ohne Garten

Kompostieren: Es geht auch ohne Garten
Kleine, geschlossene Behälter sind ideal für Küchenabfälle

Abfall reduzieren und gleichzeitig wertvolle Erde gewinnen: Das ist der Trick beim Kompostieren. Er funktioniert überall, auch auf dem Balkon oder der Terrasse.
Etwa ein Drittel des Hausmülls besteht aus organischen Abfällen aus der Küche und dem Garten. Eine erhebliche Menge, deren Wegfall sich enorm bemerkbar macht – die Mülltonne wird nicht mehr so schnell voll und muß entsprechend nicht mehr so häufig geleert werden. Das spart Geld, ebenso wie das, was man durch das Kompostieren der Küchenabfälle gewinnt. Denn statt Blumenerde und Dünger für Zim-mer- und Balkonblumen zu kaufen, kann man sie nun mit eigenem Kompost versorgen.

Seit es kleine, geschlossene Kompo-stierer gibt, braucht man nicht einmal mehr einen Garten, um sich diese Geldquelle zu erschließen. Ein Eckchen auf dem Balkon oder der Terrasse, vielleicht auch neben den Mülltonnen vor der Haustür reicht für die Behälter aus.

Zunächst ist die Biomülltonne in der Küche vielleicht ungewohnt und könnte unhygienisch erscheinen. Sie verbreitet aber keine unangenehmen Gerüche, wenn sie oft geleert wird. Und falls doch, kann man sich mit biologischen Geruchsstop-Präparaten davor schützen, die neuerdings angeboten werden.

Komposter für Balkon und Terrasse

Die Umwandlung organischer Abfälle in fruchtbare Erde ist das Werk unzähliger Mikroorganismen, Bakterien, Pilze und natürlich Kompostwürmer. In der Natur läuft dieser Prozeß ununterbrochen ab. Ehe Blätter, Pflanzenreste und vieles andere aber zersetzt sind, vergehen viele Jahre.

Kompostbehälter haben die Aufgabe, den pflanzlichen und tierischen Organismen so gute Lebensbedingungen zu bieten, daß die Verrottung sehr viel schneller vor sich geht. Das ist besonders wichtig, wenn nicht genügend Platz da ist, um größere Mengen über längere Zeit stehen zu lassen.

Außerdem machen sie es besonders Anfängern sehr leicht, zu gutem Kompost zu kommen, denn sie werden einfach nur mit allem befüllt, was anfällt, während ein richtiger Komposthaufen sorgfältig aufgesetzt und gepflegt werden muß.

Am schnellsten geht die Kompostierung in geschlossenen Behältern vor sich, die Wärme und Feuchtigkeit halten und so konstruiert sind, daß auch genügend Sauerstoff zugeführt wird. Im Gegensatz zu den Kompostern, die im Garten aufgestellt werden und entweder einen gelochten oder gar keinen Boden haben, durch den der Erdkontakt hergestellt wird, sollten Komposter für den Balkon wirklich geschlossen sein bzw. mit einer Wanne für Sickerwasser ausgestattet sein.

Ideal sind Thermokomposter wie der oben gezeigte aus Recyclingkunststoff, der mit einem ausgeklügelten Belüftungssystem ausgestattet ist und dank der guten Isolierung auch im Winter funktioniert. Sehr viel einfacher konstruiert und deshalb auch leicht nachzubauen sind die Wurmkomposter aus Holz oder Recyclingkunststoff, die man selbst bauen oder fertig kaufen kann. Es handelt sich dabei schlicht um Kisten mit Deckel, die eine für Würmer durchlässige Trennwand haben sollten. Die beiden Hälften werden nacheinander befüllt. So ist ein Teil immer frei für frisches Kompostiergut. Die Würmer, die alle organischen Abfälle „verarbeiten“, wandern durch die Trennwand zu der frischen Nahrung, sobald sie einen Teil verdaut haben.

Es handelt sich dabei übrigens nicht um ganz normale Regenwürmer, sondern um die Kompostwürmer „Eisenia foetida“.

Starthilfen für guten Kompost

Beim Kompostieren auf dem Balkon haben Bodenbakterien keine Chance, sich selbst ihren Weg zu den organischen Abfällen zu suchen. Deshalb setzt man zumindest beim ersten Befüllen einen Kompoststarter zu, der Bakterien enthält. Später bleibt immer ein bißchen fertiger Kompost mit Mikroorganismen im Behälter.

Um den Rottevorgang zu beschleunigen oder die Qualität des Kompostes zu verbessern, werden viele Präparate angeboten. Sie enthalten neben Bakterien und Gärfermenten auch Spurenelemente, Mineralien und Stickstoff. Sehr wirksam sind auch Kräutermischungen aus getrockneter und gemahlener Schafgarbe, Brennessel, Schachtelhalm und Löwenzahn, die man mit Regenwasser ansetzt.

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