Gartenfreizeit -Teil Lebens – Teil 2

Für die Nutzung eines Grundstückes spielt die Einwirkung der Sonne eine wesentliche Rolle. Die Abbildung zeigt die Dauer der Sonneneinstrahlung in Abhängigkeit von der Lage des Grundstückes, der Jahres- und Tageszeit.

Die Betätigung im Garten bedeutet für viele Menschen Freude am selbständigen Schaffen und Gestalten, befriedigt das Bedürfnis, sich mit der Natur vertraut zu machen durch die Beschäftigung mit der lebenden Umwelt. Reiche Ernten beim Anbau von Obst und Gemüse können ebenso zu Erfolgserlebnissen werden, wie selbst herangezogene schöne Blumen und Zierpflanzen; sie sind vielen Quelle der Freude und des Stolzes.

Einen Garten zu bewirtschaften bedeutet, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen und anzuwenden, wie das Errichten oder Instandhalten von Baulichkeiten und die Handhabung von Geräten. Man lernt fremde Arbeitsbereiche kennen, wird angeregt, sich zu qualifizieren, sich neues Wissen, neue Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen und sich dabei gleichzeitig körperlich aktiv zu betätigen.

Auch für den älteren Menschen bedeutet die Betätigung im Garten eine sinnvolle produktive Tätigkeit. Nach einem erfüllten Berufsleben wird die Gartenarbeit zum echten Lebensbedürfnis. Viele können auf diese Weise das plötzliche Ausscheiden aus dem Arbeitsprozeß besser überwinden. Die Gartenarbeit in gesunder Umgebung gibt dem alten Bürger das Gefühl, nützlich zu sein und gebraucht zu werden. In einem Spartenkollektiv fühlt er sich nicht einsam; er hat Nachbarn mit gleichen Interessen, er kann auch etwas für die Gemeinschaft tun.

Eine Genugtuung ist es auch für jede junge Familie, wenn die Kinder in der gesunden Umgebung eines Gartens aufwachsen können, wenn ihnen schon von frühester Kindheit an die Verbundenheit mit der Natur anerzogen werden kann.

Bei der Einrichtung und Gestaltung eines Gartens sollten die einzelnen Elemente wie Pflanzen, Gartenlaube und andere Baulichkeiten nach bestimmten Gesichtspunkten angeordnet werden. Durch die Anordnung der Obstgehölze, der unterschiedlich geformten Ziergehölze, der Gartenlaube, durch den Standort von Rankgerüsten und Pergolen ist eine Raumbildung zu erreichen.

Innerhalb des Gartenraumes empfiehlt es sich, einen kleineren Intimbereich in Laubennähe zu schaffen. Er läßt sich durch eine Pergola, ein Rankgerüst mit Kletterpflanzen, durch Ziersträucher oder eine Hecke bilden. Eine begrenzte Sitznische gibt Sicht- und Windschutz und spendet Schatten. Überhaupt bieten von Pflanzen gebildete Freiräume dem Stadtbewohner eine willkommene Abwechslung der Raumeindrücke. Die Farbigkeit und Formvielfalt der Gärten, das Nebeneinander von grünem Laub, farbigen Blüten, Blättern und Früchten, den unterschiedlichsten Rinden und Wuchsformen sind wichtige Gestaltungsmittel.

Farben können auf den Menschen verschiedenartig wirken, sie können ihn beruhigen, anregen, beschwingen und sogar erregen. Das frische Grün der Pflanzen und Blätter kann beruhigen und ausgleichen, wirkt beruhigend auf das Auge in der Vielfalt der Farben und Formen. Gelb, Orange und Rot dagegen sind die aktiven, die erregenden Farben. Die Farbe ist von Art zu Art der Pflanzen außerordentlich vielfältig; sie wechselt auch mit den Jahreszeiten: Während sich das Grün im Frühjahr als zartes Maigrün darbietet, wechselt es im Sommer zum satten Grün; im Herbst dann kurz vor dem Laubfall zeigt sich eine leuchtende Farbenpracht in den unterschiedlichsten Rot-, Gelb-, Braun- und Grüntönen. Dunkle, kahle Bäume, Sträucher und Wälder brauchen nicht schwermütig zu machen, sie können sogar anregend wirken durch die Vielgestalt der Stamm- und Kronenformen -wenn man einen Blick dafür hat. So übt die Natur einen von Jahreszeit zu Jahreszeit wechselnden Einfluß auf den Menschen aus.

Die bioklimatischen Faktoren und Wirkungen, wie ein höherer Sauerstoffanteil in der Nähe von Pflanzen, eine höhere Luftfeuchtigkeit und die Bindung von Staub, der Einfluß von Licht, Luft und Sonne, sind es, die den Aufenthalt und die Betätigung im Garten so gesund machen. Die Gehölze bewirken außerdem eine Temperaturabsenkung in heißen Sommern, Schattenwurf, Schwächung des Windes und Minderung des Lärms. Alles das wirkt sich günstig auf den menschlichen Organismus aus; man fühlt sich ausgeglichen, ruhig und lebensfroh.

Für eine Familie mit 2 oder 3 Kindern, also für 4 bis 5 Personen wäre ein Garten mit einer Größe von 250-400 m2 gerade das Richtige. Er ermöglicht ein ausgewogenes Verhältnis von aktiver und passiver Erholung. Der Garten darf ja auch nicht zu groß sein, damit die Gartenarbeit noch Freude macht. Wenn sich alle FamilieriVnitglieder entsprechend ihren Möglichkeiten an der Gartenarbeit beteiligen, bleibt auch Zeit zu gemeinsamem Spiel und Sport und zum Ausruhen.

Eine Gartenlaube mit 20-25 m2 Grundfläche bietet ausreichend Platz für eine Familie mit 2 bis 3 Kindern. Die Versorgung des Gartens mit Trinkwasser und elektrischem Strom ist wünschenswert, jedoch nicht überall möglich.

Für die produktive Nutzung des Gartens hat der für seine Mitglieder ein Ziel vorgegeben, das durchaus erreichbar ist: Von 100 m2 Gartenfläche sollen mehr als 100 kg Obst und Gemüse geerntet werden. Viele Kleingärtner ernten noch weit mehr: 120 bis 130 kg Obst und Gemüse je 100 m2 gelten als guter Durchschnittsertrag. Das ist oft mehr, als in der eigenen Familie verbraucht werden kann. Durch den Verkauf von Obst und Gemüse an den Handel oder die Aufkaufstelle leisten die Kleingärtner und andere Kleinproduzenten einen wertvollen Beitrag zur Eigenversorgung im Territorium.

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