Misterde (Dungerde) entsteht durch Zersetzung von strohigem Rinder-, Pferde- oder Schafdung, der 3- bis 4mal umgesetzt werden muß. Nach etwa 11/2 Jahren ist die lockere, nährstoffreiche Humuserde mit neutraler Reaktion verwendungsfähig. Sie ist vor allem für raschwüchsige, humusliebende Pflanzenarten mit hohen Nährstoffansprüchen geeignet.
Mistbeeterde (Mistkomposterde) wird aus dem Aushub gepackter Frühbeetkästen gewonnen, der aus verrottetem Stalldung und dem dieses Packmaterial bedeckenden Boden besteht. Durch mehrmaliges Umsetzen bildet sich eine nach etwa einem Jahr verwendungsfähige lockere, brockige und nährstoffreiche Humuserde mit neutraler Reaktion.
Nadelerde geht aus der faserig-erdigen obersten Bodenschicht dichter Nadelgehölz-Bestände hervor und besteht sowohl aus Nadeln als auch aus den im Waldboden wachsenden Pflanzen (z. B. Heidelbeeren). Die beste Nadelerde wird aus Mischbeständen von Kiefern und Fichten gewonnen. Nadelerde kann bis zu 2 Jahren gelagert werden, wobei man die Erdhaufen durch Bedecken mit Nadelgehölzreisig vor dem Austrocknen schützen muß. Die nährstoffarme Humuserde mit sehr stark bis stark saurer Reaktion wird für Moorbeetpflanzen (Azaleen, Eriken, Kamelien) verwendet.
Torf in Form von Hochmoortorf (junger Moostorf = Weißtorf und älterer Moostorf = Schwarztorf) ist ein wenig zersetztes organisches Material, das wegen seiner auflockernden Wirkung und hohen Wasserkapazität als Zusatz zu Anzucht- und Kulturerden verwendet wird. Der nährstoffarme Torf mit saurer bis stark saurer Reaktion muß vor der Verwendung gründlich angefeuchtet werden, da er leicht austrocknet.
Wenn man dem Torf Mineraldünger, am besten spurenelementhaltige Volldünger, beimischt, dann erhält man das sogenannte Torfkultursubstrat, das in neuerer Zeit zur Anzucht und Topfkultur vieler Zier-pflanzenarten dient. Bei der Pflege von Zimmerpflanzen, die in Torfkultursubstrat stehen, muß man besonders sorgfältig darauf achten, daß der Ballen nicht austrocknet. Ist der Torf trocken geworden, dann nimmt er nur sehr schwer wieder Wasser auf.
Pflanzstoff für Epiphyten (Epiphytenkompost) bereitet man aus Sumpfmoos (Sphägnum squarrosum), Buchenlaub sowie Wurzeln vom Königs-(Osmünda regälis L.) und Tüpfelfarn (Polypodium vulgäre L.). Das Ausgangsmaterial wird (mit Ausnahme des Sumpfmooses) grob zerhackt und gut gemischt. So erhält man ein humusreiches, gut durchlüftetes und wasserhaltendes Substrat, das sich sehr langsam zersetzt. Mit gutem Erfolg kann man Kunststoffborste (Biolaston) verwenden, die ebenfalls als Substrat für die erdelose Kultur dient.