Bambus im Garten
Bambus symbolisiert für viel Menschen einen großen Teil der asiatischen Lebensweise, die sie mit Ruhe und Ausgeglichenheit verbinden. Was liegt da näher als die Überlegung, sich seinen eigenen kleinen Bambuswald anzupflanzen. Doch bevor man damit beginnt, sollte man erst einige Dinge in Betracht ziehen.
Allgemeines zum Bambus
Erst einmal vorweg: Den Bambus gibt es schlechthin nicht. Es gibt über 1000 verschiedene Sorten, die Höhen von 30 Zentimetern bis 3 Meter erreichen können. Um die einzelnen Arten unterscheiden zu können, hilft es ein wenig, wenn man sich mit den botanischen Gattungsnamen vertraut macht. Am häufigsten kommen in unseren Gärten folgende Bambusgräser vor:
- Sasa
- Pseudosasa
- Arundinaria
Sasa
Hier ist der wohl bekannteste Vertreter Sasa pygmaea. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um Zwergbambus. Er wird nur 30 Zentimeter hoch. Sein grünes Laub vergilbt im Winte
Achtung: Sasa pygmaea vermehrt sich gern durch Ausläufer und ist manchmal schwer im Zaum zu halten.
Pseudosasa
Dieses Bambusgras ist der wohl bekannteste Vertreter in mitteleuropäischen Gärten. Seine verschiedenen Arten können Höhen von 50 Zentimetern bis mehreren Metern erreichen. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung der Horste und auch durch sich bildende Ausläufer.
Arundinaria
Auch bei dieser Bambus-Gattung finden wir viele verschiedene Arten, die sich durch ihre Größe, Blattform und Blattfärbung unterscheiden. Die meisten Arundinarias sind recht frosthart und verzichten größtenteils auf das Ausbilden der oft so lästigen Ausläufer.
Tribus Bambuseae
Unter diesem Namen findet man die verholzenden Bambus-Arten, die man aus den Filmen kennt. Sie werden meist sehr groß und eignen sich für kleine Gärten nur bedingt. Wer viel Platz hat, der kann sich damit schon mal eine richtige Hecke, einen Hain oder einen exotischen Sichtschutz pflanzen. Dafür eignen sich besonders Fargesia und Phyllostachys. Sie sind nicht nur recht robust und vertragen sogar mal kurzzeitig Temperaturen um die −20 °C.
Achtung: Phyllostachys ist ebenfalls für seine Ausläufer berüchtigt. Bei einem ihm wohlgefälligem Standort kann er schon erstaunliche Energie in seine Ausbreitung investieren. Fargesia bleibt dagegen dort, wo man ihn hinpflanzt.
Quelle: Manfred Schütze / pixelio.de
Wo wächst der Bambus am besten?
Natürlich sollte man sich beim Kauf noch einmal individuell über die Standortbedingungen der einzelnen Pflanzen informieren. Im Allgemeinen kann man aber davon ausgehen, dass der Bambus zwar feuchte Standorte bevorzugt, aber keine Staunässe mag. Die meisten Sorten lieben einen halbschattigen bis sonnigen Platz.
Achtung: Der japanische Arundinaria viridistriata mag keine Sonne. Er ist der Bambus, der am liebsten im Schatten wächst und im prallen Sonnenlicht regelrecht verkümmert.
Kann man Bambus schneiden?
Eigentlich ist jeder Bambus ist schnittverträglich. Ältere, vergilbte und abgestorbene Teile können problemlos entfernt werden. Meist werden die Pflanzen nach so einer Behandlung auch noch kräftiger und schöner. Das gilt auch für den Rückschnitt, wenn der Bambus eventuelle zu hoch werden sollte.
Was ist nun mit der Bambusblüte?
Um die Bambusblüte ranken sich ungezählte Mythen und Geschichten. Fakt ist aber: Wenn der Bambus einmal blüht, benötigt die Pflanze benötigt ihre ganze Kraft deshalb stirbt sie langsam ab. Das kann sich dann auch schon mal über einige Jahre hinziehen. Allerdings kommt das im Weltmaßstab nur aller 60 bis 80 Jahre vor.
Achtung: Seit einiger Zeit findet man an Fargesia die unauffälligen Blüten. Hier kann man im Spätsommer die ausgereiften Samen ernten und aussäen, um sich neue Pflanzen heranzuziehen.