SPITZENHÖHEUND-WEITE
Die wichtigsten technischen Daten einer Drechselbank sind die Spitzenhöhe und Spitzenweite, also die Abstände der Mitnehmerspitzen zum Bankbett und zueinander. Sie bestimmen die Größe der Rohlinge, die sich auf der Drechselbank bearbeiten lassen. Für kleinere Werkstücke genügen Maschinen mit 75 mm Spitzenhöhe (= 150 mm Drehdurchmesser). Sollen auch mal größere Teile bearbeitet werden, ist eine Drechselbank mit 200 mm Spitzenhöhe sinnvoll. Das gleiche gilt für die Spitzenweite. Bei nur 400 mm Spitzenweite lassen sich keine langen Holzstäbe für das Treppengeländer drechseln. Sie genügt aber vollkommen zum Querholzdrechseln und für kurze Werkstücke. Geräte mit 100 cm Spitzenweite sind dagegen schon vielseitig einsetzbar. Motorleistung und Spitzenhöhe einer Drechselbank müssen zusammenpassen. Genügen für eine Minidrechselbank noch 350 bis 500 Watt, so sollten bei 200 mm Spitzenhöhe mindestens 700 Watt verfügbar sein.
In der Regel sind Drechselbänke mit mehreren Drehzahlstufen ausgestattet. Für die meisten Arbeiten sind vier Drehzahlstufen vollkommen ausreichend. Achten Sie aber darauf, wie aufwendig der Wechsel von einer Drehzahl zu anderen ist, meist muss hierzu ein Riemen umgelegt werden. Eine stufenlose Drehzahlregelung ist nur bei teuren Modellen zu finden. Sie ermöglicht jedoch eine sehr feine Anpassung der Drehzahl, was besonders beim Querholzdrechseln sinnvoll ist, da hier oft zuerst größere Werkstücke mit geringer Drehzahl rundgedreht werden müssen, bevor sie dann mit höherer Drehzahl in Form gedreht werden können.
Ein Drehstrommotor ist durchzugskräftiger als 230-Volt-Mo-toren. Wenn Sie Drehstrom im Haus haben, sollten Sie deshalb ein Drehstrommodell vorziehen. Ebenso solide und massiv wie das Bett der Drechselbank sollten auch die Aufbauten sein. Dies sind der Spindelstock, der Reitstock und die Werkzeugauflage.
DRECHSELFUTTER
Wichtig für einen runden Lauf und damit für ein gutes Ergebnis ist das richtige Drechselfutter. Zur Grundausstattung der Maschine gehören die sogenannte Mitnehmerspitze und eine mitlaufende Körnerspitze auf einem verstellbaren Reitstock. Damit werden Holzteile hergestellt, die lang und dünn sind (Langholz)
und zwischen zwei Spitzen gedreht werden.
Dazu empfiehlt sich ein Universalfutter, das speziell zum Drechseln von Querholz entwickelt wurde: Spann- und Spreizfutter mit schwalben- schwanzförmigen Aufsätzen. Sie spannen das Holz sicherer als einfache Backenfutter und verringern so das Verletzungsrisiko. Wählen Sie am besten ein Spannfutter mit großem Spannbereich, das mit einem Schlüssel zu bedienen ist. Spannfutter, die aus vielen Einzelteilen bestehen, die je nach Spannbereich ausgetauscht werden, sind unpraktisch.
DRECHSELWERKZEUGE
Schließlich benötigt man jetzt natürlich noch das richtige Werkzeug. Auch hier sollte man sich an den Ansprüchen der Profis orientieren und lieber weniger, aber bessere Werkzeuge kaufen.
Zum Langholzdrechseln gehören in die Grundausstattung eine Schruppröhre, eine Standard-Formröhre und eine kleine Formröhre für enge Profile. Außerdem brauchen Sie einen großen Drechselmeißel, einen kleinen Drechselmeißel, einen Drechselschaber und einen Abstechstahl.
Zum Querholzdrechseln sind weniger Werkzeuge erforderlich. Hier genügen oft schon eine Standard-Querholzröhre und eine kleine Querholzröhre sowie zwei unterschiedlich breite Drechselschaber. Wichtig für gute Drechselergebnisse sind rasierklingenscharfe Werkzeuge. Ein Schleifbock zum Nachschleifen gehört deshalb zur Ausrüstung dazu. Zudem brauchen Sie einen Abziehstein zum Entfernen der Schleifgrate. Noch besser und praktischer ist eine Nassschleifmaschine mit Lederabziehscheibe. Da beim Drechseln kaum die Gefahr besteht, dass die Schneide ausglüht, bleibt die Schärfe der Schneide lange erhalten.