Wenn Gäste kommen… Gieß Wasser zur Suppe, rät der Volksmund. Aber was machen Sie mit Ihrem Tisch? Das haben wir uns auch gefragt und drei Ideen realisiert, bei denen man mit wenigen Handgriffen mehr Gästen Platz anbieten kann. Zwei Plätze zusätzlich, das gilt für unsere Lösungsvorschläge 1 und 2. Eine 120 x 75 cm große Tischfläche, an der sechs Personen bequem sitzen können, läßt sich durch zwei Verlängerungsplatten an den kurzen Seiten so erweitern, daß acht Personen daran tafeln können. Beide Lösungen sind auch für andere Tischgrößen geeignet. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Tische Zargen besitzen oder nicht.
Für quadratische Tischformate haben wir mit Lösung 3 eine weitere interessante Idee: die Verwandlung in einen großen runden Tisch.
Abgesehen von acht Bohrungen, die beim Vorschlag 3 nötig sind, um die Plattenträger einzustecken, bleibt Ihr Tisch völlig unversehrt. Als Material haben wir für alle drei Lösungen MDF-Platte gewählt. Es hat den großen Vorteil, daß es sich gut sägen, fräsen und ohne aufwendige Vorarbeiten auch lackieren läßt.
Lösung 1 besteht aus zwei Platten und einem Träger, der über den Tisch gelegt wird. Er ist wie ein U-Profil aufgebaut und wird von Aluminium-Lochble-chen abgedeckt. Damit bekommt er gleich eine praktische Zusatzfunktion: als Rechaud nämlich. Innen können dann Teelichte in Bohrungen eingelassen werden werden.
Ein Stövchen wird mit eingebaut
Das weiche Aluminium läßt sich leicht biegen und schneiden (mit dem Cuttermesser vorritzen). Die unteren Kanten können Sie mit aufgeklebten Alubandprofilen versteifen. Wie Sie das Holz bearbeiten müssen, um dem Träger ausreichende Stabilität zu verleihen, erkennen Sie in den Fotos und der Zeichnung unten.
Selbsttragend mit Aluschienen
Die Tischfläche, die mit Lösung 2 hinzugewonnen wird, kann genauso groß ausfallen wie die von Vorschlag 1. Sie ist nur einfacher zu realisieren. Die Träger kauft man quasi fertig: Aluwinkelprofile, die nur in der richtigen Länge abgesägt werden müssen. Die schräggeschnittenen Enden, in der Zeichnung unten gut zu erkennen, sind nicht zwingend erforderlich, machen aber, genau wie der Rundbogen am Ende der Platten, die Form gefälliger. Wer es sich ganz einfach machen will, sägt Winkelprofile und Platten rechtwinklig ab, verzichtet auch auf eine Lackierung der Platten und legt eine Tischdecke über alles. Da das Winkelprofil auf den Platten aufliegt, entsteht ein kleiner Absatz, der jedoch bei der geringen Material-dicke kaum auffällt. Die Trägerschienen und die Platten sollten lösbar miteinander verbunden werden, damit sie sich nach Gebrauch platzsparend wegstellen lassen. Da Holzschrauben nach häufigem Rein- und Rausdrehen den Halt verlieren, lohnt sich der Aufwand, mit Gewindeschrauben (M 6) zu arbeiten und hierfür Kunststoffmuffen in die Kanten einzubohren. Solche Muffen und auch die passenden Schrauben dazu (z. B. mit Innensechskant) bekommen Sie in Eisenwarenläden. Wenn Sie Sorge haben, Ihre empfindliche Tischoberfläche könnte durch die aufliegenden Aluschienen Schaden nehmen, können Sie zwei Streifen Filz oder einfach nur Klebeband an die Innenflanken des Profils kleben.
Wechselrahmen für Tisch oder Regal
Um Tischflächen nicht nur an einer oder zwei Seiten, sondern in alle Richtungen zu vergrößern, bieten sich Auflege-platten in Ringform an: unser Vorschlag Nummer 3. Am einfachsten ist es, eine quadratische Tischfläche zu einer größeren quadratischen Fläche zu erweitern. Aber auch die Verwandlung eines quadratischen in einen größeren runden Tisch ist, wie Sie hier sehen, ohne Probleme möglich. Und schließlich kann so ein „Rettungsring“ auch an einem bereits runden Tisch noch mehr Platz schaffen.
Wohin aber mit der sperrigen Ringplatte, wenn sie nicht gebraucht wird? Ganz einfach: an die Wand! Man kann ihr sogar noch eine zusätzliche Funktion verleihen, zum Beispiel als Rahmen für einen Garderobenspiegel oder für ein attraktives Regal, das mit Wandschienen und Trägern befestigt wird.
Die Maße in unserer Zeichnung unten beziehen sich auf einen 75 x 75 cm großen Tisch, für den wir den Ring gebaut haben. Für andere Tischgrößen ergeben sich natürlich auch veränderte Werte. Besitzt Ihr Eßtisch keine Zargen, müssen Sie eine andere Lösung für die Träger finden, die dann nach Möglichkeit an den Tischbeinen befestigt werden. Unsere trapezförmigen Plattenträger steckt man vor Auflegen des Plattenrings von außen in je zwei Bohrungen der Zarge. Bei abgenommenem Ring kommen sie unter der Tischplatte von innen in dieselben Bohrungen. Ein Bodenträger an ihrer Unterseite erleichtert das Herausziehen – wenn Ihre Gäste kommen.