Fussbodentemperiersysteme Wärme von der Rolle

Eine Fußbodenheizung im Bad ist der Gipfel des Komforts, ihr Einbau war bisher aber eine Arbeit für Profis. Zwei neue Systeme machen dem Selbermacher die nachträgliche Montage möglich.

Sie funktioniert wie ihre große Schwester, ist aber nur 8 mm dick und damit auch für Renovierungen und Seibermacher geeignet. Die „Jolly-Aquaheat“ ist eine Heizmatte von der Rolle, durch deren Kunststoffrohre warmes Wasser geleitet wird. Der Trick: Dieses Wasser wird von einem normalen Heizkörper abgezapft, über einen zwischengeschalteten Temperaturbegrenzer lässt sich die Bodenwärme separat regeln. Das Anzapfen der Heizanlage funktioniert aber nur bis zu einer Raumgröße von 20 qm. Die Heizmatte einzubauen ist für Seibermacher kein Problem, das Anschließen an die Heizung überlässt man besser dem Fachmann.

1 Anschluss und Installation von Vor- und Rücklauf sowie der Verteilerfinger finden am vorhandenen Warmwasser-Heizsystem statt.

2    Schließen Sie die ausgerollte Heizmatte an die Verteilerfinger an.

3    Bevor Sie die Heizmatten auf dem Estrich fixieren, sollten Sie das

System mit Wasser füllen, entlüften und auf Dichtheit überprüfen.

4    Die ausgerollten Heizmatten fixieren Sie mit flexiblem Fliesenkleber. Nach dessen Abbinden bringen Sie einen flexiblen Fließspachtel ein, der die Heizschlaufen mindestens 8 mm überdeckt. Wichtig: Ein umlaufender Rand-dämmstreifen gleicht temperaturbedingte Dehn- und Schrumpfbewegungen des Heizestrichs aus. Die Verteilerfinger dürfen Sie nicht mit der Fließspachtel verdecken.

5    Nach dem Aushärten des Fließspachtels verfliesen Sie den Boden. Beginnen Sie immer aus dem Schnittpunkt der Raumachsen heraus und arbeiten Sie zu den Wänden hin.

6    Nach dem Verfliesen und dem Abbinden verfugen Sie die Fliesenfläche. Ziehen Sie dabei die Masse mit der Gummirakel diagonal über die Fläche.

Die Wahl des Materials

Der Erfolg des nachträglichen Einbaus einer Fußbodenheizung hängt weniger von der Qualität der Heizmatte, als vielmehr von den verwendeten Materialien ab. Weil ein Warm-Kalt-Wechsel, wie er bei diesen Heizungen üblich ist, immer für Bewegung im Boden sorgt, müssen die verwendeten Fließspachtel, Kleber, Fliesenkleber und Fugenmassen unbedingt flexibel sein. Andernfalls kann Ihnen die Fläche reißen.

Den Thermoboden (siehe Kasten rechts) dürfen Sie nicht auf gipsgebundenen Untergründen wie etwa Trockenestrich einbauen, weil die im Vergleich mit Warmwasserheizungen höheren Temperaturen einer elektrischen Heizung das Gipsgefüge zerstören. Der Estrich muss auf Zementbasis aufgebaut sein.

Apropos Estrich: Weil sowohl die Wasser- als auch die elektrischen Leitungen sehr empfindlich sind, darf der Boden nicht schwingen. Auf alten Dielenböden müssen Sie deshalb einen mindestens 4 cm dicken, flexiblen schwimmenden Estrich aufbringen.