Roden, lockern, krümeln, glattziehen und endlich pflanzen -es ist ein weiter Weg zum gepflegten Garten. Und für jeden Schritt auf diesem Weg gibt es das richtige Werkzeug. Wir zeigen die Geräte und geben Ihnen Tipps für die Grundausstattung.
Die Grenzen sind fließend. Wir haben die Geräte bestimmten Gruppen zugeordnet, was Sie aber nicht daran hindern soll, mit der schräggestellten Harke Unkraut aus dem Beet zu entfernen oder mit dem Bügeljäter Schollen zu zerschlagen. Ein richtiger Gärtner tut das, was nötig ist, dort, wo es nötig ist, mit dem, was er gerade zur Hand hat. Ein entscheidender Unterschied besteht aber doch. Mit den Hacken wird schlagend gearbeitet, Kultivatoren und Jäter werden ziehend oder stoßend geführt. Die ziehende Arbeit mit Kultivator, Krümmer etc. ist kräfteschonend, der Bewegungsablauf ist harmonischer. Das schont den Rücken.
HACKEN
Spitzhacke und Wiedehopfhacke sind die gröbsten Werkzeuge im Geräteschuppen. Wenn Sie einen Garten neu anlegen und Stubben und Bauschutt entfernen müssen, werden der sta- bile Stiel und die große Hebelwirkung, die Sie mit der Spitzhacke ausüben können, sehr hilfreich sein. Die Wiedehopfhacke hat eine quer- und eine längsstehende Schneide, mit der beim Roden Wurzelwerk im Erdreich durchschlagen werden kann. Die beiden stabilen, geschmiedeten Handhacken haben einen sich nach oben verdickenden Eschenholzstiel.
KULTIVATOREN
Krümmer, Krümmerjäter, Garten- oder Sternfräse, Krail oder Kräuel, Grubber und Sauzahn heißen die Geräte, die wir unter dem Begriff Kultivatoren zusammengefasst haben. Alle haben sie die Aufgabe, die obere Bodenschicht schonend zu lockern und zu belüften, denn nicht nur die oberirdischen Teile der Pflanzen benötigen Sauerstoff, auch die Wurzeln der Pflanzen sind darauf angewiesen. Außerdem werden in der gelockerten Erde die Bodenkapillaren, über die die Wasserverdunstung stattfindet, unterbrochen; der Boden bleibt länger feucht und trocknet nur an der Oberfläche.
Der Grubber hat rundspitze Zinken, die gut für den leichten Boden geeignet sind. Mittelschwere Böden werden mit den Lanzenzinken des Krümmers gründlicher bearbeitet und bei ganz schweren Böden kommen die breiten Scharen des Kultivators zum Einsatz. Ist der Boden erst einmal aufgelockert, kann die Garten- oder Sternfräse eingesetzt werden. Mit ihr lässt sich der Boden besonders fein krümeln.
Die federnden Zinken des kleinen Handgrubbers lockern den Boden, ohne sich an Wurzeln und Steinen zu verhaken. Der Krail ist ein Universalwerkzeug zum Lüften, Lockern, Krümeln, Unkrautjäten und zum Mulchen.
Darunter liegt der Sauzahn, mit dem der Boden tief gelockert wird, ohne dass dessen Schichtaufbau zerstört wird. Je nach Ausbildung des Scharwinkels greift er mehr oder weniger tief in den Boden ein. Wir zeigen ein aus Kupfer geschmiedetes Gerät, das im biologischen Gartenbau eine lange Tradition hat. Kupfer gibt Spurenelemente an den Boden ab und soll gegen Schadpilze wirken.
JÄTER
Mit Bügeljäter, Schuffel, Un-krautausstecher, Stieger und Stal-hamhacke rücken Sie dem Unkraut zu Leibe. Die Geräte werden ziehend, stoßend oder schlagend so geführt, dass die Wurzeln durchtrennt und die Pflanzen abgesammelt werden können. Da es bei dieser Arbeit häufig zum „Nahkampf“ in engen Pflanzungen kommt, sind die kleinen Handgeräte sehr wichtig. Mit dem Unkrautausstecher entfernen Sie die langen Wurzeln des Löwenzahns. Beim Giersch müssen Sie jede Wurzel entfernen; nehme Sie den Grubber oder den Krail.
HARKEN
Landharke, Ammerländer Holzharke und eine breite Gartenharke zeigen wir Ihnen. Mit der schweren Landharke wird der umgegrabene Boden durchgerissen. Eigentlich gehört sie von der Arbeitsweise her mehr in den Bereich Hacken. Zum Anlegen einer planebenen Fläche, zum Beispiel für einen Rasen, gibt es nichts besseres als die breite Holzharke. Sie ist leicht, dringt nicht so tief in den Boden und mit dem Rücken lässt sich die Fläche wunderbar abziehen. Die Zinken können nach Abnutzung ausgewechselt werden. Die Gartenharke werden Sie über kurz oder lang in zwei Ausführungen haben: eine Breite zum Einebnen und eine schmale für die Arbeiten zwischen den Pflanzungen.
PFLANZGERÄTE
Endlich ist es soweit: Sie können mit dem Pflanzen und der Aussaat beginnen. Im Gemüsebeet werden mit dem Häufler, der eigentlich alle Eigenschaften eines Pfluges hat, die Pflanzen angehäufelt, Rillen und Gießrinnen gezogen. Ganz gleichmäßige Pflanzrillen für die Aussaat gelingen Ihnen am besten mit dem Rillenzieher. Der Abstand der fünf Schare lässt sich per Knopfdruck verstellen. Und damit Sie beim Rillenziehen neben dem Beet gehen können und nicht auf das Geharkte treten, ist auch der Winkel zum Stiel einstellbar. Die Pflanzlöcher für Ballenpflanzen und größere Pflanzen graben Sie mit der Handschaufel oder mit der Pflanzhacke. Für kleine Blumenzwiebeln und Wurzelpflänzchen drücken Sie mit dem Pflanzholz ein Loch in den Boden.